Ralf von Diericke

Ralf von Diericke



Ralf von Diericke
Spielerinformationen
Voller Name Ralf von Diericke
Geburtstag 27. Juli 1961
Geburtsort OsnabrückDeutschland
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1980-1981
1981-1983
1983-1984
1984-1985
1988-1989
VfL Osnabrück
Wuppertaler SV
Fortuna Düsseldorf
Wuppertaler SV
Union Solingen
 ? (?)
? (?)
14 (0)
? (?)
27 (?)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Stand: 12. Februar 2010

Ralf von Diericke (* 27. Juli 1961 in Osnabrück) ist ein ehemaliger Fußballprofi. Bekannt wurde von Diericke, weil er wegen schweren Raubes zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde und als Freigänger der erste Häftling in Deutschland mit einem Vertrag als Profifußballer war. Er hatte mit einem Komplizen die Geschäftsstelle seines eigenen Vereins, des Wuppertaler SV, überfallen sowie eine Spielothek ausgeraubt.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Von Diericke spielte als Jugendfußballer bei Schinkel 04, dem OSC und Blau-Weiß Schinkel. Aus der Amateurmannschaft des VfL Osnabrück schaffte er den Sprung in den Profikader und debütierte 1980/81 in der 2. Bundesliga. Anschließend wechselte er zum Oberligisten Wuppertaler SV, wo er seine wegen des Fußballs abgebrochene Lehre als Großhandelskaufmann wieder aufnehmen und beenden konnte. Nach einem erneuten Wechsel bestritt er in der Saison 1983/84 14 Bundesligaspiele für Fortuna Düsseldorf. Gegen Ende der Saison war er jedoch nur noch Reservist. Trotz eines Zweijahresvertrages verließ er Fortuna Düsseldorf, um sich wieder dem Wuppertaler SV anzuschließen. Dieser Vertragsbruch hatte eine halbjährige Sperre zur Folge.

Am 17. Februar 1985 überfiel ein maskierter Mann die Geschäftsstelle des Wuppertaler SV. Dabei schlug dieser eine Sekretärin nieder, sperrte sie in die Toilette ein und raubte die Einnahmen aus dem Kartenverkauf eines Spiels des WSV gegen den FV Bad Honnef in Höhe von 11.000 DM aus dem Tresor. Nach mehrwöchigen Ermittlungen gestand von Diericke, der in dem Spiel als Mittelstürmer zum Einsatz gekommen war, einem Komplizen den Tipp gegeben sowie eine Skizze der Räumlichkeiten in der Geschäftsstelle geliefert und auch noch selbst Schmiere gestanden zu haben. Darüber hinaus gab er zu, maskiert und mit einer Gaspistole bewaffnet eine Wuppertaler Spielothek überfallen und dabei 2000 DM erbeutet zu haben. Im September 1985 verurteilte ihn das Landgericht Wuppertal zu sechs Jahren Haft wegen schweren Raubes.

Als Stürmer der Gefängnismannschaft spielte von Diericke unter anderem ein Freundschaftsspiel gegen den VfB Remscheid, der dadurch auf ihn aufmerksam wurde. Nachdem ein Gutachten zu einer positiven Sozialprognose kam, wurde er in den offenen Strafvollzug nach Remscheid-Lüttringhausen verlegt und spielte 1987/88 für den Oberligisten, bei dem er auch als Hausmeister beschäftigt war. Anschließend wechselte er, noch immer als Häftling, zu Union Solingen und kam dort in der Saison 1988/89 zu 27 Einsätzen in der 2. Bundesliga.

Nach seiner Haftentlassung war von Diericke für Preußen Krefeld, Sportfreunde Siegen, den VfB Kleve, SV Straelen, Siegfried Materborn und in der Kreisliga B als Spielertrainer bei Rheinwacht Erfgen aktiv. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn trainierte er ab 2006/07 die A-Jugend des Verbandsligisten SV Hönnepel/Niedermörmter und ist heute Versicherungsfachmann. Nachdem er sich aus beruflichen Gründen vorübergehend vom Fußball zurückgezogen hatte, kündigte der mittlerweile 48-Jährige an, in der Saison 2009/10 für die DJK Hüthum in der Kreisliga C antreten zu wollen.[1]

Literatur

  • Tolles Gefühl. In: Der Spiegel. Nr. 21, 1987, S. 210–212a (online).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Schwarz: Der „Baron“ verstärkt die DJK Hüthum, Der Westen, 6. August 2009

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