- Dimethylnitrosamin
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Strukturformel Allgemeines Name Dimethylnitrosamin Andere Namen - N-Nitrosodimethylamin
- DMNA
- NDMA
- N,N-Dimethylnitrosamin
Summenformel C2H6N2O CAS-Nummer 62-75-9 PubChem 6124 Kurzbeschreibung gelbe Flüssigkeit mit schwachem Geruch[1]
Eigenschaften Molare Masse 74,08 g·mol−1 Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,0048 g·cm−3[1]
Siedepunkt 151 - 153 °C[1]
Dampfdruck Löslichkeit leicht löslich in Wasser[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2] Gefahr
H- und P-Sätze H: 301-330-350-372-411 EUH: keine EUH-Sätze P: 201-260-273-284-301+310-310 [3] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Sehr giftig Umwelt-
gefährlich(T+) (N) R- und S-Sätze R: 45-25-26-48/25-51/53 S: 53-45-61 LD50 37 mg·kg−1 (oral Ratte)[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Dimethylnitrosamin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Nitrosamine.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Dimethylnitrosamin kommt in Lebensmitteln wie gepökeltem Fleisch und alkoholischen Getränken vor.[4] Es entsteht auch in Tieren bei der Fütterung von Futter mit Nitrit-Zusätzen.[5] Es kommt auch als Abbauprodukt von Aminophenazon vor. Im Menschen findet man die Verbindung bei einigen Erkrankungen wie Bilharziose.[6]
Gewinnung und Darstellung
Dimethylnitrosamin kann durch Reaktion von sekundären Aminen mit Natriumnitrit in Gegenwart von Salzsäure gewonnen werden.[7]
Eigenschaften
Dimethylnitrosamin ist ein gelbe Flüssigkeit mit schwachem Geruch, welche leicht löslich in Wasser ist. Sie zersetzt allmählich beim Lagern (vor allem unter Lichteinwirkung) und bei Erhitzung, wobei Stickstoff, Wasserstoff, Ethen, Methan, Dimethylamin und Stickstoffoxide entstehen.[1]
Verwendung
Dimethylnitrosamin kann zur Herstellung anderer chemischer Verbindungen (z.B. Daminozid) verwendet werden.[8]
Sicherheitshinweise
Die Dämpfe von Dimethylnitrosamin können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 61 °C) bilden.[1] Es ist als krebserregend eingestuft.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu CAS-Nr. 62-75-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. August 2011 (JavaScript erforderlich).
- ↑ Eintrag zu CAS-Nr. 62-75-9 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ Datenblatt N-Nitrosodimethylamine, analytical standard bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 1. August 2011.
- ↑ Jan Murken: Humangenetik. ISBN 978-3131392978 (Seite 60 in der Google Buchsuche).
- ↑ Heinz Lüllmann,Klaus Mohr,Lutz Hein: Pharmakologie und Toxikologie. 2010, ISBN 978-3133685177 (Seite 593 in der Google Buchsuche).
- ↑ Jan Lehmann: Blasenkarzinom: Neue Perspektiven in Diagnostik und Behandlung. 2004, ISBN 978-3540205043 (Seite 21 in der Google Buchsuche).
- ↑ Paul Margaretha: Chemie für Mediziner. 2002, ISBN 978-3540428923 (Seite 115 in der Google Buchsuche).
- ↑ Daminozide JMPR 1977. Inchem, abgerufen am 1. August 2011.
Kategorien:- Giftiger Stoff
- Krebserzeugender Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
- Nitrosoverbindung
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