Cajarc

Cajarc
Cajarc
Wappen von Cajarc
Cajarc (Frankreich)
Cajarc
Region Midi-Pyrénées
Département Lot
Arrondissement Figeac
Kanton Cajarc (Hauptort)
Koordinaten 44° 29′ N, 1° 51′ O44.4855555555561.8427777777778150Koordinaten: 44° 29′ N, 1° 51′ O
Höhe 150 m (140–394 m)
Fläche 25,10 km²
Einwohner 1.099 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 44 Einw./km²
Postleitzahl 46160
INSEE-Code
Website Webseite der Gemeinde

Blick auf Cajarc

Die Gemeinde Cajarc befindet sich in der französischen Region Midi-Pyrénées im Département Lot und ist Hauptort des gleichnamigen Kantons. Cajarc ist eine von Felsen eingerahmte mittelalterliche Stadt mit Resten eines Befestigungsanlage aus dem 13. Jahrhundert. Der Ort mit 1099 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) wurde durch Präsident Georges Pompidou bekannt, der hier ein Landhaus hatte. Durch Cajarc führt der Fernwanderweg GR 65, welcher weitgehend dem historischen Verlauf des Französischen Jakobsweges "Via Podiensis" folgt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Cajarc liegt am südwestlich Rand des Zentralmassiv am rechten Ufer des Lot, eingerahmt durch die Felsen des Lot-Tals.
Die nächste Stadt ist Cahors, welche man durch das Tal der Lot, in westlicher Richtung über die D662, D663 nach circa 50 Straßenkilometern erreicht. Alternativ gibt es die Staßenverdingung über die Causse du Limogne, über die D19 und D911. Die nächsten französischen Großstädte sind Toulouse (103 km) im Süden, Bordeaux (197 km) im Nordwesten und Montpellier (189 km) im Südosten.[1]

Geschichte

In den zahlreichen Grotten und Höhlen der Region finden sich häufig Spuren urmenschlicher Aktivitäten. Ebenso zeugen die Dolmen davon, dass das Gebiet schon in der Steinzeit besiedelt war. Aus den Ursprüngen einer römischen Siedlung entwickelte sich die Stadt Caiac, aus der später Cajarc wurde. Während des [[Hundertjähriger Krieg|Hundertjährigen Krieges] hat Cajarc, wie die meisten französischen Städte, unten den Angriffen der Engländer zu leiden. Der Festung oberhalb der Stadt und massive Verteidigungsanlagen um die Stadt, ist es wohl zu verdanken, dass sie von englischer Besatzung verschont blieb. Allerdings wurde die Brücke über die Lot im Jahre 1356 von den Invasoren zerstört. Die Brücke wurde 1842 durch eine Hängebrücke ersetzt, die bis heute in Betrieb ist. Während der Religionskriege bildete Cajarc für mehr als ein Jahrhundert einen protestantischer Zufluchtsort. Im Januar 1623 wurde die Festung und die Verteidigungsanlagen der Stadt auf Anweisung des Kardinals Richelieu zerstört.
Eine Blütezeit erlebte der Ort im 19. Jahrhundert, dank der Gerbereien, Fabriken, Bergwerke und Phosphat-Transport per Binnenschiff auf der Lot.

Jakobsweg (Via Podiensis)

Im Mittelalter war Cajarc eine Durchgangsstation für Pilger. Das 1269 erbaute Hospitz findet in mehreren Texten Erwähnung und seit 1320 gab es eine Pilgerbrücke über die Lot.
Heute gibt es in Cajarc zwei Pilgerherbergen (Gîte d'étape), Hotels und private Unterkünfte (Cambre d'hôtes), sowie einen Campingplatz. Ebenso gibt es am Ort ein lokales Touristenbüro. Diese Variante des Jakobswegs führt aus dem Lot-Tal hinauf auf die Kalkhochfläche der [Causse]] du Limogne. Durch die dünnbesiedelte Landschaft führt er durch Felder und Wiesen, sowie niedrige Eichen- und Wacholderbestände. Viele der alten Gehöfte sind im Zuge der Landflucht aufgegeben worden und werden heute teilweise als Feriendomizile genutzt. Der nächste größere Ort ist Limogne-en-Quercy, bevor der Weg zum letzten Mal das Lot-Tal in Cahors berührt. Als Straßenverbindung führt die Strecke D19 - D911 nach Cahors.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

In Cajarc gibt es Überreste einer Burg aus dem 13. Jahrhundert (Maison de l’Hébrardie), mittelalterliche Häuser und das Renaissanceschloß Château de Cenevières.

  • Das Maison des Art, welches 1989 zu Ehren Georges Pompidous errichtet wurde, zeigt regelmäßig Retrospektiven zum Werk zeitgenössischer, europäischer Künstler.
  • Die Ruinen der Kapelle Sainte-Madeleine und des zugehörigen Hospizes aus dem 12. Jahrhundert. Es diente als Pilgerstation und Aussätzigen-Krankenhaus.
  • Die Kirche von Cajarc aus dem 13. Jahrhundert. Gegründet von Hébrard Aymeric Saint-Sulpice, Bischof von Coimbra. Furch Spenden der Herzöge von Rouergue und Toulouse wurde die Kirche mehrfach erweitert um als Wallfahrtart zu dienen. Diese ließen auch die Brücke über den Lot erbauen, welche im Hundertjährigen Krieg zerstört wurde.
  • In der Nähe des Dorfes befindet sich der Wasserfall Cascade de la Cogne mit einer Höhe von 25 Metern. Einige der markantesten Klippen am Lotufer tragen Namen, zum Beispiel Roc de Conte und Château des Anglai.
  • Die Bahnstation an der Strecke Capdenac–Cahors wurde im Jahre 1885 erbaut. Heute ist die Linie stillgelegt und der Bahnhof beherbergt ein Bahnmuseun.
  • Der Staudamm im Lot-Tal vor Cajarc wurde 1946 fertiggestellt. Er staut den Lot auf einer Länge von 2,5 Kilometer und einer Breite von circa 100 Metern. Auf ihm wurden 1970 sowohl die französische als auch Weltmeisterschaften für Motorsportboote ausgetragen.
  • Seit 1999 findet am letzten Juli-Wochenende im Dorf und an den Ufern des Lot das Festival AfriCarjac statt. Das multikulturelle Fest für die ganze Familie, verbindet Musik, Film, Tanz, Theater, bildende Kunst, Kunsthandwerk, Literatur und Straßenunterhaltung. Es verfolgt die Leitmotive „Respektierung der Unterschiede“ und „Offenheit gegenüber Anderen“.

Söhne und Töchter der Stadt

Quellen und weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. Gemeindeinformation auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 21. Januar 2010

Literatur

  • Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn) 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8 (Rother Wanderführer).
  • Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. (Radwanderreiseführer, Routenplaner). 3. überarbeitete Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.

Weblinks



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