- Carl von Wegnern
-
Carl Ludwig August von Wegnern (* 3. August 1777; † 7. November 1854 in Königsberg, Ostpreußen) war ein preußischer Jurist und Staatskanzler des Königreichs Preußen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wegnern studierte von 1791 bis 1794 an der Universität Königsberg die Rechtswissenschaften und ging nach seiner Promotion in den preußischen Justizdienst. Im Jahr 1796 wurde er Assessor bei der Regierung in Königsberg und 1797 Hofgerichtsrat in Insterburg. 1804 wurde er Regierungsrat in Płock und 1807 Kreisjustizrat in Preußisch Eylau.[1]
Später war er Oberlandesgerichtsdirektor in Marienwerder und wurde 1816 zum Vizepräsidenten des Kammergerichts in Berlin ernannt. Bald darauf wurde er als Vizepräsident zurück ans Oberlandesgericht Marienwerder versetzt. Zum Jahresende 1819 wurde er Vizepräsident am Oberlandesgericht Königsberg, später dessen Präsident.[2]
In den Jahren von 1832 bis 1849 war er Chef-Präsident des Tribunals des Königreichs Preußen und Staatskanzler des Königreichs Preußen. Er war Protektor der Deutschen Gesellschaft zu Königsberg sowie Meister und Ehrenmeister der Freimaurerloge Zu den drei Kronen in Königsberg.
Der Historiker Friedrich Wilhelm Schubert, Professor für Geschichte und Staatskunde an der Königsberger Universität, widmete Wegnern im Jahr 1846 anlässlich dessen Jubiläums als Richter sein Handbuch der Allgemeinen Staatskunde von Europa.[3]
Der evangelische Theologe August Hahn widmete als Lizenziat und Privatdozent an der Universität Königsberg dem Tribunalspräsidenten Wegnern anlässlich dessen 74. Geburtstags am 3. August 1850 sein Werk Commentar über das Buch Hiob.[4]
Er entstammte einer ursprünglich auf ihrem Besitz Osterweddingen (Provinz Sachsen) ansässigen, aber bereits im 16. Jahrhundert nach Königsberg umgesiedelten und dort im Jahr 1635 in den polnischen Adelsstand erhobenen und mit der Verleihung des preußischen Indigenats versehen Familie. Er war der Sohn des königlich preußischen Generalmajors Georg Friedrich von Wegnern (1729–1793), Chef des Infanterie-Regiments Schönfeld Nr.30, und der Albertine Wilhelmine von Syburg (1740–1790).
Wegnern heiratete am 12. Januar 1802 Emilie Hedwig Gräfin zu Eulenburg (* 21. Oktober 1780; † 30. Juni 1853 in Königsberg) aus dem Hause Prassen, die Tochter des Ernst Christoph Graf zu Eulenburg und der Katharina Margareta Hedwig Gräfin von der Groeben. Einziger Sohn aus dieser Ehe ist Anton von Wegnern (1809–1891), zuletzt Regierungspräsident von Bromberg.
Orden und Ehrenzeichen
- Schwarzer Adlerorden
- Roter Adlerorden mit Brillanten
- und andere
Einzelnachweise
- ↑ [1]Theodor von Schön, Albrecht Hoppe, Bernd Sösemann: Persönliche Schriften. Die autobiographischen Fragmente, Seite 712, Verlag Böhlau, 2006, ISBN 3412233056 bzw. ISBN 9783412233051.
- ↑ [2]Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, Hans von Müller, Friedrich Schnapp: E. T. A. Hoffmanns Briefwechsel, Seite 481, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1967
- ↑ [3] Friedrich Wilhelm Schubert: Handbuch der Allgemeinen Staatskunde von Europa, Verlag Gebrüder Bornträger, Königsberg 1846.
- ↑ [4] August Heinrich Hahn: Commentar über das Buch Hiob, Verlag Justus Albert Wohlgemuth, Berlin 1850.
Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Alter Adel und Briefadel 1928, Seite 706, Verlag Justus Perthes, Gotha 1928
Kategorien:- Ministerpräsident (Preußen)
- Richter (Oberlandesgericht)
- Richter (Deutsche Geschichte)
- Freimaurer (18. Jahrhundert)
- Freimaurer (19. Jahrhundert)
- Deutscher Freimaurer
- Träger des Schwarzen Adlerordens
- Träger des Roten Adlerordens (Ausprägung unbekannt)
- Geboren 1777
- Gestorben 1854
- Mann
Wikimedia Foundation.