Carl von Hessen

Carl von Hessen
Karl von Hessen-Kassel

Karl von Hessen-Kassel (* 19. Dezember 1744 in Kassel; † 17. August 1836 auf Schloss Louisenlund in Güby) wurde als Sohn des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel und seiner Frau Prinzessin Maria von Großbritannien, einer Tochter des Königs Georg II. von Großbritannien, geboren.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Landgraf Karl von Hessen-Kassel

Sein Vater, der künftige Landgraf von Hessen-Kassel, war 1747 zum katholischen Glauben konvertiert. Daraufhin trennte sich seine Frau Maria von ihm. Der junge Prinz Karl wurde mit seinen Brüdern nach Dänemark in die Obhut von Marias Schwester Louise von Großbritannien, der Königin von Dänemark und Norwegen, gegeben, die jedoch 1751 starb. Prinz Karl blieb in Dänemark und wurde als Nachfolger Grafs Friedrich Ludwig von Dehn 1768 königlicher Statthalter der Herzogtümer Schleswig und Holstein.

Karl heiratete am 30. August 1766 auf Schloss Christiansborg in Kopenhagen die dänische Prinzessin Louise, eine Tochter von König Friedrich V. Im Jahr 1790 hob er die Leibeigenschaft auf Gut Gereby bei Kappeln auf. Ihm zu Ehren wurde dieser Ort am südlichen Ufer der Schlei 1807 in Carlsburg umbenannt. Ab 1820 ließ er das dortige Herrenhaus zum Schloss Carlsburg ausbauen.

1768 kaufte er von der Familie von Edelsheim mit Einwilligung ihrer Lehnsherren, der Grafen von Hanau, das Lehen Gut und Dorf Rumpenheim. Er erweiterte das dortige Herrenhaus 1771 zum Rumpenheimer Schloss.

Den Titel „Landgraf von Hessen-Kassel‘‘ erhielt er am 25. Januar 1805.

Freimaurerei

Die Freimaurerei erlangte durch Karl von Hessen-Kassel in Dänemark die Anerkennung einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Er war Begründer zahlreicher Freimaurerlogen und Meister vom Stuhl der vier vereinigten Hamburger Logen der Strikten Observanz, in der er neben dem General-Großmeister Herzog Ferdinand von Braunschweig das Amt des Koadjutors innehatte und später dessen Amt übernahm.

Die vom Grand Orient de France gegründeten und hauptsächlich aus jüdischen Mitgliedern bestehenden Freimaurerlogen Zur aufgehenden Morgenröte in Frankfurt am Main und Zu den vereinigten Freunden in Mainz stellte er nach den Napoleonischen Kriegen unter seinen Schutz, erteilte ihnen neue Konstitution und erwirkte für die Loge Zur aufgehenden Morgenröte gar ein Patent für die christlichen schottischen Hochgrade. Außerdem erteilte er 1817 der Frankfurter Loge Carl zum aufgehenden Licht eine Stiftungsurkunde.[1]

Durch die Auflösung der Strikten Observanz auf dem Wilhelmsbadener Freimaurer-Konvent vom 16. Juli bis 1. September 1782 wurde er wie Herzog Ferdinand von Braunschweig zudem zu einem der wichtigsten Mitglieder des Illuminatenordens.[2]

Nachkommen

Prinzessin Louise von Dänemark und Norwegen
  • Marie Sophie, Prinzessin von Hessen (20. Oktober 1767 – 21. März 1852), heiratete am 31. Juli 1790 ihren Cousin König Friedrich VI von Dänemark
  • Wilhelm, Prinz von Hessen (15. Januar 1769 – 14. Juli 1772)
  • Friedrich, Prinz von Hessen (24. Mai 1771 – 24. Februar 1845), General und Nachfolger seines Vaters als Statthalter von Schleswig-Holstein.
  • Juliane, Prinzessin von Hessen (19. Januar 1773 - 11. März 1860), protestantische Äbtissin in Itzehoe
  • Christian, Prinz von Hessen (14. August 1776 – 14. November 1814)
  • Louise Caroline, Prinzessin von Hessen (28. September 1789 – 13. März 1867), verheiratet 28. Januar 1810 mit Wilhelm, Herzog von Glücksburg

Literatur

  • Ahlers, Jens (Hg.): Landgraf Carl von Hessen 1744-1836. Statthalter in den Herzogtümern Schleswig und Holstein (Ausstellungskatalog. Veröffentlichungen des Schleswig-Holsteinischen Landesarchivs 47), Schleswig 1996.

Einzelnachweise

  1. Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer Lexikon. 5. Auflage 2006, Herbig Verlag, ISBN 978-3-7766-2478-6.
  2. http://www.uni-muenster.de/PeaCon/conspiracy/Weishaupt.htm

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