Exzellenzcluster Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer

Exzellenzcluster Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer

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Cluster of Excellence - Integrative Production Technology for High-Wage Countries
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Gründung Oktober 2006
Ort Aachen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Leitung Christian Brecher (Sprecher),

Stefan Kozielski (Geschäftsführer)

Website www.production-research.de

Der Exzellenzcluster Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Rheinisch-Westfälischen Technische Hochschule Aachen zusammengeschlossen im Kompetenzzentrum Aachen House of Integrative Production Technology. Im Exzellenzcluster forschen mehr als 20 Institute der Werkstoff-und Fertigungstechnik gemeinsam mit der Fraunhofer Gesellschaft und namhaften Unternehmen aus der produzierenden Industrie an Grundlagen für eine nachhaltige Produktionsstrategie.

Der Exzellenzcluster wurde im Oktober 2006 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gegründet.

Inhaltsverzeichnis

Ziele

Ziel ist es, die Produktion in Hochlohnländern unter Berücksichtigung der weltweit dynamischen Rahmenbedingungen in Folge der Globalisierung zu gewährleisten.

Im Rahmen des Exzellenzclusters sollen daher Beiträge zu einer grundlegend weiterentwickelten Theorie der Produktionswissenschaft erarbeitet werden, die organisatorische und technische Aspekte ganzheitlich verbindet und der produzierenden Industrie die notwendigen Methoden und Werkzeuge zur Umsetzung einer wettbewerbsfähigen Produktion in globalen Märkten bereitstellt. Somit ist die Aufgabe der Aachener Wissenschaftler wesentliche Beiträge für eine zukunftsfähige, nachhaltige Produktionstechnik zu entwickeln, um zur Lösung der Standortfrage beizutragen.

Der Exzellenzcluster „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ verfolgt das langfristige Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produktionstechnik zu steigern.

Forschungsgebiete

Basierend auf wissenschaftlichen Analysen des Polylemmas der Produktionstechnik wurden die Individualisierung, die Virtualisierung, die Hybridisierung und die Selbstoptimierung der Produktion als wesentliche Forschungsgebiete identifiziert.

Diese Forschungsgebiete werden in Integrative Cluster Domains (ICD) unterteilt.

Die übergeordnete Lösungshypothese liegt in der nächsthöheren Stufe der Integrativität der Produktionstechnik. Die Industrie der Hochlohnländer hat ihre Vorteile in reifen Märkten in der Individualisierung von Produkten gefunden, die trotz effizienter Einzelprozesse zum Verlust an Skaleneffekten in der gesamten Wertkette führen. Durch Modularität und Konfigurationslogiken für Produkte und Produktionssysteme sowie geeignete Produktionstechnologien kann diese erste Dichotomie zwischen Scale und Scope aufgelöst werden.

Für einige Produkte und Prozesse ist der Lösungsansatz der Dichotomie wert- vs. planungsorientiert das hybride Produktionssystem, das verschiedene Fertigungsverfahren und -prozesse sowie Werkstoffe kombiniert. Weitere Hypothesen zur Auflösung dieser Dichotomie sind selbstoptimierende Produktionssysteme, die gerade mit dem qualifizierten technischen Personal der Hochlohnländer entwickelt und international wettbewerbsfähig betrieben werden können.

Die durchgängige Auslegung eines Produktionssystems erfordert bei hoher Variantenvielfalt hohe Planungsaufwendungen. Die Hypothese ist hier die durchgängige Virtualisierung der Produktionsprozesse sowie die Integration von virtueller und realer Welt, die beide Dichotomien durch Verringern der Planungsaufwendungen bei gleichzeitigem Erhöhen der Anzahl an Lösungsalternativen als auch durch Verringern der Vorbereitungsanteile bei gleichzeitigem first-time-right löst.

Grundlage für alle vier Lösungshypothesen ist die Entwicklung einer produktionstechnischen Theorie, die ganzheitliche Beschreibungs-, Erklärungs- und Gestaltungsmodelle für Produktionssysteme umfasst und eine effiziente Nutzung der Produktionsfaktoren sicherstellt.

ICD A: Individualisierte Produktion

Die individualisierte Produktion erfordert einen hohen Grad an Produktvariabilität und -dynamik zu Kosten einer Massenproduktion. Hierzu sind umfassende Konzepte zur Gestaltung aller Elemente eines Produktionssystems, wie beispielsweise dem Produktprogramm, den Produktionsprozessen und der Ressourcenstruktur notwendig. Dabei wird die Realisierung des One-Piece-Flows angestrebt, bei dem kundenindividuelle Produkte einzeln durch die Produktentwicklung und Fertigung fließen.

Die ICD A „Individualisierte Produktion“ sucht daher nach Antworten, wie zum einen die optimale Kombination und Konfiguration der Elemente eines Produktionssystems identifiziert werden kann. Zum anderen stellt sich die Frage nach den geeigneten Produktionsprozessen und -technologien, mit denen sich ein One-Piece-Flow zu Kosten einer Massenproduktion umsetzen lässt.

