- Erwin Scherschel
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Erwin Scherschel (* 31. März 1922 in Frankfurt am Main; † 14. September 1997) war ein deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher.
Scherschel absolvierte eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Frankfurt. Dort debütierte er auch als Schauspieler. Weitere Theaterengagements hatte er in Gelsenkirchen, am Stadttheater Mainz und am Staatstheater Wiesbaden. Im Oktober 1953 wirkte er in der Eröffnungsvorstellung der Landesbühne Rhein-Main mit; in dem Lustspiel Minna von Barnhelm verkörperte er den Wachtmeister Werner.[1] Unter der Regie von William Dieterle spielte er 1962 bei den Bad Hersfelder Festspielen eine kleine Rolle als Wächter in Antigone. Von 1969 bis 1986 war er festes Ensemblemitglied am Staatstheater Darmstadt.[2] Bei der Hessischen Spielgemeinschaft wirkte er 1977 in einer Inszenierung des Lustspiels Der fröhliche Weinberg mit.[3] In den 1990er Jahren trat er auch mehrfach am Fritz Fritz-Rémond-Theater im Zoo auf. 1991 spielte er dort, gemeinsam mit Carlos Werner, unter der Regie von Egon Baumgarten in der Komödie Schon wieder Sonntag.[4] 1992 war er dort mit Regine Vergeen in der Komödie Cocktailstunde von Albert Ramsdell Gurney zu sehen, wieder unter der Regie von Egon Baumgarten.[5]
Scherschel arbeitete neben seiner Theaterlaufbahn insbesondere intensiv als Sprecher für Hörspiele.[6] Er wirkte in zahlreichen, mittlerweile Kultstatus besitzenden Hörspielproduktionen mit.
In der Hörspielreihe Geisterjäger John Sinclair bei dem Label Tonstudio Braun übernahm er die Rollen der verschiedenen Bösewichter (Doktor Tod, Schwarzer Tod, Dr. Satanos).[7] Er wirkte unter anderem in den Geisterjäger John Sinclair-Hörspielen Die Drohung (1983), Das Horror-Schloß im Spessart (1984) und Dr. Satanos mit.[8][9][10] Außerdem wirkte er in der Vanessa die Freundin der Geister-Hörspielreihe mit. Als Sprecher war er auch in den Hörspielen Von China bis ans Ende der Welt und Von Kummerland nach Lummerland aus der Hörspielreihe Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer zu hören. In dem Hörspiel Florian, der Clown von Dieter Gürtler übernahm er 1978 die Rolle des alten Mannes.[11]
Er war auch an Rundfunkproduktionen von Hörspielen beteiligt. 1958 sprach er beim Hessischen Rundfunk die Rolle des Gilaut in einer Hörspielfassung des Theaterstücks Jacobowsky und der Oberst von Franz Werfel mit.[12] 1961 wirkte er in dem Hörspiel Gefahr von Richard Hughes mit.[13] 1965 übernahm er eine Rolle in dem Kriminal-Hörspiel Der Fall Trinkhelm von Rolf Schroers, einer Originalproduktion des Hessischen Rundfunks, des Westdeutschen Rundfunks und von Radio Bremen.[14]
Scherschel spielte ab Ende der 1960er Jahren auch zahlreiche Rollen in Fernsehfilmen und Fernsehserien. Scherschel wurde dabei überwiegend als Charakterdarsteller und Volksschauspieler, häufig in prägnanten Nebenrollen eingesetzt. Mehrfach spielte er in Fernsehinszenierungen von Theaterstücken mit. In kleinen Rollen wirkte er 1961 als Polizist (Folge 24: Das Zimmer) und 1963 als Hotelbesitzer (Folge 40: Die Ehemaligen) in der Familienserie Die Firma Hesselbach mit.[15] 1971 spielte er den Lehrer Dempster in dem mehrteiligen Fernsehfilm Die Frau in Weiß. 1976 hatte er eine kleine Rolle in dem Fernsehmehrteiler Der Winter, der ein Sommer war. 1979 wirkte er in der Rolle des Schopp in dem dokumentarischen Fernsehspiel Revolution in Frankfurt mit.[16] 1980 spielte er den Weber Gumpert in der historischen Fernsehserie Die Leute vom Domplatz.[17] In der Tatort-Episode Schattenboxen übernahm er 1981 die Rolle des Betriebsleiters Stolke.[18]
Häufig spielte er in Fernsehserien mit mundartlichem Hintergrund mit, unter anderen in Hessische Geschichten an der Seite von Günter Strack[19], in Diese Drombuschs und in Moselbrück. Gemeinsam mit Liesel Christ war er 1984 in der Fernsehserie Bei Mudder Liesl zu sehen.
