Claudio Borghi

Claudio Borghi

Claudio Daniel Borghi Bidos (* 28. September 1964 in Castelar, Provinz Buenos Aires) ist ein ehemaliger argentinischer Fußballspieler und heutiger -trainer, der als Aktiver 1986 Fußball-Weltmeister wurde.

Claudio Borghi im Jahr 2006 als Trainer von Colo-Colo

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Vereinskarriere

Claudio Borghi spielte während seiner Laufbahn für fünfzehn verschiedene Vereine. Am Erfolgreichsten war sein Engagement beim argentinischen Traditionsverein Argentinos Juniors, wo er 1981 nur kurze Zeit nach dem Abgang von Diego Maradona zu den Boca Juniors seine Karriere im Profibereich begann. Bei den Juniors spielte er bis 1987 und machte insgesamt 39 Ligaspiele. Der größte Erfolg im Trikot der Argentinos Juniors gelang Borghi 1985, als man zum ersten und bis heute einzigen Mal in der Vereinsgeschichte die Copa Libertadores gewinnen konnte. Im Finale bezwang man den kolumbianischen Vertreter América de Cali im Elfmeterschießen des Entscheidungsspiels, nachdem es nach den ersten beiden Finalspielen unentschieden gestanden hatte und auch 120 Minuten des Entscheidungsspiels keinen Sieger hervorbrachten. Claudio Borghi verwandelte im Elfmeterschießen seinen Elfmeter zum zwischenzeitlichen 3:3 und auch so stand er in allen drei Finalspielen auf dem Platz. Erneut ins Elfmeterschießen ging er mit den Juniors wenig später im Endspiel um den Weltpokal gegen Juventus Turin, hier unterlag man aber dem italienischen Topclub mit 2:4 nach Elfmetern. Borghi war hierbei kein Elfmeterschütze.

Nach zwei Titeln in der argentinischen Primera División und dem Libertadores-Sieg sowie dem anschließenden Gewinn der Copa Interamericana verließ Claudio Borghi die Argentinos Juniors 1987 und wechselte nach Europa zum AC Mailand, wo er jedoch kein einziges Ligaspiel bestritt und sofort zum FC Como verliehen wurde und nach Ende der Leihe an Neuchâtel Xamax verkauft wurde. Auch hier konnte sich der Mittelfeldspieler nicht durchsetzen und wechselte 1988 zurück nach Argentinien zu River Plate nach Buenos Aires. Nun begann für Claudio Borghi eine Zeit, in der er binnen elf Jahren bei elf verschiedenen Vereinen unter Vertrag stand. Unter Anderem spielte er für Chiles Renommierclub Colo-Colo, Flamengo aus Brasiliens Metropole Rio de Janeiro oder Argentiniens Rekordmeister in der Copa Libertadores, Independiente Avellaneda. Große Erfolge, abgesehen vom Pokalsieg mit Flamengo 1990 und dem Sieg in der Copa Interamericana sowie der Recopa Sudamericana mit Colo-Colo 1992 erreichte er jedoch nicht. Von 1998 bis 1999 hatte Claudio Borghi seine letzte Station als aktiver Fußballspieler, als er für den chilenischen Erstligisten Santiago Wanderers kickte, bevor er seine Karriere 1999 im Alter von 35 Jahren beendete.

Nationalmannschaft

In den Jahren 1985 und 1986 kam Claudio Borghi zu neun Länderspielen in der argentinischen Fußballnationalmannschaft. Von Nationaltrainer Carlos Bilardo wurde er ins Aufgebot der Südamerikaner für die Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko berufen. Bei dem Weltchampionat kam er in zwei Vorrundenspielen gegen Italien (1:1) und Bulgarien (2:0) zum Einsatz, ehe er von Bilardo nicht mehr berücksichtigt wurde. Auch diese beiden Vorrundenspiele absolvierte er nicht über die volle Spielzeit, er wurde gegen Héctor Enrique beziehungsweise gegen Julio Olarticoechea ausgetauscht. Seine Mannschaft indes erreichte bei der Weltmeisterschaft das Endspiel, wo man im Aztekenstadion von Mexiko-Stadt gegen Deutschland mit 3:2 gewann und somit den zweiten Weltmeistertitel für Argentinien holte.

Trainerkarriere

Nach dem Ende seiner aktiven Karriere als Fußballspieler wurde Claudio Borghi Trainer. Sein erstes Traineramt bekleidete er 2004 in Chile bei Audax Italiano. Nach einem Jahr in Chiles Primera División wurde er von CSD Colo-Colo, wo er einst als Spieler auch gespielt hatte, verpflichtet. Mit dem Rekordmeister von Chile gewann Borghi viermal in Folge die chilenische Fußballmeisterschaft und wurde in dieser Zeit einmal zu Chiles Trainer des Jahres gewählt.Bis 2008 war Borghi Trainer von Colo-Colo, ehe er nach Argentinien zu CA Independiente ging und den Verein kurz coachte. Nach nur etwa vier Monaten im Amt wurde er nach einer 0:1-Niederlage gegen Huracán jedoch entlassen. 2009 bis 2010 war er verantwortlich für den sportlichen Erfolg bei den Argentinos Juniors, die er in der Clausura 2010 zur ersten Meisterschaft seit fünfundzwanzig Jahren führte. Im ersten Jahr nach der Meisterschaft belegte man den letzten Platz in der Primera División, musste zwar aufgrund der Abstiegsregelung, nach der die Ergebnisse der letzten Jahre über den Abstieg entscheiden, nicht in die Primera B, doch Borghi verließ die Juniors nach der Apertura 2010. Daraufhin war er kurz Trainer der Boca Juniors, wurde dort allerdings nach einer 0:1-Niederlage im Superclasico gegen River Plate entlassen. Am 24. Februar 2011 unterschrieb Claudio Borghi einen Vertrag bei der chilenischen Fußballnationalmannschaft bis zum Jahr 2014 und trat die Nachfolge von Marcelo Bielsa an. Sein erstes großes Turnier mit Chile war die Copa América 2011 in seiner Heimat Argentinien, wo das Aus überraschenderweise schon im Viertelfinale gegen Venezuela kam.

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