- Cahors
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Cahors Region Midi-Pyrénées Département Lot (Präfektur) Arrondissement Cahors Kanton Hauptort von 3 Kantonen: Cahors-Nord-Est, Cahors-Nord-Ouest, Cahors-Sud Gemeindeverband Communauté de communes du Pays de Cahors Koordinaten 44° 27′ N, 1° 26′ O44.44751.4405555555556135Koordinaten: 44° 27′ N, 1° 26′ O Höhe 135 m (105–332 m) Fläche 64,72 km² Einwohner 20.031 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 310 Einw./km² Postleitzahl 46000 INSEE-Code 46042 Website Stadt Cahors
Pont Valentré am LotDie Stadt Cahors (auf okzitanisch: Caur) liegt in der französischen Region Midi-Pyrénées und ist Sitz der Verwaltung des Départements Lot im Südwesten Frankreichs. Außerdem ist die 20.031 Einwohner (Stand 1. Januar 2008) zählende Stadt Hauptort des gleichnamigen Arrondissements und der Kantone Cahors-Nord-Est, Cahors-Nord-Ouest und Cahors-Sud. Ihre Einwohner nennen sich Cadurciens. Cahors hat vor allem Bedeutung als Verwaltungshauptstadt und ist durch sein Weinbaugebiet bekannt. Die Stadt liegt am Fernwanderweg GR 65, welcher weitgehend dem historischen Verlauf des Französischen Jakobsweges "Via Podiensis" folgt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie und Verkehr
Die Stadt liegt der südwestlichen Rand des Zentralmassives auf einer Halbinsel, die durch eine Schleife des Lot gebildet wird. Die Schleife wird durch den westlichen Rand der Cevennen erzwungen, auf dessen steilen Hängen Weinbau betrieben wird. Diese Lage hat die Entwicklung der Stadt maßgeblich geprägt. Sie bildete einen leicht zu verteidigenden Punkt an der antiken Straße nach Rodez und Toulouse. Die nächsten französischen Großstädte sind Toulouse (94 km) im Süden, Bordeaux (167 km) im Nordwesten und Montpellier (216 km) im Südosten.[1]
Cahors hat einen kleinen Flugplatz (Aérodrome de Cahors Lalbenque) circa 10 Kilometer südlich. Der nächste Verkehrsflughafen ist Aéroport Agen-La Garenne, der in südwestlicher Richtung über die D656, nach circa 90 Straßenkilometern, zu erreichen ist. Die Gesellschaft Airlinair bietet tägliche Verbindungen nach Paris an. Der nächste internationale Flughafen ist der International Airport Toulouse Blagnac. Der SNCF-Bahnhof von Cahors liegt an der Strecke Aubrais - Montauban und ist Teil der Fernverbindung Paris - Toulouse. Außerdem ist sie Endstation der Regionalstrecke Monsempron-Libos. Die inzwischen stillgelegt Strecke nach Capdenac wird jetzt mit Bussen bedient. An das französische Fernstraßennetz ist Cahors über die A20 Paris - Toulouse angebunden.
Geschichte
Die Ursprünge der Stadt reichen in die keltische Zeit zurück. Dem Stamm der Cadurques, der damals die Region Quercy besiedelte, verdankt sie ihren Namen. In der Römerzeit hieß die Stadt Divona Cadurcorum. Daraus wurde dann Cadurca und schließlich Cahors.
Cahors ist seit dem frühen Mittelalter Bischofssitz und war aufgrund seiner verkehrsgünstigen, aber geschützten Lage schon im 6. Jahrhundert eine wohlhabende Handelsstadt. Seit dem 9. Jahrhundert unterstand Cahors den Herzögen von Toulouse.
Zu ihrer höchsten Bedeutung stieg die am Jakobsweg gelegene Stadt im 13. Jahrhundert auf. Damals wurde Cahors, was aus heutiger Sicht überraschen mag, zum ersten Bank- und Börsenzentrum Europas, als sich die lombardischen Gläubiger des Bischofs, der im Albigenserkreuzzug den berüchtigten Simon IV. de Montfort mit Truppen unterstützt hatte, in der Stadt niederließen.
Der aus Cahors stammende Papst Johannes XXII. gründete 1332 eine Universität, die 1751 derjenigen von Toulouse angegliedert wurde. Der Hundertjährige Krieg setzte der Blütezeit von Cahors ein Ende: Im Frieden von Brétigny wurde die Stadt 1360 kampflos den Engländern überlassen und kam erst 1428 zurück zu Frankreich. Ihr Reichtum war jedoch dahin.
