Comloșu Mare

Comloșu Mare
Comloșu Mare
Groß-Komlosch
Nagykomlós
Wappen von Comloșu Mare
Comloșu Mare (Rumänien)
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Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Koordinaten: 45° 53′ N, 20° 38′ O45.89055555555620.62722222222285Koordinaten: 45° 53′ 26″ N, 20° 37′ 38″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 85 m
Fläche: 101,42 km²
Einwohner: 4.806 (2002)
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km²
Postleitzahl: 307120
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Comloșu Mare, Comloșu Mic, Lunga
Bürgermeister: Vasile Busuioc (PSD)
Postanschrift: Nr. 655
loc. Comloșu Mare, jud. Timiș, RO–307120
Webpräsenz:

Comloșu Mare (dt. Groß-Komlosch, ung. Nagykomlós, serb. Veliki Komluš) ist eine rumänische Gemeinde und liegt im Südwesten des Banats, nahe der Grenze zu Serbien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort wurde 1446 erstmals dokumentarisch belegt. 1734 ließen sich auf dem Gebiet des heutigen Comloșu Mare Rumänen aus Oltenien nieder. 1781 wurde der Ort mit Deutschen aus Luxemburg besiedelt.

Kultur

Kirche

Die römisch-katholische Kirche der Gemeinde wurde 1868 in gotischem Stil erbaut, die griechisch – katholische zwischen 1889 und 1891. Der Grundstein der orthodoxen Kirche wurde 1933 gelegt und befindet sich in dem zur Gemeinde gehörenden Dorf Lunga.

Schule

1833 wurde die neue Schule errichtet und 1892 eine Mädchenschule der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau ins Leben gerufen. Im Kloster gab es neben Schulklassen auch ein Mädcheninternat.

Seit 1949 ist die heutige Schule in Betrieb. Sie wurde 2003 völlig renoviert und hat 21 Klassenräume, 2 Labors, 1 Informatikraum, eine Bibliothek mit einem Bestand von 4.300 Bänden und einen Sportsaal. 29 Lehrkräfte betreuen 450 Schüler.

Wirtschaft

Anfangs war das wirtschaftliche Leben der Bewohner von Comloșu Mare durch Schafzucht geprägt. Nach der Ansiedlung der Deutschen entwickelte sich immer mehr der Ackerbau. Handel und Handwerk nahmen ebenfalls einen hohen Stellenwert ein.

Einwohner

Serben

Nach dem Sieg über die Türken in der Schlacht bei Zenta (1697) kamen die ersten Serben nach Comloșu Mare. Sie beschäftigten sich vorwiegend mit Schafzucht. Die Serben errichteten die griechisch-orthodoxe serbische Kirche auf einer Anhöhe an der Stelle, wo sich die heutige Schule befindet. Sie nannten den Ort Veliki Komluš.

Rumänen

Nach dem Frieden von Passarowitz (1717) wurde die Kleine Walachei (Oltenien) österreichische Provinz. Nachdem die Türken 1739 Belgrad einnahmen, war ein Teil der Bevölkerung aus Oltenien zur Flucht gezwungen. 1739 ließen sich 28 Familien aus Craiova, Slatina und Polovragi in Comloșu Mare nieder. Auch die Oltener beschäftigten sich vorwiegend mit Schafzucht.

Slowaken

1781 erwarb Christoph Náko das Gut. 1782 ließen sich als Folge der Anwerbekampagne der Brüder Náko einige slowakische Familien in Comloșu Mare nieder. Die Slowaken waren evangelischen Glaubens, die ersten Lutheraner im Banat.

Deutsche

1771 wurden die ersten Deutschen aus Luxemburg angesiedelt. 1788 kamen deutsche Siedler aus Mähren. Zwischen 1791 und 1794 kamen weitere Deutsche durch Binnenwanderung aus anderen deutschen Orten im Banat hinzu. Die Deutschen beschäftigten sich vorwiegend mit Ackerbau und Landwirtschaft. Aber auch Handwerker waren unter ihnen. Belegt ist, dass der erste Schmied aus Comloșu Mare, Johann Kastl, und der erste Wagner, Anton Rothschuh, Deutsche waren. Die Deutschen waren römisch-katholischen Glaubens.

Städtepartnerschaften

Gleich nach der Wende (1992-1994) schloss hat der damalige Bürgermeister Ioan Ciorba Partnerschaften mit den serbischen Nachbarorten Kikinda und Nakovo (Nakodorf).

Persönlichkeiten

  • Oprea Grozescu (1839–1872), rumänischer griechisch – orthodoxer Priester
  • William Totok (* 1951), deutscher Schriftsteller und Journalist
  • Ion Iancu (* 1931), Orchesterdirigent an der Oper Timișoara
  • Hans Diplich (1909–1990), deutschstämmiger Dichter und Schriftsteller

Literatur

  • Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Sellesch (Filiale) Groß-Komlosch im Banat 1793–1830/36, Hrsg. Horn, Nikolaus

Weblinks


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