- Espalion
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Espalion Region Midi-Pyrénées Département Aveyron Arrondissement Rodez Kanton Espalion (Hauptort) Koordinaten 44° 31′ N, 2° 46′ O44.52252.7630555555556342Koordinaten: 44° 31′ N, 2° 46′ O Höhe 342 m (330–764 m) Fläche 36,60 km² Einwohner 4.477 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 122 Einw./km² Postleitzahl 12500 INSEE-Code 12096 Website Website der Gemeinde
Blick auf die Altstadt von Espalion mit der alten BrückeDie Gemeinde Espalion mit 4477 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) liegt in der französischen Region Midi-Pyrénées im Département Aveyron und ist Hauptort des gleichnamigen Kantons. Seine Einwohner nennen sich Espalionnais. In der lokalen Okzitanischen Sprache heißt der Ort Espalion (sprich Espaliou). Er liegt am Fernwanderweg GR 65, welcher weitgehend dem historischen Verlauf des Französischen Jakobsweges "Via Podiensis" folgt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Espalion liegt im südlichen Teil des Zentralmassives am Ufer des Lot, im Dreieck Bordeaux, Lyon, Toulouse. Die nächsten französischen Großstädte sind Lyon (213 km) im Nordosten, Toulouse (147 km) in Südwesten, Bordeaux (267 km) im Westen und Montpellier (135 km) im Südosten.[1]
Der nächste Flughafen ist Rodez-Marcillac, der unter anderem von Air France und von Ryanair angeflogen wird. Über die D988 oder D27 liegt er circa 38 Straßenkilometer entfernt. Die nächste Bahnstation befindet sich ebenfalls in Rodez.
In Espalion mündet die D987, die vom Aubrac-Gebiet ins Lot-Tal führt, in die D920a. Es enden außerdem, von Nordwesten kommend, die D921 und vom Südosten kommend, die D108.Geschichte
Das Dorf entstand um die Brücke über den Fluss „Lot“ und entwickelte sich als Handelsplatz für Güter aus dem Aubrac. Bereits eine römische Straße überquerten den Fluss im benachbarten St. Cosmas d'Olt durch eine Furt in der Nähe der heutigen Brücke.
Im 10. Jahrhundert wurde die Burg der Herren von Calmont-d´Olt oberhalb der Stadt errichtet. Der Erbauer soll ein Leutnant Karls des Großen gewesen sein.
Espalion verlor 1926 seine Rolle als Unterpräfektur. Aber es war nie die Hauptstadt des Bezirks.Jakobsweg (Via Podiensis)
In Espalion gibt es neben der Touristinformation Hotels und Restaurantes, sowie mehrere Pilgerherbergen (Gîte d'étape). Außerdem verfügt der Ort über einen Campingplatz. Die Bahnstation gibt es jedoch längst nicht mehr. Der weitere Verlauf des Jakobsweges führt Lotabwärts, an der romanischen Kirche von Bessuéjouls nach Estaing. Dorthin führt als Nebenstraße die D556 gefolgt von der D100, oder als Hauptverkehrsstraße die D920a.
Sehenswürdigkeiten
Espalion ist ein regionales Zentrum im oberen Lottal. Mit den alten Gerberhäusern und einer schönen gotischen Brücke besitzt es ein sehr ursprüngliches Stadtbild. Beherrscht wird das Stadtbild von der Ruine der Burg Calmont d’Olt. Am Flussufer führen steinerne Stufen von den alten Häusern mit ihren Holzbalkonen bis an das Wasser und erinnern so an ihre frühere Funktion als Gerbereien.
Burg Calmont d’Olt
Die Burg Calmont d’Olt erhebt sich auf einer 535 Meter hohen Basaltkuppe über dem Ort und dem Tal des Lot. Ein karolingischer Ministeriale „Calvomantese“ wird erstmals im Jahr 883 urkundlich erwähnt. Die Ringmauer und ihre acht Bastionen stammen aus dem 15. Jahrhundert.
