Magnus von Eberhardt

Magnus von Eberhardt
General der Infanterie Magnus von Eberhard

Friedrich Wilhelm Magnus von Eberhardt (* 6. Dezember 1855 in Berlin; † 24. Januar 1939 ebenda) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie im Ersten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Eberhardt trat am 23. April 1874 aus dem Kadettenkorps kommend als Sekondeleutnant in das Anhaltische Infanterie-Regiment Nr. 93 in Zerbst ein. Vom 1. November 1875 bis 12. September 1878 fungierte er hier als Bataillonsadjutant. Man kommandierte ihn dann ab 1. Oktober 1878 für drei Jahre an die Preußische Kriegsakademie. Von 1882 bis 1890 diente er beim 3. Garde-Regiment zu Fuß in Berlin. Von 1890 bis 1891 arbeitete er beim Großen Generalstab in Berlin. Seine nächste Position war die des Chefs des Generalstabes der 8. Division, seit Februar 1894 arbeitete er beim Preußischen Kriegsministerium. 1898 wurde er Kommandeur des Grenadier-Regiments „Prinz Carl von Preußen“ (2. Brandenburgisches) Nr. 12 in Frankfurt (Oder). Von 1900 bis 1903 arbeitete er wieder beim Generalstab, bevor er im Februar 1903 zum Chef des Generalstabes des X. Armee-Korps in Hannover ernannt wurde. Von 1904 bis 1907 befehligte er das Garde-Füsilier-Regiment in Berlin. Am 11. September 1907 wurde er zum Generalmajor und am 27. Januar 1911 zum Generalleutnant befördert. Von 1907 bis 1911 war er in Berlin Chef des Generalstabes des Gardekorps und von 1911 bis 1913 Kommandeur der 19. Division in Hannover. 1913 wurde er zum Gouverneur des Unteren Elsass mit Sitz in Straßburg ernannt.

Nach dem Kriegsausbruch 1914 übernahm er den Befehl über das Korps Eberhardt im Oberen Elsass, das im Dezember dieses Jahres in XV. Reserve-Korps umbenannt wurde. Mit seinem Korps wehrte er erfolgreich den französischen Vorstoß auf Colmar ab und drängte den Gegner mit Ausnahme des Gebiets ThannAltkirch vom deutschen Territorium. Sein Kommando behielt er bis Oktober 1916, als das Korps in einen bayerischen Verband umgewandelt wurde. Sein nächstes Kommando war das des X. Reserve-Korps, das er bis August 1918 führte. In dieser Zeit wurde er mit dem Pour le Mérite (Mai 1917) und dem Eichenlaub (September 1917) ausgezeichnet. Im August 1918 wurde er als Nachfolger des Generalobersten Max von Boehn mit der Führung der 7. Armee beauftragt, die dieser Ende Oktober 1918 wieder übernahm. Kurz vor dem Waffenstillstand erhielt er den Befehl über die 1. Armee, deren Demobilisierung er beaufsichtigte. Anfang 1919 wurde er mit der Verteidigung des Kulmerlands gegen polnische Ansprüche beauftragt, schon im Frühling dieses Jahres wurde ihm jedoch der Rückzug befohlen. Ende 1919 löste Eberhardt den Kommandierenden General des VI. Reserve-Korps im Baltikum Rüdiger von der Goltz ab.

Magnus von Eberhardt starb im Januar 1939 im Alter von 83 Jahren in Berlin.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Aus Preussens schwerer Zeit: Briefe und Aufzeichnungen meines Urgrossvaters und Grossvaters (1907)
  • Kriegserinnerungen (1938)

Literatur

  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs, Band 1: A-G, Biblio Verlag, Osnabrück 1999, ISBN 3-7648-2505-7, S.335-337

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1914, S.134

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