Conques

Conques
Conques
Wappen von Conques
Conques (Frankreich)
Conques
Region Midi-Pyrénées
Département Aveyron
Arrondissement Rodez
Kanton Conques (Hauptort)
Koordinaten 44° 36′ N, 2° 24′ O44.5994444444442.3966666666667304Koordinaten: 44° 36′ N, 2° 24′ O
Höhe 304 m (221–653 m)
Fläche 30,51 km²
Einwohner 281 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 9 Einw./km²
Postleitzahl 12320
INSEE-Code
Website Website der Stadt

Conques

Die Gemeinde Conques mit 281 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) liegt in der französischen Region Midi-Pyrénées im Département Aveyron und ist der Hauptort des gleichnamigen Kantons. Der Ort liegt am Fernwanderweg GR 65, welcher weitgehend dem historischen Verlauf des Französischen Jakobsweges „Via Podiensis“ folgt.

Von der Vereinigung Les plus beaux villages de France wurde Conques zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs erklärt[1].

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Verkehr

Conques liegt im südwestlichen Bereich des Zentralmassivs, am Ufer des Flusses Dourdou, wo das Flüsschen Ouche in den Dourdou mündet. Der Dourdou ist ein linker Nebenfluss des Lot und mündet bei Grand-Vabre in diesen. Die nächsten französischen Großstädte sind Lyon (231 km) im Nordosten, Toulouse (134 km) in Südwesten, Bordeaux (238 km) im Westen und Montpellier (161 km) im Südosten.[2]

Der nächste Verkehrsflughafen ist Rodez-Marcillac, der unter anderem von Air France und von Ryanair angeflogen wird. Er liegt etwa 32 Straßenkilometer südöstlich und ist über die Route départementale D 901 zu erreichen, die sich in Conques mit der D 42 kreuzt. Die nächste Bahnstation befindet sich in Rodez.

Geschichte

Vordere Front der Klosterkirche Sainte-Foy

Der Ursprünge der Abtei von Conques gehen auf den Einsiedlermönch Dadon zurück, der sich in dem unzugänglichen Seitental des Lot an den steilen Hängen der Ouche niederließ. Um ihn versammelten sich weitere Mönche, die ihre Gemeinschaft ab 819 nach der Regel des Heiligen Benedikt führten. Der Karolinger Ludwig der Fromme stellte das Kloster unter seinen besonderen Schutz und verlieh ihm den Namen Conques (Muschel). Seit dem 8. Jahrhundert befindet sich in Conques eine Sammlung von Goldschmiedearbeiten. Der Reliquienschrein der Heiligen Fides (frz.: Sainte-Foy) ist die bekannteste.

Die Heilige Fides, die Tochter eines angesehenen Bürgers aus Agen, war im Jahre 303 im Alter von 13 Jahren zum Tode verurteilt worden, weil sie sich weigerte, die heidnischen Götter anzubeten. Dadurch wurde sie zu einer der ersten französischen Märtyrerinnen. Die mit ihrer Jugend verbundene Jungfräulichkeit verstärkte die öffentliche Verehrung. Schon bald verbreitete sich die Legende einer Wunderheilung eines blinden Jungen durch die Heilige Fides. Durch eine sogenannte heimliche Überführung (sprich Diebstahl) gelangte der Reliquienschrein von Agen nach Conques. Der Ankunft der wundertätigen Reliquie in Conques und der Entdeckung des Grabes des Apostel Jakobus in Nordwestspanien und dem damit einsetzten Pilgerstrom ist es zu verdanken, dass Conques seine Bedeutung kontinuierlich steigern konnte. Im 11. bis 13. Jahrhundert ist Conques eine wichtige Etappe auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Im 13. Jahrhundert ist die Abtei auf dem Höhepunkt ihrer wirtschaftlichen Macht, auf die der langsame Niedergang im 14. und 15. Jahrhundert folgt, bis die Säkularisierung am 22. Dezember 1424 das Ende der Abtei bedeutet.

Um das Kloster entwickelt sich die mittelalterliche Stadt, die vor allem mit und vom Kloster und den Dienstleistungen für die Pilger lebte.

Obwohl der Hundertjährige Krieg und die Französische Revolution ihre Spuren hinterließen, ist es den seit 1873 ansässigen Prämonstratenserchorherren in Zusammenarbeit mit den französischen Denkmalschutzbehörden gelungen, die Anlage in wesentlichen Teilen zu erhalten.

Jakobsweg (Via Podiensis)

Gesamtansicht der Klosterkirche Sainte-Foy
Pilgerbrücke

Bereits der Codex Calixtinus empfahl dem Jakobspilger, den Weg über Conques zu wählen und im Kloster Sainte-Foy Station zu machen. Heute gibt es neben mehreren Pilgerherbergen auch Hotels und einen Campingplatz. Die nächste größere Ortschaft auf dem Jakobsweg ist Decazeville und nur wenige Kilometer weiter Livinhac-le-Haut im Lot-Tal. Dorthin führt der Weg durch das Tal der Dourdou über die wellige Hochfläche zum Lot-Tal. Zwischen den bewaldeten Hügeln finden sich Wiesen und kleine Weiler. Neben der Möglichkeit, der GR 65 zu folgen, gibt es noch die etwas kürzere, historische Variante über Noailhac. Sie führt allerdings vorwiegend an Départment-Straßen entlang. Als Straßenverbindung gibt es zum einen die D 91, welche am Dourdou entlang ins Lot-Tal führt, von wo man der D 42 und D 627 weiter bis Livinhac-le-Haut folgen kann. Alternativ ging es die D232 und dann die D606, welche über die Hochebene nach Livinhac-le-Haut führt.

Sehenswürdigkeiten

  • Die romanische Klosterkirche Sainte-Foy und ihr kleines Museum gehören zu den Höhepunkten der Kulturgeschichte des südlichen Frankreich.
  • Die Pilgerbrücke über den Dourdou

Die Abtei und die Brücke der Pilger sind als Teil des Weltkulturerbes der UNESCOJakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.

Quellen und weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. Conques auf Les plus Beaux Villages de France (französisch)
  2. Gemeindeinformation auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 21. Januar 2010

Literatur

  • Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Rother Wanderführer, München 2007. ISBN 978-3-7633-4350-8.
  • Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. Verlangsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007. ISBN 978-3-7022-2626-8.

Weblinks

 Commons: Conques – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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