Jakobsweg (Via Podiensis)
Im Mittelalter vereinigten sich in Cahors die Pilgerströme nach Santiago de Compostela, welche dem Tal des Lot oder des Célé gefolgt waren. Über die Brücke Pont Valentré verließen sie die Stadt um über die Kalkhochfläche der Quercy Blanc weiter nach Montcuq zu ziehen. Es gab in Cahors mehrere Hospize. Heute gibt es neben drei Pilgerherbergen (Gîte d'étape), Hotels und Privatquartiere (Cambre d'hôtes), sowie einen Campingplatz. Außerdem hat Cahors ein Office de Tourisme. Auf dem Weg nach Montcuq gibt es weitere Beherbergungsbetriebe in den Orten Les Mathieux, Labastide-Marnhac, L'Hospitalet und Escayrac. Der Jakobsweg führt leicht hügelig durch die landwirtschaftlich geprägte Quercy Blanc vorbei an einsamen Weilern und einzelnen Gehöften. Als Straßenverbindung führt die D653 nach Montcuq.
Wirtschaft und Kultur
Die Stadt wird von Verwaltung und Dienstleistungen dominiert. Das produzierende Gewerbe ist mittelständisch geprägt mit einem Schwerpunkt in der Lebensmittelindustrie: Cahors ist Hauptort des gleichnamigen Weinbaugebietes. Ein weiteres wichtiges Agrarprodukt der Region ist die Trüffel. Daneben gibt es einige Betriebe der pharmazeutischen und Elektroindustrie.
Durch den Bau der Autobahn A20 ist Cahors in den Einzugsbereich der regionalen Metropole Toulouse gerückt.
2005 erhielt Cahors das offizielle französische Label "Stadt der Kunst und Geschichte" und trägt damit dem reichen kulturellen Erbe der Stadt Rechnung.
Seit 1985 besteht das Cahors Blues Festival und lockt jeden Sommer Blues-Künstler in die Stadt.
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Cahors
- Pont Valentré: Brücke aus dem 14. Jahrhundert (1308-1378) mit drei befestigten Türmen, sechs Bögen und mit spitzen Bastionen bewehrten Pfeilern. Das außergewöhnliche Beispiel eines mittelalterlichen Verteidigungsbauwerkes wurde zum Wahrzeichen von Cahors. Der Pont Valentré ist Teil des französischen Abschnittes des Jakobsweges nach Santiago de Compostela, als solcher wurde die Brücke 1998 als Teil des Weltkulturerbes der UNESCO „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.
- Kathedrale Saint-Étienne: die Kathedrale mit ihrer Kuppelarchitektur ist die Hauptkirche von Cahors und Sitz des Bischofs. Baubeginn im 11. Jhdt., seit 1862 unter Denkmalschutz, seit 1998 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO
- Mont Saint-Cyr: von der Höhe des Mont Saint-Cyr bietet sich der schönste Blick über die Stadt
- Reste der Römischen Terme von Cahors (Arc de Diane}.
- Das Aquädukt von Cahors.
- Die Kirche Saint Barthelemy aus dem 14. Jahrhundert.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Saint Didier, (571-† 614), Bischof von Auxerre
- Louis Darquier de Pellepoix (1897-1980), rechtsextremer Politiker
- Léon Gambetta (1838-1882), französischer Staatsmann der Dritten Republik
- Philippe Gaubert (1879-1941), französischer Flötist und Komponist
- Papst Johannes XXII. (eigentlich Jacques Duèse) (1245 od. 1249 -1334), Papst der katholischen Kirche, residierte als erster Papst ab 1316 dauerhaft in Avignon
- Clément Marot (um 1496-1544), französischer Dichter
Siehe dazu auch Liste der Bischöfe von Cahors.
Quellen und weiterführende Informationen
Einzelnachweise
- ↑ Gemeindeinformation auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 21. Januar 2010
Literatur
- Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn) 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8 (Rother Wanderführer).
- Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. (Radwanderreiseführer, Routenplaner). 3. überarbeitete Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.
Weblinks
Commons: Cahors – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- [1][2][3] Bilder aus Cahors
- Cahors im Detail
- Office de Tourisme
- Cahors Blues Festival (französisch)
- Das Aquädukt von Cahors (französisch)
- Entlang der Via Podiensis
- Gemeindeinformation auf quid.fr (französisch)
Orte am Jakobsweg „Via Podiensis“← Vorhergehender Ort: Varaire 31,5 km | Cahors | Nächster Ort: Montcuq 31,5 km →
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