Galathea (1827)

Galathea (1827)
Galathea
Ausschnitt aus einem Gemälde von Christoffer Wilhelm Eckersberg

Ausschnitt aus einem Gemälde von Christoffer Wilhelm Eckersberg

p1
Schiffsdaten
Flagge DanemarkDänemark Dänemark
Schiffstyp Korvette
Heimathafen Kopenhagen
Eigner Dänische Krone
Bauwerft Kiddapore bei Kalkutta
Stapellauf 1827
Verbleib gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
43 m (Lüa)
Breite 10 m
Tiefgang max. 5 m
 
Besatzung 231
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Sonstiges

Die Galathea war eine dänische Korvette, mit der im 19. Jahrhundert die erste dänische Weltumseglung gelang. Nach dem Schiff sind noch zwei weitere dänische schiffbasierte, wissenschaftliche Forschungsreisen benannt, die mit materieller Hilfe der Kongelige Danske Marine im 20. und 21. Jahrhundert durchgeführt wurden. Alle diese Galathea-Expeditionen umrundeten den Globus.

Inhaltsverzeichnis

Das Schiff

Die Galathea war ein Dreimaster-Segelschiff und wurde im Jahre 1827 in Kiddapore bei Kalkutta in Indien für die Ostindien-Kompanie erbaut. Sie war eine 43 Meter lange Korvette, ca. 10 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 5 Meter. Anderen Quellen nach wurde es erst im Jahre 1831 auf der Gammelholm Marine-Werft in Kopenhagen gebaut[1]. Im Jahre 1845 erwarb der dänische Staat das Schiff. In der Folge nahm es am ersten Schleswig-Holsteinischen Krieg teil. Sie wurde später als Wachschiff im Øresund eingesetzt, danach zum Kauffahrteischiff umgerüstet und ging 1889 vor der algerischen Küste verloren.

Weltumseglung 1845 bis 1847

Iniitiert wurde die erste Expedition, bei der das Schiff Galathea zum Einsatz kam, von König Christian VIII. Friedrich[2].

Am 14. Mai 1845 erhielt die Kongelige Danske Videnskabernes Selskab einen Brief des Königs, in dem er die Ziele der Reise formulierte; so habe er sich entschlossen die Korvette Galathea u. a. zu den ostindischen Inseln zu schicken und vor allem den Nikobaren, über die Dänemark zu dieser Zeit Souveränität hielt, um dort wissenschaftliche Studien der natürlichen Produkte dieser Inseln und ihrer Verwendung für Anbau und Handel zu betreiben.

Die Galathea nahm ihre Forschungsreise unter der Führung von Kapitän Steen Andersen Bille (1797–1883)[3] auf[4]. Später wurde er Marine-Minister unter wechselnden Regierungen. Steen Bille führte eine harte Hand auf dem Schiff. Er zögerte nicht, die Crewmitglieder mit der Peitsche zu bestrafen. An Bord waren 231 Seeleute und Wissenschaftler, 36 Kanonen und Proviant für ein Jahr. Zu den Wissenschaftlern zählten der Arzt und Botaniker Ferdinand Didrichsen (1814–1887), der Botaniker Bernhard Kamphǿvener, der Zoologe Wilhelm Friedrich Georg Behn, Johannes Theodor Reinhardt und der Entomologe Carl Emil Kiellerup (1822–1908)[5] und der Geologe Hinrich Johannes Rink, von denen aber nicht alle für die Dauer der Reise blieben. Das Budget für die Expedition war groß, fast eine halbe Million Reichstaler, einem Betrag in Höhe von drei Prozent der jährlichen Staatseinnahmen.

Die Galathea verließ Kopenhagen am 24. Juni 1845, und nach einem kurzen Halt vom 21. bis 27. Juli auf Madeira, segelte das Schiff nach Süden um Afrika herum in Richtung Indien, wo man in Tranquebar, Pondicherry, Madras und Kalkutta vor Anker ging. In Kalkutta wurde ein zusätzliches Schiff, das Dampfschiff Ganges, erworben, um die geplanten Aufgaben auf den Nikobaren zu unterstützen. Dort wurde intensiv wissenschaftlich gearbeitet. Den Januar 1846 verbrachte die Expedition auf den nördlichen Nikobaren und den Februar auf den südlichen Nikobaren.

Die Galathea vor den Nikobaren (1846)

Die Galathea setzte ihre Reise nach Südostasien fort. Man lief Penang, Singapore, Batavia und Manila an, bevor man die chinesischen Küste und Hong Kong, Macau, Kanton, Amoy und Shanghai besuchte. Der Versuch, in Japan vor Anker zu gehen, wurde von den dortigen Behörden abgewiesen. Das Schiff überquerte dann den Pazifischen Ozean. Man besuchte am 5. Oktober 1846 die hawaiianischen Inseln[6] und Tahiti auf dem Weg, nach Valparaíso in Chile, Callao und Lima in Südamerika. Anschließend umrundete man das Kap Hoorn. Von hier aus steuerte man Buenos Aires, Montevideo, Rio de Janeiro und Bahia an. Schließlich segelte man zurück nach Dänemark und ankerte am 24. August 1847 im Hafen von Kopenhagen[7]. Im Laufe der Reise fanden 20 dänische Seeleute den Tod und mehrere wurden entlassen oder verließen die Expedition[8]. Die Expedition brachte 93 Behälter mit zoologischen, botanischen und geologischen Objekten sowie 21 Kisten ethnographischen Materials zurück.

Literatur

  • Steen Anderson Bille: Bericht über die Reise der Corvette Galathea um die Welt in den Jahren 1845, 46 und 47. 2 Bände, Kopenhagen/Leipzig 1852 (Band 1, Band 2).
  • Søren Koustrup: Galatheas Forunderlige Rejse. Jorden Rundt: 1845–1847. Lindhardt og Ringhof, 2006, ISBN 8761404497.
  • Wilhelm Hermann Nopitsch: Kaufmännische Berichte, gesammelt auf einer Reise um die Welt mit der Kriegs-Corvette Galathea, in den Jahren 1845, 46 und 47. Besser & Mauke, Hamburg 1849 (online).
  • Thorkild Sandbeck: Danske havforskningsskibe gennem 250 år Skib Forlag, Stenstrup 2007, ISBN 87-90374-36-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johnny E. Balsved: Danish naval history[1]
  2. Munk, Jens and Niebuhr, Carsten: Historical perspective Dansk Ekspeditionsfond c/o Videnskabsministerie[2]
  3. Portrait von St.A.Bille[3]
  4. Bericht über die Reise der Corvette Galathea um die Welt in den Jahren 1845, 46 und 47 (1852)
  5. Biographie von C.E.Kiellerup, in dänischer Sprache[4]
  6. Statewide County HI Archives News. Hawai'i Chronology and The United States – Part 5. June 3, (2008)[5]
  7. Route der Galathea [6]
  8. Maule, Anne Fox: An account of the botanical studies and collections of the two „Galathea“ expeditionsBotanisk Tidsskrift 69: 167-205. 1974. Detaillierte Darstellung der Expeditionsfahrt, in englischer Sprache[7]

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