Alte Brücke
Die alte Brücke wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Ursprünglich war sie mit drei Türmen befestigt. Bis ins 17. Jahrhundert erhoben die Burgherren vom Calmont einen Brückenzoll. Danach wurde sie von der Gemeinde erworben und die Türme abgerissen.
Die Bogenbrücke aus rotem Sandstein mit ihren vier spitzen Bögen ruht auf Pfeilern, die zu Verteidigungszwecken mit spitzen Bastionen versehen sind. Seit 1998 ist die Brücke als Teil des Weltkulturerbe der UNESCO „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.
Perserkirche
Die Kirche soll an der Stelle errichtet worden sein, an der in Jahre 730, der lokale Heilige "Saint Hilarian" von den Sarazenen enthauptet worden sein soll. Der Legende nach soll er den vom Körper getrennten Kopf bis zu einer Quelle getragen haben, um ihn dort zu reinigen. 1060 wurde ein vorromanisches Kloster mit dem Namen „Perse“ von Hugo von Calmont der Abtei von Conques geschenkt. Dessen Mönche bauten die heutige Kirche im 11. und 12. Jahrhundert.
Die Kirche ist aus rosa Sandstein im romanischen Stil errichtet. Lediglich die Nordkapelle stammt aus dem 15. Jahrhundert. Das Tympanon über dem Eingangsportal zeigt die Apokalypse, das Jüngste Gericht und das Pfingstwunder. In einer kleinen Nische oberhalb des Portals ist eine Darstellung der "Heiligen Drei Könige" zu sehen. Im Inneren der Kirche finden sich Fresken, die ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert stammen und Kapitell mit Figurenschmuck.
Ehemalige Kirche Saint-Jean
Die ehemalige Kirche wurde 1883 entweiht, diente danach lange Jahre als Rathaus, bevor sie 1978 restauriert wurde. Seitdem beherbergt sie ein Heimatmuseum und das Musée du Scaphandre, ein Museum, das der Geschichte des Skaphanders gewidmet ist, sowie den aus Espalion stammenden Erfindern des Tauchgerätes Rouquayrol-Denayrouze, eines Vorläufers der heutigen Lungenautomaten.
Partnerstädte
- Langhirano, Italien, in der Provinz Parma
- Tauste, Spanien, in der Provinz Zaragoza
- Ingelheim am Rhein
Quellen und weiterführende Informationen
Einzelnachweise
- ↑ Gemeindeinformation auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 21. Januar 2010
Literatur
- Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn) 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8 (Rother Wanderführer).
- Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. (Radwanderreiseführer, Routenplaner). 3. überarbeitete Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.
Weblinks
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Commons: Espalion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Bilder von Espalion
- Office de Tourisme
- Entlang der Via Podiensis
- WHC Nomination Documentation (PDF, 93 MB!), Bewerbungsunterlagen für die Ernennung zum Welterbe, hier: Abschnitt „Espalion, Pont-Vieux sur le Lot“
Weltkulturerbe des Jakobsweges in Frankreich: Via PodiensisKathedrale Notre-Dame du Puy und Hôtel-Dieu Saint-Jacques in Le Puy-en-Velay | Pilgerbrücke über die Boralde | Alte Brücke in Espalion | Brücke über den Lot in Estaing | Brücke über den Dourdou und Klosterkirche Sainte-Foy in Conques | Hôpital Saint-Jacques in Figeac | Dolmen von Pech-Laglaire | Kathedrale Saint-Étienne und Pont Valentré in Cahors | Abtei Saint-Pierre in Moissac | Stiftskirche Saint-Pierre in La Romieu | Brücke von Artigue | Kirche Sainte-Quitterie in Aire-sur-l’Adour | Jakobus-Tor von Saint-Jean-Pied-de-Port
Nahe dem Weg: Basilika Saint-Sauveur und Krypta Saint-Amadour in Rocamadour | Kathedrale Saint-Caprais von Agen | Kirche von L'Hôpital-Saint-Blaise
Via Turonensis · Via Lemovicensis · Via Podiensis · Via Tolosana
Weitere Bauwerke: Basilika Notre-Dame du Port · Mont Saint-Michel
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