Dieter Albrecht

Dieter Albrecht

Dieter Albrecht (* 9. Mai 1927 in Pasing, heute zu München; † 8. Oktober 1999 in Regensburg) war ein deutscher Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dieter Albrecht, Sohn eines Lehrers, wurde noch als Schüler im Zweiten Weltkrieg eingezogen und kurzzeitig amerikanischer Kriegsgefangener. Er studierte ab 1947 in München Geschichte und Germanistik und wurde dort 1951 bei Max Spindler mit einer Arbeit zur Grafschaft Andechs promoviert. Nach der Promotion war er zunächst für den Historischen Atlas von Bayern an der Kommission für bayerische Landesgeschichte tätig, im Rahmen dessen er mehrere Bände bearbeitete.

1954 kam er in den Genuss des bayerischen Staatsstipendiums für Nachwuchshistoriker und konnte sich zwei Jahre in Rom aufhalten. Er wurde Mitarbeiter der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften für die Edition der Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. 1958 habilitierte er sich wiederum bei Spindler mit einer Arbeit über die Außenpolitik des Kurfürsten Maximilian.

Nach Tätigkeit an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Bamberg (ab 1963) wurde er 1964 als Nachfolger von Leo Just an die Universität Mainz berufen. Bereits 1967 nahm er einen Ruf an die Universität Regensburg auf eine Professur für Neuere Geschichte an, wo er bis zu seiner Emeritierung lehrte.

Seine dortigen Arbeitsgebiete deckten zum einen die Frühe Neuzeit ab, insbesondere die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und die Person des Kurfürsten Maximilian von Bayern. Albrechts Biographie Maximilians von Bayern wurde in der Fachwelt durchgängig positiv rezipiert und sogar als „meisterhaft“ apostrophiert.[1] Zum anderen widmete sich Albrecht nicht zuletzt editorisch Themen der neuesten Geschichte bzw. der Zeitgeschichte. Zu seinen Arbeiten auf diesen Gebieten zählen vor allem die Edition des Notenwechsels zwischen dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl zwischen 1933 und 1941, des Briefwechsels von Edmund Jörg und der Fraktionssitzungsprotokolle der Bayerischen Zentrumspartei.

Daneben arbeitete er zur Geschichte der Stadt Regensburg und steuerte unter der Herausgeberschaft Max Spindlers wesentliche Beiträge zum Handbuch der Bayerischen Geschichte bei.

Er war seit 1962 außerordentliches, seit 1966 ordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, deren Sekretär er von 1987 bis 1997 war. Seit 1968 leitete er die Abteilung „Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges“, seit 1991 auch die Abteilung „Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954“, zudem kommissarisch 1987–1989 die Abteilung „Deutsche Reichtstagsakten, Jüngere Reihe“. Albrecht gehörte ferner der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (seit 1980), der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte in Bonn und der Kommission für Zeitgeschichte an.

Albrecht war Schwiegersohn des Architekten und Diplomaten Dieter Sattler.

Auszeichnungen

Weblinks

Literatur

  • Andreas Kraus: Dieter Albrecht (1927–1999) [Nachruf]. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte (ZBLG) 62, 1999, S. 857–861.
  • Konrad Repgen: In Memoriam Dieter Albrecht (1927–1999). In: Historisches Jahrbuch. Band 121, 2001, S. 581–592.

Einzelnachweise

  1. So Thomas Ott in Rezenion zum D. Heil: Die Reichspolitik Bayerns unter der Regierung Herzog Albrechts V. (1550–1579)

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