- Carl von Hänisch
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Carl Eduard von Hänisch (* 4. Januar 1829 in Ratibor, Oberschlesien; † 5. September 1908 in Berlin-Charlottenburg) war Königlich Preußischer General der Kavallerie.Inhaltsverzeichnis
Familie
Er entstammte einer urkundlich bis ins Jahr 1548 nachgewiesenen niederschlesischen Familie und war der Sohn des Gymnasialdirektors Eduard Hänisch (1794-1845) und dessen Ehefrau Josephine geb. Taistrzik (1803-1883).
Hänisch heiratete am 6. Juli 1856 auf Gut Schwirsen (heute polnisch: Dźwierzno) (Landkreis Thorn, Westpreußen) Laura von Hippel (* 11. Februar 1834 auf Gut Schwirsen; † 19. Januar 1918 in Charlottenburg), die Tochter des Königlich Preußischen Oberförsters und Gutsbesitzers Theodor von Hippel auf Gut Schwirsen, und der Klara von Gentzkow.
Hänisch wurde als preußischer Major im Generalstab am 16. Juni 1871 in Berlin in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.
Militärischer Werdegang
Hänisch trat 1847 in das 2. Ulanen-Regiment ein. Nachdem er 1863 zum Rittmeister befördert worden war, wurde er im Deutschen Krieg 1866 Adjutant der 10. Division und nahm als solcher am Feldzug gegen Österreich teil. Nach dessen Beendigung wurde er als Adjutant zum V. Armee-Korps kommandiert und noch im gleichen Jahr zum Generalstab versetzt.
1867 wurde Hänisch zum Major befördert und 1869 zum Kriegsministerium versetzt. Zu Beginn des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71, zu dem Hänisch im Gefolge des Königs mit dem Hofzug nach Westen fuhr, kam er zum mobilen Stab des Kriegsministers, mit dem er an den Schlachten bei Gravelotte, Beaumont, Sedan und an der Belagerung von Paris teilnahm. Hierbei kam es u. a. zum Ausfallgefecht bei Malmaison vor dem Fort Mont Valérien, der Schlacht bei Buzenval.
Nachdem Hänisch 1871 in den Adelsstand erhoben worden war, wurde er 1872 zum Kommandeur des 1. Großherzoglich-Hessisches Gardedragonerregiments Nr. 23. ernannt und zum Oberstleutnant befördert. 1874 wurde er jedoch bereits wieder in den Generalstab zurückversetzt und zum Chef des Stabes der 8. Armee ernannt. 1881 erfolgte die Ernennung zum Generalmajor und 1882 die als Kommandeur der 28. Kavallerie-Brigade.
1883 trat Hänisch als Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements in das Kriegsministerium zurück, wurde dann Mitglied der Landesverteidigungskommission, Vorsitzender der Reichsrayonkommission, Bevollmächtigter zum Bundesrat, Mitglied des Disziplinarhofs für Reichsbeamte und 1884 Mitglied des preußischen Staatsrats. 1885 wurde er zum Generalleutnant befördert und erhielt 1888 das Kommando der Kavalleriedivision des XV. Armee-Korps. 1889 schließlich wurde er zum kommandierenden General des IV. Armee-Korps ernannt und 1890 zum General der Kavallerie befördert.
Hänisch war mehrfach Mitglied von Kommissionen zur Behandlung kavalleristischer Probleme und wirkte seit 1883 während mehrerer Jahre als Schiedsrichter bei den großen Manövern und Truppenübungen. Am 1. September 1897 wurde Hänisch unter Belassung als Chef des 2. Ulanenregiments vom aktiven Dienst frei- und zur Disposition gestellt.
Hänisch wurde zusammen mit seiner Frau auf Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt. Sein Grabstein wurde von den DDR-Behörden zerstört, sein Grab beseitigt, aber nach der Wende von der Familie wieder erneuert.
Hoher Orden vom Schwarzen Adler
Am 12. 09.1896 erhielt Hänisch zusammen mit einem Handschreiben Kaiser Wilhelm II. den Hohen Orden vom Schwarzen Adler, am 18.01.1897 die Kollane dazu und schließlich am 16.07.1897, ebenfalls mit Handschreiben des Kaisers, zu seinem 50jährigen Militärjubiläum den Hohen Orden vom Schwazen Adler mit Brillanten, dazu noch ein Glückwunschtelegramm des Kaisers aus Bergen.
Militärischer Nachlaß
Teile des milit. Nachlasses des Carl v. Hänisch befinden sich im Wehrgeschichtlichen Museum zu Rastatt (das hier dargestellt, fast lebensgroße Porträt) und im Militärmuseum Dresden (Silberner Tafelaufsatz und Silbergeschenke).
Bibliografie
- August von Goeben, Königlich Preußischer General der Infanterie und Kommandierender General des VIII. Armeekorps. Eine Lebensskizze. In: Militär-Wochenblatt vom 4. Mai 1881, Berlin
Abbildungen
Grabstein (erneuerte Ausführung nach 1989 wegen Zerstörung):
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Invalidenfriedhof,_Grab_von_H%C3%A4nisch.jpg
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B XV, Seite 182, Band 83 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, ISSN 0435-2408
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1978, ISSN 0435-2408
- Familie Hänisch im Zeitgeschehen, I. Teil 1611-1845 und II. Teil 1829-1953, von Adolf v. Hänisch
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