- Decazeville
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Decazeville Region Midi-Pyrénées Département Aveyron Arrondissement Villefranche-de-Rouergue Kanton Decazeville (Hauptort) Koordinaten 44° 34′ N, 2° 15′ O44.5591666666672.2555555555556224Koordinaten: 44° 34′ N, 2° 15′ O Höhe 224 m (163–454 m) Fläche 13,88 km² Einwohner 6.164 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 444 Einw./km² Postleitzahl 12300 INSEE-Code 12089 Website Webseite der Gemeinde
Herzog Élie DecazesDie Gemeinde Decazeville mit 6164 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) liegt in der französischen Region Midi-Pyrénées im Département Aveyron und ist Hauptort des gleichnamigen Kantons.. Die Gemeinde liegt am Fernwanderweg GR 65, welcher weitgehend dem historischen Verlauf des Französischen Jakobsweges Via Podiensis folgt. Die Stadt entwickelte sich im 19. Jahrhundert unter dem Einfluss der Industriellen Revolution und wurde nach dem Herzog Élie Decazes (1780-1860) benannt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Decazeville liegt am südwestlichen Rand des Zentralmassivs, südlich über dem Lot-Tal, circa fünf Kilometer von Livinhac-le-Haut an dem Flüsschen Riou Mort. Dieses mündet nach wenigen Kilometern in den Lot. Die nächsten französischen Großstädte sind Lyon (242 km) im Nordosten, Toulouse (124 km) in Südwesten, Bordeaux (227 km) im Westen und Montpellier (167 km) im Südosten.[1]
Der nächste Verkehrsflughafen ist Rodez-Marcillac, der unter anderem von Air France und von Ryanair angeflogen wird. Über die D840 liegt er circa 29 Straßenkilometer entfernt, in südöstlicher Richtung. Die nächste Bahnstation ist Viviez-Decazeville, circa zwei Kilometer entfernt. Decazeville hat Anschluss an das französische Autobahnnetz über die A20 - Ausfahrt 56 - (D802) Figeac - (N140) Decazeville und die A75 - Ausfahrt 42 - (N88) Rodez - (N140) Decazeville.
Durch Decazeville führt die D840 in ost-westlicher Richtung, während die D963 Richtung Norden ins Lot-Tal und die D221 Richtung Süden führt.Geschichte
Die Stadt entwickelte sich aus dem kleinen mittelalterlichen Ort La Salle. Seit dem 16. Jahrhundert wurde in geringem Umfang Kohle abgebaut, welche über den Lot und die Garonne nach Bordeaux verschifft wurde. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich aus der Kohleförderung eine florierende Eisen- und Hüttenindustrie. Élie Decazes gründete 1826 eine Gesellschaft zur Entwicklung der Kohle- und Stahlproduktion in der Region Aveyron. 1834 wurde aus den zentralen Gemeinden Vialarels, St. Michael und Saint-Roch eine neue Stadt gegründet, die zu Ehren von Élie Decazes den Namen Decazeville erhielt. Der Aufbau der Eisen- und Stahlindustrie wurden von François Gracchus Cabrol organisiert, einem Absolventen der Ecole Polytechnique. Unter seiner Leitung entstanden Hochöfen und Kokereien. Den Höhepunkt erreichte diese Hüttenindustrie im frühen 20. Jahrhundert, mit 9.000 Arbeitern und einer jährlichen Roheisenproduktion von einer Million Tonnen. Heute ist von diesem Industriezweig nur noch wenig zu sehen. Das letzte Bergwerk der Region wurde im Juni 2001 geschlossen. Einzig der Museumstagebau La Décuverte zeugt noch vom einst bestimmenden Wirtschaftsfaktor.
Jakobsweg (Via Podiensis)
In Decazeville gibt es neben einer Touristinformation, Hotels und Restaurants auch einen Campingplatz. Außerdem befinden sich mehrere Pilgerherbergen (Gîte d'étape) im Ort. Die nächsten Stationen auf dem Jakobsweg sind die Kapelle St.-Roch und, als nächste größere Ortschaft, Livinhac-le-Haut. Der Weg führt hinab ins Lot-Tal und dann über einen Waldweg zum Ortseingang von Livinhac-le-Haut. Auf Straßen erreicht man Livinhac-le-Haut über die Route D963 und D21.
Sehenswürdigkeiten
- Musée régional de géologie, welches vor allem der Karbonzeit und den damals entstanden Kohleablagerungen gewidmet ist.
- In der Kirche Notre-Dame befindet sich ein Gemälde von Gustave Moreau aus dem 19. Jahrhundert, welches den Kreuzweg Jesus darstellt.
Partnerstädte
- Utrillas - Spanien in der Provinz Teruel
- Coazze - Italien in der Provinz Turin
- Bolsover - Großbritannien in der Region East Midlands
Persönlichkeiten der Stadt
- Élie Decazes (1788-1860), Namensgeber der Stadt, Vorsitzender des Ministerrats unter Louis XVIII.
- François Gracchus Cabrol (1793-1882), Hauptmann der Armee Napoleons, Direktor der Liga der Kohle-und Verhüttung von Aveyron, ist in Decazeville begraben.
- Emma Calvé (1848 - 1942), die französische Sopranistin wurde in Decazeville geboren.
- Jacques Monfrin (1904-1941), Philologe und Historiker, wurde in Decazeville geboren.
Quellen und weiterführende Informationen
Einzelnachweise
- ↑ Gemeindeinformation auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 21. Januar 2010
Literatur
- Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn) 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8 (Rother Wanderführer).
- Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. (Radwanderreiseführer, Routenplaner). 3. überarbeitete Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.
Weblinks
- Bilder von Decazeville auf panoramio
- Webseite des Tourismusbüros von Decazeville (französisch/ englisch)
- Entlang der Via Podiensis
- Bergbau von Decazeville
- Decazeville auf quid.fr (französisch)
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