- Remscheid-Lüttringhausen
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Lüttringhausen (4)
Stadtbezirk von RemscheidKoordinaten 51° 12′ 37″ N, 7° 14′ 16″ O51.2102777777787.2377777777778Koordinaten: 51° 12′ 37″ N, 7° 14′ 16″ O Fläche 15,3 km² Einwohner 17.379 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte 1135 Einwohner/km² Ausländeranteil 10,3 % Eingemeindung 1929 Politik Sitzverteilung (Bezirksvertretung) CDU SPD Grüne FDP W.i.R. 4 3 2 1 1 Verkehrsanbindung Autobahn Bundesstraße Bundesbahn RB 47 Quelle: Statistische Daten Lüttringhausen ist ein Stadtbezirk von Remscheid mit 17.379 Einwohnern[1]. Vor dem Jahr 1929 war es eine selbstständige Gemeinde. Bundesweit bekannt wurde der Stadtteil durch den ehemaligen Fußballproficlub BV 08 Lüttringhausen, der von 1982 bis 1984 in der 2. Fußball-Bundesliga spielte und mittlerweile im FC Remscheid aufgegangen ist. Im Südwesten von Lüttringhausen liegt außerdem das große Gelände der für Remscheid, Wuppertal und Solingen zuständigen psychiatrischen Klinik Evangelische Stiftung Tannenhof. Bekannt ist auch die Justizvollzugsanstalt Remscheid.
Inhaltsverzeichnis
Gliederung
Lüttringhausen gliedert sich in die Stadtteile: Lüttringhausen Mitte, Klausen, Großhülsberg, Garschagen, Schmittenbusch, Stursberg, Dörrenberg, Goldenberg, Lüttringhausen West.
Geschichte
Die Endung -inghausen lässt auf eine Besiedlung im 9./10. Jahrhundert durch die Borchter schließen, die an der mittleren Ruhr lebten und bis zu Karls Sachsenkriegen unter sächsischer Herrschaft standen.
1189 wurde das Kirchspiel Lüttringhausen erstmalig in Urkunden als Besitz der Grafschaft Berg genannt. Der Hauptort Lüttringhausen wurde 1240 an die bergischen Ministerialadelsfamilie von Bottlenberg verliehen und zur Freiheit ernannt. Das Lehen bestand bis 1824.
In den umliegenden Höfen des Kirchspiels übten dagegen die bergischen Grafen die Grundherrschaft aus. Bis 1407 war das Kirchspiel Lüttringhausen Teil des bergischen Amtes Bornefeld, wurde aber am 8. Oktober des Jahres dem bergischen Gefolgsmann Eberhard von Limburg verpfändet, dem Amtmann des bergischen Amtes Beyenburg. Eberhard fügte das Kirchspiel seinem Amt Beyenburg hinzu, wo es bis zum Ende des Herzogtum Berg 1806 verblieb. In diesem langen Zeitraum lagen auch die Höfe der Honschaft Erbschlö im Kirchspiel Lüttringhausen, die heute zur kreisfreien Stadt Wuppertal (Stadtteile Ronsdorf und Heckinghausen) gehören.
Persönlichkeiten
Ein berühmter Sohn der Stadt ist der Reformator und Märtyrer Adolf Clarenbach, der um 1497 bei Lüttringhausen geboren wurde. Ein Denkmal erinnert an ihn, und auch das Geburtshaus am Buscherhof ist noch erhalten. Ebenfalls in Lüttringhausen geboren wurde am 23. Oktober 1919 Ludwig Poullain, Bankier und Vorstandsvorsitzender der Westdeutschen Landesbank (1968–1977) sowie Präsident des Deutschen Sparkassenverbandes (1968–1974).
