- Gerald Patrick Hemming
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Patrick Gerald „Gerry“ Hemming Jr. (* 1. März 1937 in Los Angeles, Kalifornien; † 28. Januar 2008, Fayetteville, North Carolina) war ein US-amerikanischer Soldat des United States Marine Corps, gehörte später dem CIA an und organisierte bzw. unterstützte Aktionen gegen die kubanische Regierung von Fidel Castro in den 1960er Jahren.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Patrick Gerald Hemming hatte acht Geschwister. Sein gleichnamiger Vater führte später einen Fernseherhandel.
Hemming besuchte eine Sonntagsschule im El Monte Union High School District in Kalifornien. 1954 trat er in das United States Marine Corps (USMC) ein. Er wurde als Luftraumbeobachter ausgebildet. Einen Teil seiner Freiflüge nutzte er, um vier Mal die Luftwaffenbasis Atsugi - Stüzpunkt der Lockheed U-2 Spionageflugzeuge - zu besuchen. Dort war auch Lee Harvey Oswald - der spätere mutmaßiche Kennedey-Attentäter stationiert; Hemming hat immer bestritten je mit Oswald Kontakt gehabt zu haben.
Noch in seiner Zeit beim USMC war er am Waffenhandel für das M-26-7 beteiligt. Das Office of Naval Intelligence bekam Kenntnis über diesen Waffenhandel und rekrutierte ihn daraufhin. Noch als USMC verbrachte er ein Wochenende in Havanna und nahm direkt mit dem M-26-7 Kontakt auf.
Im Februar 1959 reiste er erneut nach Kuba und wurde von William Morgan und Oberst Samuel G. Kail - Militär Attaché der US-Botschaft in Havanna vom 3. Juni 1958 bis 4. Januar 1961 - auf Camilo Cienfuegos angesetzt, welcher zu dieser Zeitpunkt Oberbefehlshaber der kubanischen Armee war. Hemming trat im Rang eines Major in die kubanische Armee ein und wurde Fallschirmausbilder der kubanischen Luftwaffe.
Auf Kuba traf Hemming - im September oder Oktober 1959 - Jack Ruby im Haus von William Alexander Morgan. Ruby verkaufte damals Jeeps an die kubanische Luftwaffe. Dieses Treffen wurde von Channel 13 aus Los Angeles filmisch dokumentiert; Clete Roberts führte dabei ein Interview durch. Diese Dokumentation wurde der Öffentlichkeit wieder zugänglich, als der Sohn von William Alexander Morgan in einer Schachtel mit der Beschriftung „Cuba Untitled in the UCLA Film and Television Archives“ eine Kopie dieser Dokumentation entdeckte.[1]
Im September 1960 verließ Hemming Kuba und hielt sich zwei Wochen in Mexiko-Stadt auf, wo er Sylvia Duran traf. Danach traf er sich mit Harry Bridges von der International Longshore and Warehouse Union und offenbarte diesem seinen Hass auf Fidel Castro.
1962 bewarb sich Hemming beim CIA. [2] Bei der Invasion in der Schweinebucht vom 17. bis 19. April 1961 war ein Sturz von Fidel Castro nach dem Muster der Operation Power Pack geplant. Nach dem Rücktritt von Allen Welsh Dulles am 29. November 1961 und nach der Kubakrise 16. bis 28. Oktober 1962 sollte zumindest noch die Ermodung von Fidel Castro erreicht werden. [3]
Intercontinental Penetration Force
Nach der Invasion in der Schweinebucht hatten Sam Benton und Frank Sturgis eine Detektei eröffnet. Diese wurde über Clemard Joseph Charles finanziert und betrieb mit der„Intercontinental Penetration Force“ (Interpen) einen Sicherheitsdienst. Als politisches Aushängeschild von Interpen diente Aureliano Sánchez Arango. [4] Für Bewaffnung sorgte Rich Lauchli.
Allen Lushane aus Miami reiste nach Dallas, um US-Bürger für eine Militäraktion gegen die Regierung in Kuba zu rekrutieren.
Am 4. Dezember 1962 um 0:30 Uhr wurden 13 Interpren-Söldner in ausgewaschenen US-Tarnanzügen von Cesar Diosdado Nuñez von der U.S. Customs Service und Grenzwachen bei Sombrero Key - in der Nähe von Marathon (Florida) - festgenommen. Bei den Söldnern wurde eine Anzahl von Gewehren, etwa 10 Faustfeuerwaffen, Plastiksprengstoff, zwei Fahrzeuge und ein Schiff mit dem Namen Sally sichergestellt.
Die Verhafteten waren:
- Ronald P. Ponce de Leon, (*1940 in Havanna),
- William J Demsey (*1941 in Ontario),
- Lawrence J. Howard jn. (*1935 USA),
- Pico Rivera (*Kalifornien),
- Edwin Anderson Collins (*1935 Miami UDT),
- Justin J. Wilson (*1934 Miami),
- William Seymour (*1935 Miami),
- Edmund Colbi (*1941 Miami),
- Joseph C. Garman (*1930 Miami),
- Ramigin Arce (*1929 Miami),
- Roy E. Hargraves (*1940 Miami),
- James A. A. Lewis (*1933 North Miami) und
- Eleno O. Alvarez (*1946 North Miami).
