Albrecht Beutelspacher

Albrecht Beutelspacher
Albrecht Beutelspacher, 2007

Albrecht Beutelspacher (* 5. Juni 1950 in Tübingen) ist seit 1988 Professor für Mathematik an der Universität Gießen, wo er am Mathematischen Institut über Geometrie und Diskrete Mathematik forscht. Gleichzeitig ist er Direktor des Mathematikums in Gießen.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Albrecht Beutelspacher wurde 1950 als Kind von Hans und Ilserose, geb. de Pay, in Tübingen geboren. Er besuchte dort von 1957 bis 1961 die Melanchthon-Schule sowie anschließend von 1961 bis 1969 das Uhland-Gymnasium. Von 1969 bis 1973 studierte er Mathematik mit den Nebenfächern Physik und Philosophie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Danach war er bis 1982 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig, wo er 1976 bei Judita Cofman mit der Dissertation Teilfaserungen und Parallelismen in endlichdimensionalen projektiven Räumen promovierte. Von 1982 bis 1985 hatte er eine Professur auf Zeit in Mainz, danach war er zwei Jahre in der Forschungsabteilung der Siemens AG. Seit 1988 bekleidet er eine Professur für Geometrie und Diskrete Mathematik an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Im Jahr 2002 gründete er in Gießen mit dem Mathematikum ein Mathematikmuseum, das die Besucher auffordert, sich aktiv mit den Objekten zu beschäftigen und die Experimente auszuprobieren. Beutelspacher hat ferner eine eigene Kolumne in der Bild der Wissenschaft für seine unterhaltsamen Beiträge mit Bezug zur Mathematik.

Seit 2007 moderiert er auf BR-alpha die Sendung Mathematik zum Anfassen. Diese Sendung behandelt populärwissenschaftlich mathematische Alltagsprobleme. Das Format dieser Sendung entspricht dem von alpha-Centauri oder Geist und Gehirn.

Auszeichnungen

Im Jahr 2000 wurde Beutelspacher der Archimedes-Förderpreis des Deutschen Vereins zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts verliehen.[1] Außerdem war er in diesem Jahr der erste Preisträger des neu geschaffenen Communicator-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft, mit dem Wissenschaftler ausgezeichnet werden, die sich um die öffentliche Darstellung ihres Fachgebietes verdient gemacht haben.

2003 erhielt er die Ehrennadel der Deutschen Mathematiker-Vereinigung.

Für die Einrichtung des Mathematikums wurde Beutelspacher 2004 der erste Deutsche IQ-Preis von Mensa in Deutschland e.V. verliehen. Am 28. August desselben Jahres wurde ihm in Leipzig der Benedictus-Gotthelf-Teubner-Förderpreis 2004 überreicht.[2]

Im Jahr 2005 wurde er nominiert für den „Descartes Prize for Science Communication“ der Europäischen Kommission.

2008 erhielt er den Hessischen Kulturpreis für seine Verdienste zur Popularisierung der Mathematik.

2010 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Siegen verliehen.[3]

