Rainer Ehrt

Rainer Ehrt
Rainer Ehrt bei der Arbeit an einer Holzplastik

Rainer Ehrt (* 13. August 1960 in Elbingerode (Harz)) ist ein deutscher Maler, Grafiker, Illustrator und Cartoonist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Rainer Ehrt verbrachte seine Kindheit und Jugend im Harz. Er besuchte die EOS „Gerhard Hauptmann“ in Wernigerode, heute das Landesgymnasium für Musik des Landes Sachsen-Anhalt.

Nach Abitur und Armeedienst folgten zwei Semester Studium Industriedesign an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Halle/Burg Giebichenstein ( heute Hochschule für Kunst und Design ). Dem darauf folgenden Fachrichtungswechsel zur bildenden Kunst ging ein selbst gewähltes Praktikumsjahr als Druckereiarbeiter in Halle (Saale) und Leipzig voraus, in welchem er die handwerklichen Grundlagen für seine spätere Tätigkeit legte. Es folgte von 1983 bis 1988 ein Studium der Grafik und Illustration an der Hochschule für Kunst und Design in Halle (Saale). Rainer Ehrt legte 1988 sein Diplom bei Prof. Gerhard Voigt und Prof. Rainer Schade ab.

Schon während des Studiums entwickelte er eine besondere Neigung zur satirisch-kritischen Grafik, Buchkunst und Illustration. Seit 1984 ist er mit der Designerin und Bildhauerin Julia Ehrt, geb. Kretzschmar, verheiratet und in Kleinmachnow bei Berlin ansässig.

Wirken

Rainer Ehrt begann als Grafikdesigner, Illustrator und Plakatgestalter im Auftrag des Hans Otto Theaters Potsdam, des Progreß-Filmverleihs und verschiedener Berliner Verlage. Gleichzeitig pflegte er die freie Grafik in den originalgrafischen Techniken Radierung, Serigrafie und Holzschnitt und gründete 1993 die Edition Ehrt für originalgrafische bibliophile Künstlerbücher.

Seine zeitkritischen Cartoons und satirischen Zeichnungen werden von vielen Zeitungen und Verlagen veröffentlicht, so unter anderem in: „Eulenspiegel“, „Das Magazin“, „Märkische Allgemeine“, „Nebelspalter“(Schweiz), „Cicero“, „Manager-Magazin“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine“ und „Die Zeit“ Seit 2000 beschäftigt er sich zusätzlich mit Malerei und Holzplastik.

Er publizierte neben bisher 13 originalgrafischen Künstlerbüchern in Auflage das satirische Bilderbuch „Preußisches Panoptikum“ im Espresso Verlag 2001 und „Mozart 2006“ im Kunstverlag Weingarten. Außerdem ist er an zahlreichen Cartoon-Büchern und Anthologien beteiligt.

Auf dem Gebiet der kuratorischen projektbezogenen künstlerischen Arbeit realisierte er 1993 die open-air-Dokumentation „Tage von Potsdam“ (mit Bernhard Müller), »SEID IHR ALLE WEG« Politische Bilder aus dem Land Brandenburg; Brandenburg, Dominsel 1995 (mit Matthias Görnandt), »GUT BÜRGERLICH« Kunstverein Wernigerode 1995, »Märkische Wandlungen« Altes Rathaus Potsdam 1999 (mit Matthias Görnandt), »PREUßISCH BLAU« Orangerie Potsdam Sanssouci, Schloss Altranft, Schloss Rheinsberg 2001 (mit Silke Hollender, Angelika Euchner ) »ART BRANDENBURG« Künstlermesse (mit Daniela Dietsche) Potsdam 2005, 07, 09, Bühnenprojektionen zu „Mythos Europa“ Schlosstheater im Neuen Palais Potsdam – Sanssouci 2009.

Zuletzt ist von Rainer Ehrt das Buch Globaler Krisencartoonismus (2010) mit einem Vorwort von Frank Lüdecke im Schaltzeit-Verlag erschienen.

