- Bernhard Bechler
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Bernhard Max Bechler (* 9. Februar 1911 in Grün; † 30. November 2002 in Kleinmachnow) war Innenminister des Landes Brandenburg in der Sowjetischen Besatzungszone und Offizier der Nationalen Volksarmee.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sohn eines sächsischen Fabrikdirektors besuchte er zunächst das Gymnasium und schlug anschließend eine militärische Laufbahn bei der Reichswehr ein. 1934 wurde er Leutnant, 1936 wurde er zum Oberleutnant befördert. 1938 heiratete er Margret Dreykorn und hatte zwei Kinder mit ihr.
Von 1939–42 war Bechler Adjutant beim Generalstab des Oberkommandos des Heeres. Er war Mitglied der NSDAP. Als Major und Bataillonskommandeur in der 3. Infanterie-Division (mot.) der 6. Armee kam er bei der Schlacht von Stalingrad 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft.
In Gefangenschaft war er Mitbegründer des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD) und des Bundes Deutscher Offiziere und trat der KPD bei. Das Deutsche Reichsgericht verurteilte ihn deshalb in Abwesenheit zum Tode. Im letzten Kriegsjahr war Bechler Frontbeauftragter des NKFD bei der 2. Weißrussischen Front bei den Kämpfen um Graudenz.
Nach der Rückkehr nach Deutschland trennte er sich aus Karrieregründen von seiner Frau, die bis 1956 in Haft war, da man ihr man ihr nach Kriegsende vorwarf, die Hinrichtung des Antifaschisten Anton Jakob verschuldet zu haben. 1946 wurde er als Mitglied der SED zum Innenminister des Landes Brandenburg. 1949/50 besuchte er eine sowjetische Militärakademie und war danach erst Chefinspekteur und ab 1952 Generalmajor der Kasernierten Volkspolizei, sowie stellvertretender Chef des Hauptstabes der Nationalen Volksarmee. Von 1959 bis 1965 war er stellvertretender Kommandeur der Militärakademie Dresden und Leiter der Fakultät für operativ-taktische Ausbildung der Landstreitkräfte. Ab 1965 bis 1970 war er Leiter der Forschungsstelle für Truppenführung des Ministeriums für Nationale Verteidigung und Direktor des Instituts für Mechanisierung und Automatisierung der Truppenführung in Dresden. Seit 1971 lebte er im Ruhestand in Kleinmachnow (b. Berlin). Bis 1989 war er Mitglied des Bezirks-Komitees Potsdam der Antifaschistischen Widerstandskämpfer.
Auszeichnungen
- 1945 Orden des Großen Vaterländischen Krieges.
- 1958: Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945
- 1960: Orden Banner der Arbeit
- 1965: Vaterländischer Verdienstorden
- 1966: Kampforden „Für Verdienste um Volk und Vaterland“
- 1970: sowjetischer Orden des Großen Vaterländischen Krieges
- 1981: Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden
Literatur
- Bernd-Rainer Barth, Helmut Müller-Enbergs: Bechler, Bernhard Max. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Einzelnachweise
1946–1952: Bernhard Bechler | Bruno Lentzsch
Ab 1990: Alwin Ziel | Jörg Schönbohm | Rainer Speer | Dietmar Woidke
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