- Dazomet
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Strukturformel Allgemeines Name Dazomet Andere Namen - 3,5-Dimethylperhydro-1,3,5-thiadiazin-2-thion
- Dimethylformocarbothialdin
- Thiadiazin
- Thiazon
- Basamid
Summenformel C5H10N2S2 CAS-Nummer - 533-74-4
- 53404-60-7 (Natriumsalz)
PubChem 10788 Kurzbeschreibung Eigenschaften Molare Masse 162,28 g·mol-1 Aggregatzustand fest
Dichte 1,37 g·cm-3[1]
Schmelzpunkt Löslichkeit - schlecht in Wasser (3,6 g·l-1 bei 20 °C)[1]
- löslich in Chloroform (390 g·l-1 bei 20 °C) und Aceton (170 g·l-1 bei 20 °C)[2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Achtung
H- und P-Sätze H: 302-319-410 EUH: keine EUH-Sätze P: 273-305+351+338-501 [4] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Gesundheits-
schädlichUmwelt-
gefährlich(Xn) (N) R- und S-Sätze R: 22-36-50/53 S: (2)-15-22-24-60-61 LD50 320 mg·kg-1 (oral Ratte)[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Dazomet ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Dithiocarbamate.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Dazomet wurde zuerst 1890 von Dr. Delepine durch Reaktion von Kohlenstoffdisulfid mit Trimethyltrimethylentriimin synthetisiert und 1968 zuerst in Belgien als Pflanzenschutzmittel durch BASF registriert.[2] Es wurde in Deutschland 1971 auf seine Auswirkungen untersucht und ist bis 2012 in Europa patentiert.[5]
Gewinnung und Darstellung
Dazomet wird kommerziell durch Reaktion von Kohlenstoffdisulfid mit Methylamin und Formaldehyd gewonnen.
Eigenschaften
Dazomet zersetzt sich ab einer Temperatur über 104 °C.[1] Als technisches Produkt kommt es mit einer Reinheit von 98% auf den Markt. Es ist moderat stabil, aber anfällig für Temperaturen größer als 35 °C und Feuchtigkeit.[6] Es hydrolysiert rasch in Wasser.[5] Bei der Zersetzung von Dazomet entsteht unter anderem Methylisothiocyanat, der eigentliche Wirkstoff[7]. Eine Verbindung mit der gleichen Grundstruktur ist das Antimykotikum Sulbentin.
Verwendung
Dazomet wird als Fungizid, Herbizid, Insektizid und Nematizid verwendet. In der Schweiz und Österreich sind dazomethaltige Pflanzenschutzmittel für den Einsatz gegen bodenbürtige Schädlinge zugelassen, in Deutschland besteht keine Zulassung.[8]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu CAS-Nr. 533-74-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 11. Juni 2010 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b c Summaries of Toxicity Studies on Dazomet.
- ↑ Eintrag zu CAS-Nr. 533-74-4 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ Datenblatt Dazomet bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. März 2011.
- ↑ a b Dazomet (FAO).
- ↑ Dazomet (Pestizidinfo).
- ↑ Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006.
- ↑ Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 12. Juni 2010.
Weblinks
- Paul G. Forsyth: Decomposition of basimid
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