Wesentliche Ausstellungsbeteiligungen und Personalausstellungen

  •  »Voltaire in Potsdam« 1991, centre d’information d’ambassade d’allemagne Paris 1993
  •  »Lichtenberg Connection« Göttingen 1993
  • Triennale für satirische Zeichnung Greiz seit 1990
  • „Karicartoon“ Biennale der satirischen Zeichnung Leipzig seit 1995
  •  »Jesses-Christo!« Galerie am Chamissoplatz Berlin 1995
  •  »Ein preußisches Narrenschiff« Vertretung des Landes Brandenburg in Bonn 1998
  •  »Müllermommsen« - Deutsche Köpfe und Bilder Altes Rathaus Potsdam 1998
  •  »Mommsens Block« Brecht-Haus Berlin 1999
  •  »Traumschiff der Narren« Kunsthalle Osnabrück 2000
  • Kurt Tucholsky-Gedenkstätte Schloss Rheinsberg 2001
  •  »Hauptstadtmetamorphosen« Vertretung des Landes Brandenburg Berlin 2001
  • Anton-Paul Weber-Museum Ratzeburg 2003
  • Wernigeröder Kunstverein 2003/04, (mit Julia Ehrt),
  •  »Best of 2003 Illustration« 3x3 magazine, New York 2004 (B)
  •  »arte e vita« Internationales Künstlersymposium Potsdam 2004/05
  • Kunstverein Schwedt/Oder 2006 (E)
  • Friedrich-Naumann-Stiftung Potsdam 2006
  • Olaf-Gulbransson-Museum für Graphik und Karikatur Tegernsee 2007
  • „Revolutionsmuseum“ Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen 2007
  • „Preussisch Kariert“ Potsdam, Römische Bäder Park Sanssouci 2007
  •  »TILL FOR EVER« Bomann-Museum Celle 2007
  • Galerie Packschuppen Glashütte 2008 (mit Julia Ehrt),
  •  »ADLERS FITTICHE« Dauerausstellung Geheimes preußisches Staatsarchiv Berlin 2008
  •  »PREUßISCHER FRÜHLING« Kunstkontor Sehmsdorf Potsdam 2008
  • WORLD PRESS CARTOON Sintra, Portugal 2008
  • BEST OF WORLD PRESS CARTOON Fondacion Calouste Gulbenkian Paris 2009
  • E. T. A. Hoffmann Theater Bamberg 2009

Preise

  • 1995 Preis des Berliner Senats beim Berliner Karikaturensommer
  • 1996 Silberner Gothaer der Gothaer Karikade
  • 1997 Helen-Abbott-Förderpreis für Bildende Kunst
  • 1998 Best political Cartoon New Statesman Cartoon Competition London
  • 2004 Best of 2003 Illustration 3x3 magazine, New York
  • 2007 Brandenburgischer Kunstpreis
  • 2008 Grand Prix World Press Cartoon Lissabon
  • 2010 Grand Prix Satyrykon Legnica 2010
  • 2011 Publikumspreis beim Deutschen Karikaturenpreis

Arbeiten in Sammlungen

  • Land Brandenburg
  • Wilhelm- Busch- Museum Hannover
  • Staatl. Kunstsammlungen Cottbus
  • Stadt und Universität Göttingen
  • Staatl. Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz
  • AOK Land Brandenburg
  • Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg
  • Schweizerische Nationalbibliothek
  • Stadt Wernigerode
  • Kleist- Museum Frankfurt/Oder
  • Kunstverein Rheinsberg
  • Haus der Geschichte Bonn
  • Anhaltische Landesbibliothek Dessau
  • Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin
  • Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin

Literatur

  • Rainer Ehrt: Globaler Krisencartoonismus. Cartoons & satirische Grafik, mit einem Vorwort von Frank Lüdecke, Schaltzeit Verlag Berlin: 2010. ISBN 9783941362093
  • Christoph Tannert: Auftakt- Frühkritik Radio Brandenburg 5. Dezember 1996,
  • Martin Ahrends: Über den Zeichner Rainer Ehrt, in: »Märkische Wandlungen« 
  • Ausstellungskatalog 1999 und »SchriftZüge« Brandenburgische Blätter für Kunst und Literatur 1/2002;
  • Uta Tok: »Lustvoll erben« Journal Leipziger Volkszeitung 22. Mai 1998;
  • Kornelia Löhrer: Zu den Zeichnungen von Rainer Ehrt, in: »Wenn die Geschichte um eine Ecke geht« Almanach der Varnhagen Gesellschaft Berlin 2000;
  •  »Das Magazin« Berlin 2/97;
  • Herbert Kundler: »Rainer Ehrts Preußisches Panoptikum« in: LandSicht 1/2001;
  • Frank Kallensee: „Barock und bissig“ Märkische Allgemeine 20. Februar 2001,
  • Walther Keim: »Kampfansage« in: MediumMagazin 8/2002,
  • „Wer hilft da wem vom Sofa?“, in: Junge Welt, 4. Oktober 2003,
  • Arno Neumann: „Bücherbilder- Bilderbücher“ in Märkische Allgemeine“ 20. Dezember 2003,
  • Cicero. Magazin für politische Kultur 08/04,
  • Anne-Katharina Knieß: „Buchkunst- Künstlerbücher“ in „atelier“ 03/05,
  • Jörg Zimmermann: „Mit Lust am Doppelbödigen“
  • Märkische Oderzeitung 30. Juni 2007,
  • Heidi Jäger: „Hiebfester Strich“ Potsdamer Neueste Nachrichten 11. Mai 2007

Weblinks



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