- Ernst von Heynitz (General)
-
Ernst Gustav Erdmann von Heynitz (* 16. Juni 1863 in Liegnitz; † 28. Mai 1927 in Lübeck) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
1881 wurde er Secondeleutnant im Westpreußischen Füsilier Regiment Nr. 37 (seinen endgültigen Namen erhielt das Regiment erst später) zu Krotoschin.
Heynitz heiratete am 4. Januar 1898 in Berlin Elisabeth von Hänisch (1870-1943), die Tochter des preußischen Generals der Kavallerie Carl von Hänisch (1829-1908) und der Laura von Hippel.[1]
Als Premierleutnant wurde er 1890 unter Beförderung zum Hauptmann zum Chef der 10. Kompanie vom Lübeckischem Bataillon des 2. Hanseatischen Infanterie-Regiments Nr. 76, den Namen Hamburg erhielt das Hanseatische Regiment erst beim Kaisermanöver von 1904, ernannt.[2][3] Von hier kam er als ebensolcher in das 3. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 66. 1905 wurde er der der 7. Kompanie des 3. Hanseatischen Infanterie-Regiments „Lübeck“ (162). 1907 wurde er zum approbierten Major der 162er der im Jahre 1908 als Kommandant der Unteroffiziersschule nach Weilburg (Luhe) versetzt wurde. Zurück im Lübecker Regiment erhält er 1909 das Kommando über dessen I. Bataillon. Unter Beförderung zum Oberstleutnant rückte er 1912 in den Stab des Regiments auf.
Mit der Mobilmachung wurde er am 2. August 1914 zum Kommandeur des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 76 (auch R. I. R. 76 oder schlicht R76 genannt), das er bis zum November 1916 führte und mit dem er auch den Marsch durch Belgien und Frankreich mitgemacht hat, ernannt. Dabei wurde er bereits am Mitte September 1914 bei Ribécourt schwer verwundet, kehrte aber im Dezember gleichen Jahres zurück. Am 23. April 1915 wurde der Oberstleutnant zum Oberst befördert.
Während des ganzen Krieges befand er sich an der Westfront. Er kämpfte im Artois und bei den Somme-Schlachten mit, an der Yser, vor Verdun, in der Champagne, in den Argonnen, in Flandern und wieder an der Somme.
1916 wurde ihm die Führung der 81. Infanterie-Brigade übertragen.
Im April 1918 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 21. Februar 1919 wurde er zum Kommandeur der Lübecker Brigade ernannt und nach deren Abwicklung schied er im Dezember 1919 aus dem aktivem Dienst.
Nach dem Kriege widmete er sich dem Kriegervereinswesen. Er war erster Vorsitzender des Offizier-Vereins Regiment Lübeck sowie erster Vorsitzender der Ortsgruppe Lübeck vom R. D. O..
Er arbeitete in der Kriegsgräberfürsorge, für die Kriegsblinden, in der Adelsgenossenschaft und war aktiv in den kameradschaftlichen Vereinen der 76er und 162er.
Es heißt, er hätte gerade in den Erinnerungen des Kaisers Wilhelm II. gelesen über den Tod Kaiser Friedrichs, als ihn der Tod ereilte.
Die Trauerfeierlichkeiten fanden in der ehemaligen Garnisonskirche Lübecks, dem Dom, statt. Unter den Trauergästen waren unter anderen der Erbgroßherzog von Oldenburg, General der Infanterie Bergmann sowie der General der Infanterie v. Morgen.
Auf seinen Wunsch hin, wurde er auf dem Ehrenfriedhof beigesetzt. Generalleutnant v. Paaschen legte im Auftrag des Nationalverbandes Deutscher Offiziere und des Bundes der 75er, Bremer, zwei Kränze nieder. Oberstleutnant Otto Dziobek sprach im Namen des Reserve-Regiments Nr. 76. Major Götze dankte im Namen des Offiziervereins des Regiments Lübeck.
Von Heynitz galt in Lübeck als einer der bekanntesten und beliebtesten Offiziere des ehemaligen Regiments, dessen Rat man bis zu seinem unerwartet frühem Tode wertschätzte.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz 1. Klasse (1915)
- Lübecker Hanseatenkreuz
- erhalten am 10. November 1915[4]
Verweise
Quellen
- Von Lübecks Türmen; Nr. 9, Sonnabend, den 27. Februar 1915, Artikel: Oberstleutnant von Heynitz
- Lübeckische Anzeigen; Nr. 124 vom 30. Mai 1927, Artikel: Generalmajor a. D. Ernst v. Heynitz †.
- Lübecker General-Anzeiger; Nr. 128, Lübeck, den 3. Juni 1927, Artikel: Die Beisetzung des Generalmajors v. Heynitz.
- Vaterstädtische Blätter; Nr. 26, Jg. 69, Lübeck, den 26. Juni 1927, Artikel: General Ernst v. Heynitz †.
- Hugo Gropp: Hanseaten im Kampf; Klindworth & Neuenhaus, Hamburg 1932, 377 Seiten, im Auftrag des Vereins ehem. Angehöriger Reserve 76 e. V.
Einzelnachweise
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band VIII, Seite 230, Band 38 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1966
- ↑ Rangliste des 2. Hanseatischen Infanterie-Regiments Nr. 76 - 1890 -
- ↑ Zur selben Zeit war der spätere Brigadekommandeur der 81. Infanterie-Brigade, Premierleutnant Wilhelm von Beczwarzowski, Adjuntant Kommandeurs des II. Bataillons - Major v. Grolmann
- ↑ Lübecker Stadtarchiv in Sachen Senatsakten: Verzeichnis der Inhaber des Lübeckischen Hanseatenkreuzes, Signatur 1093
Wikimedia Foundation.