1979 war in der ARD-Fernsehshow Einer wird gewinnen als Darsteller und Schauspieler zu sehen.
Scherschel war Vater eines Sohnes aus erster Ehe. Er war bei seinem Tode verheiratet mit der Frankfurter Schauspielerin Christl Pfeil.
Filmografie (Auswahl)
- 1961; 1963: Die Firma Hesselbach
- 1968: Schinderhannes (Fernsehfassung)
- 1968: Schmutzige Hände (Fernsehfassung)
- 1971: Die Frau in Weiß
- 1973: Unser Dorf (Fernsehserie)
- 1974: Gemeinderätin Schumann (Fernsehserie)
- 1976: PS - Geschichten ums Auto
- 1976: Der Winter, der ein Sommer war
- 1978: Jauche und Levkojen
- 1979: Revolution in Frankfurt
- 1981: Tatort – Schattenboxen
- 1981; 1996: Ein Fall für zwei
- 1984: Bei Mudder Liesl (Fernsehserie)
- 1984: Rummelplatzgeschichten (Fernsehserie)
- 1985: Diese Drombuschs
- 1986: Moselbrück
- 1986; 1987; 1989; 1990: Hessische Geschichten
Weblinks
- Erwin Scherschel in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Erwin Scherschel bei filmportal.de
- Erwin Scherschel Kabeleins Serienlexikon
- Erwin Scherschel vollfilm
Einzelnachweise
- ↑ Sabine Hock: Liesel Christ. Volksschauspielerin. Eine Biographie. S. 91. ISBN 3-782-90546-6
- ↑ Straßeneger: Die Frau in Weiß Biografie Erwin Scherschel
- ↑ Der fröhliche Weinberg Szenenfotos mit Erwin Scherschel
- ↑ Programme deutschsprachiger Bühnen Die Zeit; 29. März 1991 (Link nicht mehr abrufbar)
- ↑ Programme deutschsprachiger Bühnen Die Zeit; 27. November 1992 (Link nicht mehr abrufbar)
- ↑ Scherschel Erwin Scherschel Ausführliches Rollenverzeichnis bei Hörspielwelten
- ↑ John Sinclair Die Welt der 80er
- ↑ Die Drohung Geisterjäger John Sinclair Forum
- ↑ Das Horror-Schloß im Spessart www.gruselromane.de
- ↑ Dr. Satanos Geisterspiegel.de
- ↑ Florian, der Clown www.hoerspielwelten.de
- ↑ Jacobowsky und der Oberst HÖRDAT, die Hörspieldatenbank (Nr. 3)
- ↑ Gefahr HÖRDAT, die Hörspieldatenbank (Nr. 5)
- ↑ Der Fall Trinkhelm HÖRDAT, die Hörspieldatenbank (Nr.55)
- ↑ Hesselbach (Figuren und Darsteller)
- ↑ Revolution in Frankfurt ZDFtheaterkanal
- ↑ Die Leute vom Domplatz TV-Programm vom 2. März 1982 (mit Szenenfoto)
- ↑ Schattenboxen www.tatort-fundus.de
- ↑ Hessische Geschichten Episodenführer
Kategorien:- Schauspieler
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