Bruno Lentzsch

Bruno Lentzsch

Bruno Lentzsch (* 14. November 1903 in Torgelow; † 14. November 1972) war ein deutscher Politiker (SED). Er war von 1949 bis 1952 brandenburgischer Innenminister.

Leben

Lentzsch, Sohn eines Schlossers, erlernte nach dem Besuch der Volksschule ebenfalls den Beruf des Schlossers. Anschließend arbeitete er im Beruf und als Holzfäller. 1919 schloss er sich der SPD an, 1920 wurde er Mitglied des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes, 1921 des KJVD und 1923 der KPD.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 betätigte sich Lentzsch im Widerstand. 1935 wurde er verhaftet und war 1935/1936 in Haft.

1945 leitete er das Ernährungsamt in Oranienburg und war Vorsitzender der dortigen Kreis-Konsumgenossenschaft. Von 1945 bis 1948 wirkte er als Landrat im Kreis Luckau. 1946 wurde er Mitglied der SED. Von August 1948 bis Februar 1950 war er Vorsitzender der Landeskontrollkommission in Brandenburg. Von September 1949 bis Juli 1952 war er – als Nachfolger von Bernhard Bechler – Innenminister in der Landesregierung von Brandenburg, 1949/1950 in seiner Funktion als Innenminister auch Vorsitzender der Landesbodenkommission, zumeist wurde er jedoch durch Robert Neddermeyer vertreten. Von 1949 bis 1952 war er Mitglied des SED-Landesvorstandes bzw. der Landesleitung sowie seines bzw. ihres Sekretariats. Von 1949 bis 1950 gehörte Lentzsch auch dem Landtag von Brandenburg an. Im Mai 1952 zunächst vom Politbüro des ZK der SED für eine Position im Ministerium für Außenhandel der DDR in Aussicht genommen, fungierte Lentzsch von 1952 bis 1954 als Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Brandenburg-Stadt. Ab 1954 wirkte er als Leiter der Hauptabteilung Örtliche Räte beim Ministerpräsidenten der DDR Otto Grotewohl. Danach war er Angehöriger des Innenministeriums und stellvertretender Staatssekretär im Range eines Oberstleutnants der Volkspolizei.

Auszeichnungen

Literatur

  • Martin Broszat et al. (Hrsg.): SBZ-Handbuch: Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949. Oldenbourg, München 1993, S. 965.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1. K. G. Saur, München 1996, S. 473.
  • Friederike Sattler: Wirtschaftsordnung im Übergang. Politik, Organisation und Funktion der KPD/SED im Land Brandenburg bei der Etablierung der zentralen Planwirtschaft in der SBZ/DDR 1945–52. Lit, Münster 2002, S. 944.
  • Andreas Herbst: Lentzsch, Bruno. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.

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