- Carl Neinhaus
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Carl Georg Hermann Neinhaus (* 20. März 1888 in Hochemmerich, heute zu Duisburg; † 14. November 1965 in Stuttgart) war ein deutscher Jurist und Politiker (NSDAP, CDU).
Nach dem Abitur studierte Neinhaus Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in Heidelberg und Bonn, promovierte zum Dr. jur. und trat anschließend in den Verwaltungsdienst ein. In Bonn wurde er 1906 Mitglied der Burschenschaft Alemannia.[1] Er wurde 1920 Beigeordneter in Barmen und 1928 mit 93 gegen 12 Stimmen zum Oberbürgermeister von Heidelberg gewählt. Nachdem er im Mai 1933 Mitglied der NSDAP geworden war, blieb er bis 1945 Oberbürgermeister von Heidelberg. In der Zeit des Nationalsozialismus gehörte er den Wohlfahrtsgremien des Deutschen Gemeindetags an.[2]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er von der amerikanischen Militärregierung als Oberbürgermeister abgesetzt.
Neinhaus trat der CDU bei, wurde 1950 Mitglied des Landtags von Württemberg-Baden und 1952 baden-württembergischer Abgeordneter. Im April 1952 wurde er zum Präsidenten der Verfassunggebenden Landesversammlung und den folgenden Landtagen Baden-Württembergs gewählt. Außerdem amtierte er von 1952 bis 1958 erneut als Oberbürgermeister in Heidelberg. 1960 verzichtete er auf eine neue Kandidatur bei den Landtagswahlen. Sein Nachfolger im Amt des Landtagspräsidenten wurde der Christdemokrat Franz Gurk.
Neinhaus, der auch dem Präsidium des Deutschen Städtetags angehört hatte, wurde mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und dem Ehrenbürgerbrief der Stadt Heidelberg ausgezeichnet.[2]
Carl Neinhaus fand seine letzte Ruhe auf dem Heidelberger Bergfriedhof, (Lit. Q 31), in einem Ehrengrab der Stadt Heidelberg. Die Grabstätte wird geschmückt von einem "breit lagernden Muschelkalkstein mit schlichtem lateinischen Kreuz."[3]
Literatur
- Horst Ferdinand: Carl Neinhaus (1888-1965). Aspekte einer umstrittenen Biographie. St. Augustin, 2002, Selbstverlag. ISBN 3-00-009365-6 (Rezension von Helmut Joho, Feb. 2003 bei zum.de)
- Fritz Quoos: Carl Neinhaus - ein umstrittener OB und Politiker. In Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, 2007:174:5 (Heidelberger Nachrichten) vom 31. Juli 2007. (Über die städt. Ehrengräber auf dem Bergfriedhof, Folge 10. Untertitel: Seine Karriere begann in der Weimarer Republik - Er überlebte den NS-Staat und erreichte den Zenit nach dem Krieg)
Weblinks
- Literatur von und über Carl Neinhaus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Willy Nolte: Burschenschafter-Stammrolle. Berlin 1934, S. 347.
- ↑ a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 431.
- ↑ Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof im Wandel der Zeit,( den Entwurf für das von der Stadt Heidelberg in Auftrag gegebene Grabmal gestaltete der Bildhauer Werner Horlbeck), Ausgabe Edition Gunderjahn, Seite 69.
1952–1960: Carl Neinhaus | 1960–1968: Franz Gurk | 1968–1976: Camill Wurz | 1976–1980: Erich Ganzenmüller | 1980–1982: Lothar Gaa | 1982–1992: Erich Schneider | 1992–1996: Fritz Hopmeier | 1996–2011: Peter Straub | 2011: Willi Stächele | 2011–heute: Guido Wolf
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