Barbara Erzbergbau

Barbara Erzbergbau
Barbara Erzbergbau GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 17. April 2003[1]
Sitz Porta Westfalica[1], Bundesrepublik Deutschland
Leitung Dipl.-Kfm. Ferdinand Wesling
Branche Bergbau, Industrieminerale
Website http://www.barbara-rohstoffe.de
Brecher

Bei dem Bergbauunternehmen Barbara Erzbergbau GmbH mit Sitz in Porta Westfalica handelt es sich heute um den Betreiber des letzten deutschen Eisenerzbergwerkes, der Grube Wohlverwahrt-Nammen. Das Unternehmen wurde 2003 im Rahmen einer Umwandlung aus der Barbara Rohstoffe GmbH ausgegliedert und mit dem aktiven Bergbau betraut.

Inhaltsverzeichnis

Vorgängerunternehmen

Vereinigte Stahlwerke Rohstoffe GmbH

Als im Jahr 1926 die Vereinigten Stahlwerke AG (VSt oder VESTAG) als Zusammenschluss bedeutender deutscher Stahlkonzerne gegründet wurden, brachten die Vorgängergesellschaften ihren umfangreichen Bergwerksbesitz ein. Während die Aktivitäten im Bereich des Steinkohlenbergbaues von der Gelsenkirchener Bergwerks-AG gehalten wurden, entstand als Tochterunternehmen für den Erzbergbau am 7. Dezember 1933 die Rohstoffbetriebe GmbH. Insgesamt besaß diese rund 5000 Berechtsame in Deutschland[2]. In den 1930er Jahren wurde der Bergbau auf Eisenerz erheblich ausgebaut. Der Grund lag im Vierjahresplan der Nationalsozialisten.

Barbara Erzbergbau AG

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde VESTAG als ehemaliger Rüstungskonzern zerschlagen und die Produktionsbetriebe durch Nachfolgeunternehmen übernommen. Als Holding für den Erzbergbau wurde am 18. März 1953[2] die Barbara Erzbergbau AG mit Sitz in Siegen, später Düsseldorf gegründet. Ihr unterstanden Bergverwaltungen in Mittel- und Süddeutschland und als Tochterunternehmen die Erzbergbau Porta-Damme AG. Am 26. September 1963[1] erfolgte eine Umwandlung der Aktiengesellschaft in eine GmbH.

In den 1960er Jahren wurden die meisten Eisenerzgruben des Unternehmens stillgelegt, da die Eisenhütten im Ruhrgebiet nach 1961 keine inländischen Erze mehr abnahmen[3].

Barbara Rohstoffbetriebe GmbH

Die Harz-Lahn-Erzbergbau AG mit ihrem verbliebenen Bergwerksbesitz wurde am 1. Oktober 1970 übernommen und als Betreibergesellschaft der aktiven Bergwerke am 20. März 1975[1] die Barbara Rohstoffbetriebe GmbH mit Sitz in Mettmann gegründet. Die ursprüngliche Barbara Erzbergbau GmbH wurde am 10. April 1975 gelöscht[1]. Am 5. August 1993 wurde der Firmensitz des Unternehmens von Mettmann nach Porta Westfalica verlegt[1].

Gesellschafter

Die Barbara Rohstoffbetriebe GmbH wurde 2001 durch die Barbara Beteiligungs-Gesellschaft mbH (Gründung 17. Januar 2001, Sitz in Langenfeld) und Herrn Dr.-Ing. Jürgen Hennies übernommen[1][4]. Nach Schließung der Grube Fortuna bei Wetzlar 1983 war das einzige betriebene Bergwerk des Unternehmens der Betrieb in Nammen. Im Zuge einer Umwandlung 2003 wurde das Bergwerk Nammen in die neu gegründete Barbara Erzbergbau GmbH[4] überführt.

Seit 2006 befindet sich die Barbara Erzbergbau GmbH in Porta Westfalica in den Händen des Steinbruchunternehmens Ferdinand Wesling GmbH & Co. KG[4].

Produktion

In den Betriebsabteilungen Tagebau Wülpker Egge und Tiefbau Grube Bergmannsglück wird das Erz durch Bohren und Sprengen hereingewonnen und mit Schwerlastkraftwagen zur Aufbereitungsanlage in Nammen gefahren. Dort wird durch Brechen und Sieben je nach Körnung Brechsande, Splitte, Schotter bis hin zu größeren Brocken hergestellt. Der eisenschüssige Korallenoolith dient schon seit vielen Jahren nicht mehr zur Eisengewinnung im Hochofen. Daher ist die Bezeichnung Eisenerzbergwerk unter Fachleuten umstritten. Die erzeugten Körnungen und Mineralgemische finden u.a. in folgenden Branchen Anwendung:

Die Betriebsabteilung Grube Nammen dient als Versatzbergwerk. In den großen, ausgeerzten Abbaukammern werden Reststoffe aus der Industrie wie Flugaschen oder Gipse aus Rauchgasentschwefelungsanlagen zusammen mit einem Binder eingebracht und verdichtet. Neben der Verwertung im Sinne des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes dient dieses auch zum Schutz der Tagesoberfläche im Sinne des Berggesetzes.

Siehe auch

Literatur

  • Rainer Slotta: Technische Denkmäler in der Bundesrepublik Deutschland - Band 5, Teil 1: Der Eisenerzbergbau. Deutsches Bergbaumuseum, Bochum 1986.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Gemeinsames Registerportal der Länder abgerufen am 17. Februar 2010
  2. a b Bergbau-Archiv Bochum abgerufen am 17. Februar 2010
  3. Der Spiegel, Nr. 50/1961 Letzte Schicht abgerufen am 11. Februar 2010
  4. a b c Homepage der Barbara Erzbergbau GmbH - Unternehmenschronik abgerufen am 17. Februar 2010

Weblinks

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