- Burg Iberg
-
Burg Iberg Ruine Iberg von Nordosten
Alternativname(n): Yburg Entstehungszeit: 1200 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine Ort: Wattwil Geographische Lage 47° 17′ 51″ N, 9° 4′ 48″ O47.29759.08740Koordinaten: 47° 17′ 51″ N, 9° 4′ 48″ O; CH1903: (724136 / 239811) Höhe: 740 m ü. M. Die Ruine von Burg Iberg, auch Yburg, liegt in der Gemeinde Wattwil im schweizerischen Kanton St. Gallen. Sie wurde nach 1230 von den Herren von Iberg, Ministerialen der Fürstabtei St. Gallen errichtet und ist seit 1838 eine Ruine.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Ruine von Burg Iberg liegt auf einem Hügel südwestlich von Wattwil auf 740 m. ü. M. mit Blick übers Thurtal zwischen Lichtensteig und Ebnat-Kappel sowie den Zugang zum Rickenpass und zur Laad.
Geschichte
Iberg wurde als Burganlage nach 1230 wahrscheinlich von Heinrich von Iberg, einem Dienstmann der Fürstabtei St. Gallen, erbaut. Sie diente wohl als Verwaltungszentrum für die Güter und Rechte des Klosters um Wattwil. Der Name leitete sich vermutlich von einem Flurnamen («Eibenberg») ab und wurde nach dem Bau der Burg von den ansässigen Dienstleuten angenommen, die sich urkundlich erstmals 1240 «de Iberch» nannten. Durch Lehen und Rodungen bauten sie zusammen mit Gütern und Rechten die Herrschaft Iberg mit den Dörfern Wattwil und Kappel auf. Diese ging jedoch spätestens 1471 im Toggenburgischen Herrschaftsverband des Klosters auf.[1]
1249 eroberte Graf Kraft I. von Toggenburg Burg Iberg im Rahmen der kriegerischen Auseinandersetzung mit der Fürstabtei St. Gallen als Folge des Toggenburger Brudermordes 1226. Angeblich soll er die Burg in «Kraftsberg» umbenannt haben, musste sie aber 1255 endgültig an das Kloster zurückerstatten. 1290 wurde Iberg von Konrad von Gundelfingen, dem von König Rudolf von Habsburg unterstützten Gegenabt von St. Gallen, belagert und erobert, fiel jedoch bereits 1292 nach der Einigung mit Konrad von Gundelfingen wieder zurück an den St. Galler Abt Wilhelm von Montfort. Während der Appenzellerkriege wurde Burg Iberg 1405 von den Appenzellern erobert und zerstört.
Fürstabt Kuno von Stoffeln liess Iberg als Vogteisitz nach 1408 wieder herrichten. Seit die Grafschaft Toggenburg 1468 zur Fürstabtei St. Gallen gehörte, residierte der St. Galler Landvogt von Toggenburg zeitweise auf Iberg. Während des Dreissigjährigen Krieges lagerten die Kirchenschätze des Klosters in seinen Kellern. 1710 besetzten die aufständischen Toggenburger Iberg, mussten es nach dem Toggenburgerkrieg 1718 im Frieden von Baden aber wieder an die Abtei zurückgegeben. Die Burg wurde aber entfestigt. Die Fürstabtei überliess die Gebäude darauf Lehensleuten, die ein Wirtshaus darin einrichteten. Das Anlage zerfiel darauf zusehends.
Nach der Aufhebung der Fürstabtei kam Iberg 1805 in Privatbesitz und wurde bis 1835 bewohnt, als der Fabrikant Jakob Schwander aus Ärger, dass die Gemeinde Wattwil seinen Vorschlag ablehnte, ein Armenhaus auf Iberg einzurichten, bis 1835 alle Dachstühle abbrechen und Ziegel und Mauerwerk fortführen liess. Dies beschleunigte den Zerfallsprozess stark. Nach dem Übergang in den Besitz der Gemeinde Wattwil 1883 stellte diese 1902–1903 das Dach des Bergfriedes wieder her, sicherte die Mauern und rekonstruierte Teile der Anlage als Ausflugsziel, so die oberen Stockwerke des Bergfriedes, einen Teil der Ringmauer und das Burgtor. 1965 wurde die Anlage zuletzt erneuert.
Anlage
Der Burghügel war auf drei Seiten mit einem Ringgraben und Wallaufschüttungen geschützt, auf der Südseite fällt er steil zum Hagbachtobel ab. Die mit einer Ringmauer umgebene Burganlage bildet ein unregelmässiges Vieleck und umfasst einen 9,3 × 9,25 m grossen Bergfried mit sechs Stockwerken und früher auch einen Palas sowie Wirtschaftsgebäude. Die Mauern des Bergfriedes sind 1.6 m dick. Der alte Hocheingang befindet sich auf der Südostseite, ca. 6 m über dem Hof. Der mit einem rekonstruierten Treppenhaus ausgestattete Bergfried wird heute ebenerdig betreten.
Weblinks
- Iberg (SG) im Historischen Lexikon der Schweiz
- Informationen zur Ruine Iberg von der Gemeinde Wattwil
- Ruine von Schloss Iberg auf www.swisscastles.ch
- Ruine von Schloss Iberg auf www.dickemauern.de
Einzelnachweise
- ↑ Adolf Gasser: Die territoriale Entwicklung der Schweizerischen Eidgenossenschaft 1291–1797. Aarau o.J., S. 92.
Alt-Toggenburg | Bibiton | Dottenwil | Forstegg | Freudenberg | Frischenberg | Gräpplang | Hohensax | Iberg | Niederwindegg | Oberberg | Rapperswil | Sargans | Schwarzenbach | Starkenstein] | Sulzberg | Uznaberg | Wartau | Wartegg | Wartensee | Wartenstein | Werdenberg | Wildenburg
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Iberg — bezeichnet in Deutschland: Iberg (Eichholz), Berg (286 m ü. NN) im Eichholz bei Warburg Welda, Kreis Höxter, Nordrhein Westfalen Iberg (Ahlsburg), Berg (303 m ü. NN im Höhenzug Ahlsburg, Landkreis Northeim,… … Deutsch Wikipedia
Burg Stein (Rheinfelden) — Burg Stein Modell der alten Burg auf dem «Stein» Alternativname(n): Stein zu Rheinfelde … Deutsch Wikipedia
Burg Forstegg — Forstegg nach Merian 1630 Alternativname(n): Forsteck … Deutsch Wikipedia
Burg Hohensax — Ruine Hohensax Alternativname(n): Burg Sax Entstehung … Deutsch Wikipedia
Burg Niederwindegg — Schildmauer Alternativname(n): Burg Unterwindegg … Deutsch Wikipedia
Burg Gräpplang — Alternativname(n): Castrum Flumius En … Deutsch Wikipedia
Burg Bibiton — Entstehungszeit: um 1200 bis 1250 Burgenty … Deutsch Wikipedia
Burg Wartau — Wartau Ruine Wartau oberhalb Wartau Entstehungszeit: um 1225 … Deutsch Wikipedia
Burg Frischenberg — p1 Burg Frischenberg Entstehungszeit: nach 1313 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine Ort … Deutsch Wikipedia
Burg Wartenstein (Pfäfers) — Wartenstein Ruine der Burg Wartenstein Entstehungszeit: um 1206 … Deutsch Wikipedia