ICD B: Virtuelle Produktionssysteme

Eine Flexibilisierung der Produktion geht einher mit einer Steigerung der vorbereitenden, planenden Tätigkeiten. Die Auflösung des oben skizzierten Polylemmas erfordert jedoch eine Reduzierung der Planung. Daher wird innerhalb der ICD B „Virtuelle Produktionssysteme“ angestrebt, die Qualität der Planung bei gleichzeitiger Reduzierung der Planungsaufwende zu erreichen. Hierzu bedarf es zum einen der Verkürzung virtueller Prozessketten durch z. B. Integration einzelner Prozessschritte und der dazugehörigen Werkzeuge, zum anderen ist eine tiefgreifende Integration von virtueller und realer Welt notwendig, um die Umsetzung der Planungsergebnisse im realen Produktionssystem sicherzustellen.

ICD C: Hybride Produktionssysteme

Auf der Ebene der realen Produktionssysteme müssen Wege gefunden werden, wie Prozessketten verkürzt und im Sinne des One-Piece-Flow gestaltet werden können. Dieser Herausforderung kann mit hybriden Produktionsprozessen begegnet werden. Die ICD C „Hybride Produktionssysteme“ adressiert daher die Fragestellung, inwieweit formalisierte, auf wissenschaftlichen Methoden basierende Ansätze zur systematischen Hybridisierung von Prozessketten möglich sind. Darüber hinaus werden hybride Schlüsseltechnologien identifiziert und technologisch vorangetrieben.

ICD D: Selbstoptimierende Produktionssysteme

Zur Auflösung des Polylemmas der Produktionstechnik ist weiterhin die Fähigkeit der Selbstoptimierung notwendig. Selbstoptimierung ermöglicht eine Optimierung realer Produktionsprozesse ohne gleichzeitig vorgelagerte Planungsaufwende zu erhöhen. Daher zielt die ICD D „Selbstoptimierende Produktionssysteme“ auf Methoden und Technologien zur Steigerung der kognitiven Fähigkeiten von Produktionssystemen ab.

ICD E: Technologie Roadmaps

Um die Potenziale der integrativen Produktionstechnik und der oben skizzierten Handlungsfelder erschließen zu können, bedarf es einer zielgerichteten Vorgehensweise. Hierzu werden im Exzellenzcluster Technologie Roadmaps entwickelt, die eine schrittweise Vorgehensweise zur Entwicklung der notwendigen Methoden und Technologien zur Auflösung des Polylemmas der Produktionstechnik definieren.

ICD F: Cross-Sectional Processes

Integrativität in der Produktionstechnik und den Materialwissenschaften erfordert die nächste Stufe der interdisziplinären Zusammenarbeit. Daher umfasst der Exzellenzcluster Maßnahmen, um die Zusammenarbeit interdisziplinärer Wissenschaftsteams zu fördern. Darüber hinaus strebt der Exzellenzcluster die Steigerung des Frauenanteils in den Ingenieurwissenschaften an und bewirbt daher insbesondere Schüler und junge Studierende, um sie für die Technik von morgen zu begeistern.

Forschungspartner

Im Exzellenzcluster für integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer sind mehr als 20 Institute sowie internationale Wirtschaftsunternehmen involviert.

Institute

Institut Leitung
ACCESS e.V. Andreas Bührig-Polaczek
FIR Forschungsinstitut für Rationalisierung Günther Schuh
GI Gießerei-Institut Andreas Bührig-Polaczek
IOT Institut für Oberflächentechnik Kirsten Bobzin
IBF Institut für Bildsame Formgebung Gerhard Hirt
IKV Institut für Kunststoffverarbeitung Christian Hopmann
IEHK Institut für Eisenhüttenkunde Wolfgang Bleck
IAW Institut für Arbeitswissenschaft Christopher Schlick
ISF Institut für Schweißtechnik und Fügetechnik Uwe Reisgen
ITA Institut für Textiltechnik Thomas Gries
CATS Lehrstuhl für Computergestützte Analyse Technischer Systeme Marek Behr
IGM Institut für Getriebetechnik und Maschinendynamik Burkhard Corves
ZLW-IMA Zentrum für Lern- und Wissensmanagement / Lehrstuhl für Informatik im Maschinenbau Sabina Jeschke
SC Institut für Scientific Computing Christian Bischof
WZL Werkzeugmaschinenlabor RWTH Aachen Christian Brecher et al.
IPT Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie Fritz Klocke et al.
ILT Fraunhofer-Institut für Lasertechnik Reinhart Poprawe
IfU Institut für Unternehmenskybernetik e.V. Sabina Jeschke
LFK Lehr- und Forschungsgebiet Kautschuktechnologie Edmund Haberstroh
Rechen- und Kommunikationszentrum der RWTH Aachen Christian Bischof

Industriepartner

  • OKE Group GmbH
  • Otto Junker Edelstahlgießerei GmbH
  • Phoenix Contact GmbH & Co. KG
  • Presswerk Krefeld GmbH & Co. KG
  • PSIPENTA Software Systems GmbH
  • Robert Bosch GmbH
  • SABIC Europe
  • Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH
  • SIGMA Engineering GmbH
  • Smar Act GmbH
  • TGE Vorwerk Elektrowerke GmbH & Co. KG
  • ThyssenKrupp Steel AG
  • TRUMPF
  • Volkswagen Werkzeugbau Braunschweig

Literatur

  • Brecher, Christian (Hrsg.): Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer, 1. Auflage, Springer Verlag, 2011

Weblinks


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