Oberlandesgericht Königsberg

Oberlandesgericht Königsberg
Nordflügel vom Königsberger Schloss: Oberlandesgericht und Blutgericht (ganz links unten)
Hofeingang (vor 1944)

Das Oberlandesgericht Königsberg war ein Oberes Gericht in Ostpreußen. Der Sitz war Königsberg (Preußen). Das Oberlandesgericht stand seit Inkrafttreten der Reichsjustizgesetze in der Tradition des 1657 gegründeten früheren Oberappellationsgerichts Königsberg.[1]

Inhaltsverzeichnis

Unterstellte Gerichte

Zum Oberlandesgerichtsbezirk Königsberg gehörten sieben, ab Januar 1945 neun Landgerichte mit 68 Amtsgerichten:[2]

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gericht nach Rostock und am 24. Februar 1945 von dort nach Schwerin in die „Auffangstelle für die Justiz aus dem Freimachungsgebiet Königsberg“ verlegt.[3][4]

Behördenleiter

Präsidenten
1819– Carl von Wegnern
1832–1868 Friedrich von Zander
1879–1885 Dr. Karl Gustav von Goßler
1886 unbesetzt
1887–1899 Ernst von Holleben
1900–1911 Karl Ludwig von Plehwe
1913–1821 Dr. von der Trenck
1922–1925 Karl Eichner[5]
1926–1927 Max Witte (Jurist)
1928 Ernst Krüger (Jurist)[6]
1929–1931 Hugo Holthöfer
1932 Walter Moehrs, 1946-1948 Präsident des OLG Frankfurt am Main[7]
1933 Otto Minde[8]
1934 Otto Hardt
1937–1944 Max Draeger
1945 Max Engel
Oberstaatsanwälte/Generalstaatsanwälte
1880–1888 Otto Saro
1889 unbesetzt
1890 Dahlke
1892–1899 Karl Ludwig von Plehwe
1901–1911 E. P. F. Voswinckel
1913–1920 Preuß
1922–1929 Krause
1930 Krause-Harder
1931–1932 Hans Danckwordt
1934 Franz Hagemann
1937 Günther Vollmer[9]
1939 Curt Capeller
1943 Fritz Szelinski[10]
1945 Heinz Büttner

Bedeutende Verfahren

1842 wurde Johann Jacoby wegen Majestätsbeleidigung und „frechen, unehrerbietigen Tadels der Landesgesetze“ zu zweieinhalb Jahren Festungshaft verurteilt.[11]

Einzelnachweise

  1. auch Königsberger Tribunal, ab 1815 bereits auch als Oberlandesgericht bezeichnet.
  2. Verwaltungsgeschichte
  3. territorial.de
  4. Peter Lindemann: Pommersche Gerichtsbarkeit
  5. Acta Borussica
  6. Vorname unsicher
  7. Blog
  8. Lothar Gruchmann: Justiz im Dritten Reich
  9. Günther Vollmer (engl.)
  10. Szelinski erhängte sich in der Gestapohaft; siehe Max Draeger
  11. Blog

Literatur

  • Gothaisches Jahrbuch für Diplomatie, Verwaltung und Wirtschaft, 163. Jg., Gotha 1926
  • Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde, 3. Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig 1894
  • Christian Tilitzki: Alltag in Ostpreußen 1940–1945. Die geheimen Lageberichte der Königsberger Justiz. Sonderausgabe. Flechsig, Würzburg 2003, ISBN 3-88189-481-0

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