Eskebornit

Eskebornit
Eskebornit
Chemische Formel CuFeSe2
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.CB.10 (8. Aufl. II/C.03-20) (nach Strunz)
02.09.01.02 (nach Dana)
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse \bar{4}2m
Farbe braun-gelb
Strichfarbe schwarz
Mohshärte 3-3,5[1]
Dichte (g/cm3) 5,35
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus
Weitere Eigenschaften
Magnetismus merklich

Eskebornit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CuFeSe2 und bildet Kristalle in Form von dicken, bis zu einem Millimeter großen, braun-gelben Tafeln, die typischerweise mit anderen Seleniden verwachsen sind.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1949 von Paul Ramdohr im Eskeborn-Stollen bei Tilkerode im Harz, Deutschland gefunden. Er benannte es nach dem Fundort.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Eskebornit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Es wird zu den Sulfiden mit einem Verhältnis vom Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. In der achten Auflage bildete es mit Chalkopyrit, Gallit, Laforêtit, Lenait und Roquésit eine Gruppe. In der neunten Auflage werden die Sulfide zusätzlich nach Kationen unterteilt, dort bildet Eskebornit mt Chalkopyrit, Putoranit, Haycockit, Laforêtit, Lenait, Mooihoekit, Gallit, Roquesit und Talnakhit eine Untergruppe der Metallsulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 und Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Chalkopyrit, Gallit, Laforetit, Lenait und Roquésit die Chalcopyrit-Untergruppe der Sulfide - einschließlich Seleniden und Telluriden - mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[2]

Bildung und Fundorte

Eskebornit bildet sich bei niedrigen Temperaturen unter hydrothermalen Bedingungen. Es ist vergesellschaftet mit Chalkopyrit, Clausthalit, Tiemannit, Berzelianit, Naumannit, Umangit, Geffroyit, Chaméanit, Uraninit, Ankerit und Dolomit.

Es sind insgesamt 24 Fundorte des Minerales (Stand Januar 2011) bekannt. Neben der Typlokalität sowie Lerbach und Alberoda in Deutschland fand man Eskebornit unter anderem in den argentinischen Bundesstaaten La Rioja und Mendoza, im South Alligator Valley in Australien, Antonio Quijarro in Bolivien, Uranium City in Kanada, Enshi in China, Nové Město na Moravě, Planá u Mariánských Lázní und Předbořice in Tschechien, Chaméane in Frankreich, Kletno in Polen sowie den US-Bundesstaaten Colorado und Nevada.[1]

Kristallstruktur

Eskebornit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P\bar{4}2c mit den Gitterparametern a = 5,518 Å und c = 11,048 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Eskebornite bei mindat.org (engl.)
  2. Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com

Literatur

  • Eskebornit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)

Weblinks


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