- Daminozid
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Strukturformel Allgemeines Name Daminozid Andere Namen Bernsteinsäure- 2,2-dimethylhydrazid
Summenformel C6H12N2O3 CAS-Nummer 1596-84-5 PubChem 15331 Kurzbeschreibung weisser Feststoff[1]
Eigenschaften Molare Masse 160,17 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt Löslichkeit Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3] keine GHS-Piktogramme H- und P-Sätze H: keine H-Sätze EUH: keine EUH-Sätze P: keine P-Sätze [3] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Gesundheits-
schädlich(Xn) R- und S-Sätze R: 40 S: 36/37 LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Daminozid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der organischen Hydrazinderivate und Carbonsäureamide.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Daminozid kann aus Dimethylnitrosamin gewonnen werden.[4]
Eigenschaften
Daminozid ist ein brennbarer weißer Feststoff, der leicht löslich in Wasser ist.[1] Das technische Produkt enthält typisch mehr als 99% Daminozid mit Spuren von Wasser, Bernsteinsäure, Bernsteinsäureanhydrid und einem Salz von Daminozid und unsymmetrischem Dimethylhydrazin (UDMH).[4] Letzteres tritt auch als Metabolit von Daminozid auf.[2]
Verwendung
Daminozid wird als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln verwendet.[1] Es ist ein Pflanzenwachstumsregulator, der früher im Obst- und Weinbau eingesetzt wurde, um die Balance zwischen vegetativem Wachstum und Fruchtbildung und damit die Fruchtqualität zu verbessern sowie die Fruchtreife zu synchronisieren.[2]
1963 wurde der Einsatz in den USA bei Chrysanthemen in Topfkultur genehmigt. Von 1968 bis 1989 wurde der Wirkstoff vor allem bei Äpfeln eingesetzt. Die Zulassung für den Einsatz bei Lebensmittel-liefernden Pflanzen gab der Hersteller 1989 freiwillig zurück, nachdem die Environmental Protection Agency ein Verbot aufgrund hoher Krebsrisiken vorgeschlagen hatte. Die Verwendung an Zierpflanzen blieb in den USA weiterhin zulässig.[5]
In der Schweiz und in Deutschland sind Pflanzenschutzmittel zugelassen, die Daminozid als Wirkstoff enthalten. In Österreich ist kein Präparat mit diesem Wirkstoff als Pflanzenschutzmittel zugelassen.[6] Dabei ist in Deutschland die Anwendung bei Pflanzen, die zur Erzeugung von Lebensmitteln bestimmt sind, verboten.[7]
Handelsnamen
Alar, SADH, Kylar, B-Nine, B-995, Aminocide
Literatur
Amarjit S. Basra: Plant growth regulators in agriculture and horticulture. 2001, ISBN 978-1560228912 (Seite 91 in der Google Buchsuche).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Eintrag zu CAS-Nr. 1596-84-5 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. August 2011 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b c Pesticide Information Profiles Daminozid. extoxnet, June 1996, abgerufen am 1. August 2011.
- ↑ a b Datenblatt Daminozide , 99% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 1. August 2011.
- ↑ a b Daminozide JMPR 1977. Inchem, abgerufen am 1. August 2011.
- ↑ Daminozide. EPA, abgerufen am 1. August 2011.
- ↑ Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 1. August 2011
- ↑ Claus-Jürgen Estler, Harald Schmidt: Pharmakologie und Toxikologie. 2006, ISBN 978-3794522958 (Seite 1016 in der Google Buchsuche).
Kategorien:- Stoff mit Verdacht auf krebserzeugende Wirkung
- Hydrazin
- Carbonsäureamid
- Carbonsäure
- Pflanzenschutzmittel (Wirkstoff)
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