Die kommenden Tage

Die kommenden Tage
Filmdaten
Originaltitel Die kommenden Tage
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 130 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Lars Kraume
Drehbuch Lars Kraume
Produktion Henning Ferber
Lars Kraume
Jürgen Vogel
Matthias Glasner
Musik Christoph M. Kaiser
Julian Maas
Kamera Alexa Ihrt
Sonja Rom
Schnitt Barbara Gies
Julia Wiedwald
Besetzung

Die kommenden Tage ist ein Film von Lars Kraume über das Verhältnis zweier Schwestern bei Eintreten von drastischen politischen Veränderungen in den Jahren 2012 bis 2020.

Der Film ist eine Zukunftsvision und bezieht sich dabei stets auf das Wissen der Gegenwart. Die Produktionskosten betrugen 6,3 Millionen Euro laut Aussage des Regisseurs bei der Vorstellung am 6. November 2010 im Braunschweiger Kino C1 Cinema.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film spielt in der nahen Zukunft in einer von Rohstoffknappheit, Kriegen und Flüchtlingsströmen geprägten Welt. Kraume erzählt die Geschichte zweier Schwestern, deren Leben nicht nur durch die bevorstehende Trennung ihrer Eltern erschüttert wird. Während der kleine Bruder der Schwestern zur Bundeswehr geht und schließlich nach Kasachstan in den Kampfeinsatz geht, muss sich Laura zwischen ihrem Kinderwunsch und ihrer Liebe zu dem an einer Augenkrankheit leidenden Hans entscheiden. Die andere Schwester Cecilia gerät dagegen durch ihren Freund Konstantin in das Milieu einer Terrororganisation. Mit Ängsten und Hoffnungen begegnen die zwei Schwestern in einer sich zunehmend destabilisierenden Gesellschaft ihrer Zukunft.

Hintergrund

Die kommenden Tage ist eine Kinoproduktion von Badlands Film in Zusammenarbeit mit UFA Cinema und in Koproduktion mit Dream Team Filmproduction und WDR, ARD Degeto und ARTE. Gefördert wurde der Film von der Filmstiftung NRW, dem Medienboard Berlin-Brandenburg, der Filmförderungsanstalt, HessenInvestFilm, Cine Tirol Filmförderung und dem Deutschen Filmförderfonds. Den Weltvertrieb hat die Telepool Munich übernommen.

Drehort für den in Berlin angesiedelten Film war unter anderem in der denkmalgeschützten Villa Baum in Wuppertal-Boltenberg für die Innenaufnahmen.[1] Für Außenaufnahmen wurden Drehorte in Berlin, Frankfurt, Köln und Düsseldorf sowie in Tirol gewählt.

Kritiken

David Steinitz urteilt in der Süddeutschen Zeitung skeptisch: Lauras „… Ringen um ein glückliches Leben ist noch das wahrhaftigste Streben in diesem Film, in dem es von überambitioniert gespielten Charakteren nur so wimmelt. Die Zukunft bedrohlich zu imaginieren, mag ein Bedürfnis des Menschen sein; Erkenntnis bringt sie hier indes nicht.“[2]

Christian Buß zeigt sich dagegen im Spiegel beeindruckt: „Diese Negativ-Utopie mag auf den ersten Blick weit hergeholt erscheinen, in der Verdichtung der lebensweltlichen Umstände seiner Protagonisten aber erzielt Kraume hohe Plausibilität.“[3]

Die kommenden Tage ist zweifelsohne eines der ehrgeizigsten deutschen Filmprojekte der letzten Jahre und manche werden das alles schrecklich überladen finden, oder einfach ehrgeiziger, als es einem deutschen Film gebührt“, schreibt Rüdiger Suchsland bei Telepolis. „Aber P.T. Andersons Magnolia und Afonso Cuarons Children of Men, die diesen Film spürbar inspiriert haben, hat man so etwas auch nicht vorgeworfen.“[4]

Die Webseite Kino.de sieht den Film so: „Mit fast messianischem Impetus packt Kraume alles Unheil der Welt in die Story […] Dass die krude Story funktioniert, liegt an den stark aufspielenden Schauspielern.“[5]

Die Frankfurter Rundschau dagegen nennt Die kommenden Tage den „schlechteste[n] Film mit der besten Besetzung“. Der Film nehme sich zu ernst; weder das Drehbuch noch das Regiekonzept noch die Ausstattung seien überzeugend. Selbst Schauspieler wie August Diehl könnten den Film nicht retten: „Es wird auch keine Sonate aus Hänschen Klein wenn man es sich von Lang Lang auf dem Klavier vorspielen lässt.“[6]

Auszeichnungen

2011 erhielt Bernadette Heerwagen eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis als Beste Hauptdarstellerin.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kinostars entdecken ihren Familiensinn am Boltenberg Westdeutsche Zeitung (online) vom 16. September 2009
  2. David Steinitz: Das Glück ist ein Irrtum. In: Süddeutsche Zeitung vom 4. November 2010
  3. Christian Buß: Guerillas in Nadelstreifen. In: Der Spiegel vom 3. November 2010
  4. Rüdiger Suchsland: Terror 2020: Bioladen trifft Gutverdiener und „Stuttgart 21“ im Quadrat. In: Telepolis vom 3. November 2010
  5. Die kommenden Tage. Bei: kino.de
  6. Zu ernst um gut zu sein In: Frankfurter Rundschau, abgerufen am 19. August 2011

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