Nach dem am 19. Oktober 1900 in Lüttringhausen geborenen und am 17. Januar 1945 im KZ Dachau verstorbenen evangelischen Pfarrer und Mitglied der Bekennenden Kirche, Ludwig Steil, wurden der Platz vor der ev. Kirche sowie ein Patientenhaus der Evangelischen Stiftung Tannenhof benannt.Infrastruktur
Verkehr
Die Autobahn A1 tangiert Lüttringhausen im Osten; die Abfahrt „Wuppertal-Ronsdorf/Lüttringhausen Süd“ liegt etwa 2 km vom Ortskern entfernt an der Stadtgrenze zu Wuppertal. An der Grenze zum Stadtteil Lennep wurde am 8. November 2006, nahe „Blume“ die Anschlussstelle „Remscheid-Lennep / Lüttringhausen Nord“ eröffnet. Die Landesstraße 58 (ehemals Bundesstraße 51) führt unmittelbar durch Lüttringhausen, ebenso die Landesstraßen 417 und 81. Die Regionalbahnlinie RB 47 Der Müngstener von Solingen-Ohligs nach Wuppertal-Hauptbahnhof hält am Haltepunkt Remscheid-Lüttringhausen.
Bildung
Das Leibniz-Gymnasium (Lockfinker Straße 23), die Hauptschule Klausen (Lockfinker Str. 23), die Grundschule Adolf Clarenbach (Pestalozzistraße 17), die Gemeinschafts-Grundschule Eisernstein (Am Schützenplatz 9), die Katholische Grundschule (KGS), die Gemeinschafts-Grundschule Goldenberg (Remscheider Straße 239) sowie die Naturschule Grund (Grunder Schulweg) liegen in Lüttringhausen.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Das Ortsbild von Lüttringhausen wird bestimmt von einigen der wichtigsten Gebäude der ehemaligen Stadt:
Kirchen
- die älteste Kirche Lüttringhausens ist die 1735 erbaute evangelische Kirche im alten Ortskern. Sie gilt weithin als Meisterwerk des „Bergischen Barocks“.
- die 1925-1927 errichtete katholische Heilig-Kreuz-Kirche
- die evangelische Kirche in der Stiftung Tannenhof
Profanbauten
- der ehemalige Wasserturm auf der Garschager Heide nahe der A 1 von 1914
- das 1907-1908 erbaute, historische Rathaus Lüttringhausen (Kreuzbergstraße 15)
- die Justizvollzugsanstalt Remscheid
Zeitung
- Lüttringhauser Anzeiger, Zeitung des Heimatbundes Lüttringhausen e.V. seit 1931, Geschäftsstelle in der Gertenbachstraße 20 (erscheint wöchentlich mittwochs und hat eine Auflage von rund 9200 Exemplaren)
Vereine
- Jugendhilfe „Die Schlawiner e.V.“: kümmert sich in den Räumen des städtischen Jugendzentrums Lüttringhausen (Klausen 22) als Nachfolgeorganisation der „Initiative offene Jugendarbeit Lüttringhausen“ intensiv um die Jugendlichen in Lüttringhausen. Er bietet attraktive Freizeitgestaltung und ist eine Anlaufstelle bei Problemen. Ferner wird im gesamten Stadtteil eine intensive Sozialarbeit betrieben.
- Lüttringhauser Volksbühne: 1954 gegründeter Theaterverein, der u.a. alljährlich Mundartstücke aufführt, so die seit 1928 bestehenden Bergischen Heimatspiele, welche traditionsgemäß im Sommer auf der Freilichtbühne im Ortskern stattfinden.
- Marketingrat Lüttringhausen e.V.: Der am 4. Juni 2003 gegründete Marketingrat Lüttringhausen e.V. ist ein freier Zusammenschluss von Bürgern, Vereinen und Unternehmen, die im Stadtteil Lüttringhausen wohnen oder dort ein Gewerbe betreiben und das Ziel haben, gemeinsam das Image und die Infrastruktur Lüttringhausens zu verbessern. Der Verein führt regelmäßig eine Reihe von publikumswirksamen Veranstaltungen durch.
- Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Lüttringhausen: Ist eine der größten Musikvereinigungen ebendort und spielt bei kirchlichen und weltlichen Anlässen. Der Chor wurde 1898 gegründet.
- Schützenbruderschaft „Zum Kreuz“ Lüttringhausen e.V.: Bereits seit 1355 bestehender Schützenverein mit Schützenhaus und Schießstand am Klauserbach.
Veranstaltungen
- Juni: Seifenkistenrennen in Lüttringhausen
- Erstes Juliwochenende: Schützenfest der Schützenbruderschaft „Zum Kreuz“ in Lüttringhausen
- September: Herbst- und Bauernmarkt in Lüttringhausen
- Dezember: Erster Advent: Lüttringhauser Weihnachtsmarkt
Quellen
Weblinks
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