Werke

  • Wissenschaftliche Werke
  • (zus. mit M. Zschiegner): Diskrete Mathematik für Einsteiger. Verlag Vieweg, 2002. 3. erweiterte Auflage 2007, ISBN 978-3-8348-0094-7
  • Einführung in die endliche Geometrie; I. Blockpläne. B.I. Wissenschaftsverlag Mannheim, Wien, Zürich 1982.
  • Einführung in die endliche Geometrie; II. Projektive Räume. B.I. Wissenschaftsverlag Mannheim, Wien, Zürich 1983.
  • (zus. mit Heike B. Neumann und Thomas Schwarzpaul): Kryptographie in Theorie und Praxis. Mathematische Grundlagen für elektronisches Geld, Internetsicherheit und Mobilfunk. Vieweg + Teubner, Braunschweig und Wiesbaden 2005, ISBN 3-528-03168-9
  • Kryptologie. 9. aktualisierte Auflage, Vieweg + Teubner, Braunschweig und Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8348-0703-8
  • Lineare Algebra. Eine Einführung in die Wissenschaft der Vektoren, Abbildungen und Matrizen. Vieweg + Teubner, Wiesbaden 1994, 7. ergänzte Aufl. 2009, ISBN 978-3-528-66508-1
  • (zus. mit Jörg Schwenk und Klaus-Dieter Wolfenstetter): Moderne Verfahren der Kryptographie. Von RSA zu Zero-Knowledge. 6. Auflage. Vieweg + Teubner, Braunschweig und Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-8348-1228-5
  • (zus. mit U. Rosenbaum): Projektive Geometrie. Von den Grundlagen bis zu den Anwendungen. Vieweg + Teubner, Braunschweig und Wiesbaden 1992. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage 2004, ISBN 978-3-528-17241-1
  • Survival-Kit Mathematik. Mathe-Basics zum Studienbeginn. Springer, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-8348-1258-2
  • Populärwissenschaftliche Werke
  • Albrecht Beutelspachers Kleines Mathematikum. Die 101 wichtigsten Fragen und Antworten zur Mathematik, 2. Auflage, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60202-3
  • Christian und die Zahlenkünstler. Eine Reise in die wundersame Welt der Mathematik. C.H. Beck, München 2005, 3. Auflage 2006, ISBN 978-3-406-52708-1
  • Einmal sechs Richtige und andere Mathe-Wunder. Piper, München 2007. 3. Auflage 2008, ISBN 978-3-492-05036-4
  • In Mathe war ich immer schlecht... 5. aktualisierte Auflage, Vieweg + Teubner, Braunschweig und Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8348-0774-8
  • Mathematik für die Westentasche. Piper, München 2001. 6. Auflage 2009, ISBN 978-3-492-04353-3
  • Pasta all´infinito. Meine italienische Reise in die Mathematik. C.H. Beck, München 1999. 4. Auflage, 2000, ISBN 978-3-423-33069-5
  • (zus. mit M. Wagner): Wie man durch eine Postkarte steigt und andere spannende mathematische Experimente. Herder, Freiburg 2008, ISBN 978-3-451-29643-7
  • Das ist o.B.d.A. trivial! 9. aktualisierte Auflage, Vieweg + Teubner, Braunschweig und Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8348-0771-7
  • (zus. mit Bernhard Petri): Der goldene Schnitt. B.I. Wissenschaftsverlag Mannheim, Wien, Zürich 1989. 2. überarbeitete und verbesserte Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, Oxford 1996, ISBN 978-3-86025-404-2
  • (zus. mit M. Wagner): "Warum Kühe gern im Halbkreis Grasen und andere mathematische Knobeleien." Herder, Freiburg im Breisgau 2010, ISBN 978-3-451-30226-8

Quellen

  1. Archimedes Förderpreis für Mathematik an Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher. 12.04.2000 – (idw) Justus-Liebig-Universität Gießen. In: „uni-protokolle.de“. abgerufen am 15. Januar 2011: „Gewürdigt werden Prof. Beutelspachers Verdienste um die Popularisierung der Mathematik [...]. Mit zahlreichen Büchern, wie "In Mathe war ich immer schlecht ..." [...] und "Pasta all'infinito. Meine italienische Reise in die Mathematik" [...] und vor allem mit den Ausstellungen "Mathematik zum Anfassen" [...] ist es ihm gelungen, vielen Menschen die Mathematik [...] als Anwendungswissenschaft, Kulturwissenschaft und [...] als pures Vergnügen nahezubringen.“
  2. Benedictus-Gotthelf-Teubner-Förderpreis
  3. Professor Albrecht Beutelspacher Ehrendoktor der Universität Siegen, in: Informationsdienst Wissenschaft vom 17. November 2010, abgerufen am 22. November 2010

Weblinks


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