Eberhard Riedel

Eberhard Riedel

Eberhard „Ebs“ Riedel (* 14. Februar 1938 in Lauter/Sa.) ist ein ehemaliger deutscher Skirennläufer und DDR-Volkskammerabgeordneter.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

In seinem erzgebirgischen Heimatdorf Lauter begann Riedel mit dem Wintersport. 1947 gelang ihm der Sieg bei einem Skispringen auf der örtlichen Grieseschanze. Er wechselte zum SC Traktor Oberwiesenthal und widmete sich fortan dem alpinen Skisport. Zwischen 1952 und 1956 wurde er mehrfach Sachsenmeister im Kinder- und Jugendbereich. 1957 wurde er in die alpine Nationalmannschaft der DDR berufen.

Eberhard Riedel nahm an den drei Olympischen Winterspielen teil. 1960 in Squaw Valley wurde er in der Abfahrt 16., 1964 in Innsbruck im Riesenslalom 15. und im Spezialslalom 18. 1968 in Grenoble gelang ihm seine beste olympische Platzierung. Er wurde 13. im Slalom, außerdem 41. im Riesenslalom.

Riedel erlernte den Beruf eines Forstarbeiters, in dem er ab 1962 arbeitete. Von 1955 bis 1962 war er Angehöriger der Nationalen Volksarmee. Am 20. Oktober 1963 wurde Riedel als Vertreter der FDJ, deren Mitglied er seit 1952 war, in die Volkskammer der DDR gewählt und gehörte dieser für eine Legislaturperiode bis 1967 an. 1964 begann er ein Fernstudium der Sportwissenschaften an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig und war nach dessen erfolgreichen Abschluss als Fußball- und Skisporttrainer tätig.

Riedel lebt als Rentner in Oberwiesenthal.

Erfolge

Riedel ist zehnfacher DDR-Meister im Ski Alpin. An internationalen Rennen gewann er den Riesenslalom und die Kombination beim „XIV. Czech-Marusarz-Memorial“ 1959 in Zakopane, den Riesenslalom beim „Zillertaler Granaten“ in Mayrhofen und den Riesenslalom in Maribor 1965. Im Jahr 1967 folgten Siege beim Riesenslalom und der Kombination in Saalbach-Hinterglemm/Zell am See sowie Platz 1 im Riesenslalom und der Kombination beim Vitranc-Pokal in Kranjska Gora. Nach den Olympischen Spielen 1968 in Grenoble kam im alpinen Skisport der DDR das Aus, weil die professionelle Sportart nicht mehr in das sozialistische Bild passte. Mit dieser Entscheidung wurde der Alpine Ski-Sport nicht mehr gefördert. Es gab auch keine internationalen Starts mehr, auch nicht für Riedel.

Für seinen Sieg beim Riesenslalom der 7. Internationalen Adelbodner Skitage 1961 wurde er 2004 in den „Place of Fame“ in Adelboden aufgenommen.[1]

Literatur

  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig: Biographisches Handbuch der SBZ/DDR, 1945-1990. 1997, Band 2, S. 716
  • Günter Weigel: Kleine Chronik großer Sportler - Erzgebirger auf die wir stolz sind. Auer Beschäftigungsinitiative (Hrsg.), 2004, 142 Seiten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Adelboden Weltcup – Place of Fame

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