Von den Festgenommenen wurde berichtet, sie hätten die vorangegangenen sechs Monaten auf No Name Key einen asymmetrischen Angriff auf Kuba geübt, sie wären unabhängig und ständen in keinen Zusammenhang zu irgendeiner kubanischen Exilorganisation.
Anders als die Exilkubaner, welche die Operation in der Schweinebucht auf der Finca Helvetia geübt hatten, waren diese Söldner der Interpen nahezu ausnahmslos US-Staatsbürger. [5]
Interpen wurde in einem Motel in den Everglades am Südufer des Okeechobeesee, in der Nähe von Pahokee-Belle Glade, interniert. Der Vorwurf gegen Interpen lautete auf Verschwörung gegen das Neutralitätsgesetz ('„Conspiracy to violate the Neutrality Act“)und das illegale Führen von Waffen. Hemming erklärte Interpen hätte nur Übungen durchgeführt. Nach der Internierung kehrte Hemming nach Los Angeles zurück, wo zwischenzeitlich sein Vater verstorben war.
Howard K. Davis suchte mit Hemming per Flugzeug nach einem neuen Trainingsort für Interpen und fande3n diesen am Lake Pontchartrain, wo in St. Tammany Parish, zwischen Mandeville and Lacombe, ein neues Trainingscamp errichtet wurde. Als Grundeigentümer wurde William Mclaney, Bruder von Mickey McLaney, eingetragen.
Infiltrationsversuche in Louisiana
Dem FBI war der Umzug der Interpen in die Nähe von New Orleans bekannt. Carlos Bringuier betrieb von dort Propaganda der kubanischen Opposition gegen Castro und war Anlaufstelle für Recherchen zu Aktivitäten der Opposition gegen Castro. Ein paar Tage, nach dem seine Organisation, das Directorio Revolucionario Estudantil (DRE), einen Bombenanschlag am 24. August 1962 verübt hatte, wurde Bringuier vom FBI S.A. Warren C. de Brueys besucht und darauf hingewiesen, dass das FBI die Organisation in New Orleans infiltirieren könnte. Bringuier berichtete, dass am 2. August 1963 zwei kubanische Deserteure des Lake Pontchartrain Training Camps im Textilladen, in welchem er Geschäftsführer war vorsprachen.
Bringuier erklärte, dass ihm bis zu diesem Datum das Lake Pontchartrain Training Camps unbekannt war. Die beiden Deserteure berichtete, dass das Trainingscamp von einer Gruppierung des Christian Democratic Movement betrieben würde. Bei der Interpen herrschte ein Problembewusstsein gegenüber einer Infiltration. Das FBI hatte eines ihrer Waffenlager eine Meile vom Camp entdeckt.
Am 5. August 1963 erschien Lee Harvey Oswald im Geschäft von Bringuier, erzählte Bringuier sowie den ebenfalls anwesenden Philip Geraci und Blalock er sei gegen Fidel Castro und gegen den Kommunismus, das er beim USMC gewesen sei und in Guerillakriegsführung trainiert sei und gewillt Kubaner zu trainieren um gegen Castro zu kämpfen und dass er gewillt sei selbst gegen Castro zu kämpfen. Bringuier wies dieses Angebot zurück und erklärte Oswald, dass er nichts mit militärischen Aktionen zu tun hätte. Oswald hätte darauf bestanden in den nächsten Tagen sein Guerillaausbildungsbuch vorbei zu bringen. Nach etwa einer Stunde Vortrag von Oswald hatte Bringuier anderweitig zu tun und Bringuiers Schwager Rolando Pelaez hörte sich eine weitere halbe Stunde Oswalds Versuch die Interpen zu infiltrieren an. [6]
Im Juni 1963 wurde gegen vier Mitglieder von Interpen: Joseph C. Garman (*1930), Roy H. Hargraves (*1940), Justin Wilson (*1937) und James Lewis (1933) Anklage wegen Führens einer Kriegswaffe erhoben. [7]
Einzelnachweise
- ↑ Colin Morgan http://ajweberman.com/colinmorgan.pdf
- ↑ en:United States House Select Committee on Assassinations, Testimony Gerald Patrick Hemming
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=lYNFvpFd7vw Interview - Gerry Patrick Hemming
- ↑ Time, Jul. 07, 1961, The Americas: The Long Way Around
- ↑ The Miami Herald, 4. Dezember 1962, nach FOIA, 13 Uniformed Men seized in Florida, accussed of planning attack in Cuba
- ↑ Warren-Committee, April 7-8, 1964 Testimony Of Carlos Bringuier
- ↑ The Miami Herald, The Five 'Gun Movers' Face U.S. Grand Jury unregistrated ,45 sub-machine gun
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