Kastell Gerulata

Kastell Gerulata
Kastell Rusovce
Alternativname Gerulata/Gerulate
Limes Oberpannonien
Abschnitt Strecke 2
Datierung (Belegung) 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr
Typ Kohorten- und Alenkastell,
quadratische Anlage mit abgerundeten Ecken umgeben von einem doppelten Spitzgraben, Burgus der Spätantike
Einheit a) legio XIV (?),
b) cohors V Callaecorum Lucensium (?),
c) ala I Canennefatum,
d) equites Sagittarii
Größe a) Holz-Erde-Kastell, Breite: 113 m
b) Steinkastell I, Breite: 133–166 m,
c) Burgus: 39 × 30 m
Bauweise a) Holz-Erde-Konstruktion
b) Steinbauweise
Erhaltungszustand Oberirdisch nicht sichtbar,
Grundmauern des Burgus wurden konserviert und in einem Schaugelände zugänglich gemacht
Ort Rusovce
Geographische Lage 48° 3′ 21,7″ N, 17° 8′ 58,8″ O48.05603117.149661130Koordinaten: 48° 3′ 21,7″ N, 17° 8′ 58,8″ O
Höhe 130 m n.m.
Vorhergehend Kleinkastell Stopfenreuth (westlich)
Anschließend Kastell Iza (östlich)
Limes4.png
Lageskizze der Kastellbauten in Rusovce/Bergl
Grabungsskizze der Kasernenräume mit Ofenanlagen
Mauerreste des spätantiken Kastells
Chronologie der Bauphasen auf der Flur Bergl und Grundriss des spätantiken Burgus (Phase 4)
Konservierte Überreste des Burgus

Das Kastell Gerulata war Bestandteil der Festungskette am Donaulimes in der heutigen Slowakei. Seine Überreste befinden sich in Rusovce, einem Stadtteil der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Das Reiterlager war vermutlich vom 1. bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. durchgehend mit römischen Truppen belegt.

Neben dem am linken Donauufer gelegenen Iža (Celemantia), ist Gerulata das bisher einzige bekannte Limeskastell in der Slowakei. Ein Ausstellungsgebäude des Städtischen Museums Bratislava befindet sich direkt beim einstigen Lagerstandort. Nahe dem Kastell befinden sich noch römerzeitliche Anlagen auf dem Felsen von Devín, die ebenfalls in diesem Artikel behandelt werden.

Inhaltsverzeichnis

Name

Neben der Tabula Peutingeriana wird Gerulata auch in der Notitia Dignitatum (ND), in der Truppenliste des Dux Pannoniae Primae et Norici Ripensis, erwähnt.[1][2]

Lage

Die Donau passiert an der slowakischen Grenze die Engstelle der Thebener Pforte zwischen den Kleinen Karpaten und den Hundsheimer Bergen, dabei verlangsamt sie ihren Lauf. Dies führt zu großflächigen Schotterablagerungen, die den Strom zwingen, sich in mehrere Arme zu teilen. Weiters mündet hier auch die March in die Donau. Hinter Bratislava befinden sich zwei große Flussinseln (Süden: Kleine Schütt, ungar. Szigetköz, slowak. Malý Žitný ostrov; Norden: Große Schütt, ungar. Csallóköz, slowak. (Veľký) Žitný ostrov). Die Kleine Schüttinsel stand damals vermutlich teilweise unter römischer Kontrolle, die Große Schüttinsel war durch germanische Quadenstämme besiedelt.

Folgte man der Limesstraße ab Carnuntum Richtung Osten, teilte sie sich alsbald in zwei Stränge. Eine Abzweigung führte entlang der Hainburger Berge nach etwa 23 Kilometern zum Kastell Ad Flexum (Mosonmagyaróvár), über den weiter nördlich verlaufenden Strang erreichte man nach ca. 20 Kilometern schließlich Gerulata. Über die Limeshaupt- und Nebenstraßen östlich von Carnuntum weiß man ansonsten nicht mehr als das, was schon Maximilian von Groller-Mildensee um 1900 festgestellt hat.[A 1] Seiner Ansicht nach müssen noch weitere Abzweigungen existiert haben. Die Kette der durch diese Limesstraße verbundenen römischen Grenzanlagen lag fast ausnahmslos auf der rechten Seite des Hauptstroms. In der Region um die Große Schüttinsel zwischen Ungarn und der Slowakei wandte sich die Grenze des Römischen Reiches wegen des sumpfigen Geländes etwas weiter nach Süden ab, zum Mosoner Donauarm hin. Der größte Teil der heutigen Slowakei blieb deswegen jenseits der Grenzen des Römischen Reiches. Zur Provinz Pannonia superior gehörte nur ein sehr kleiner Abschnitt am rechten Donauufer.

Rusovce zählt heute zu den drei kleinen Stadtbezirken im südlichen Vorfeld des eigentlichen Bratislava. Das Kastellareal befindet sich auf einer leicht profilierten, rechtwinkeligen Schwemmterasse (Höhe 130 bis 136 Meter) am Donauufer, in unmittelbarer Nähe des sogenannten Rusovce-Arms (Rusovské rameno), einem ehemaligen Seitenarm der Donau. Die Entfernung zum Hauptstrom der Donau beträgt ca. 1,3 Kilometer.

Funktion

Die Besatzung überwachte wohl die Mündung der March, die Limesstraße von Brigetio nach Carnuntum sowie einen Donauübergang, dieser ist aber - genau wie der Hafen des Kastells - archäologisch nicht nachgewiesen worden. Weiters deckte Gerulata die Ostflanke von Carnuntum (im Westen sorgten dafür das Kastell von Schwechat und möglicherweise auch eines bei Fischamend) wenngleich durch den etwa 480 Meter hohen Hundsheimer Berg kein direkter Sichtkontakt zwischen den Lagern möglich war. So wären aber beide Flügel dieses wichtigen Legionsstandortes und Verwaltungsmittelpunktes durch mobile Reitereinheiten abgesichert gewesen. Das unwegsame, von Sümpfen durchzogene Gebiet östlich der Großen Schüttinsel erforderte wohl keine gesonderte Überwachung durch die Grenztruppen. Zwischen den dicht bewaldeten Osthängen der Kleinen Karpaten und der Großen Schüttinsel öffnete sich jedoch ein Durchgang, der sich in Richtung Donau wie ein Trichter verengt (heute Stadtzentrum Bratislava). Gerade diese Region gegen Südosten hin zu sperren dürfte die Hauptaufgabe der Besatzung gewesen sein. Die Bedeutung dieses Transitkorridors bezeugen auch zahlreiche Germanenfunde aus Bratislava.[A 2]

Zeitliche Einordnung

In Mitteleuropa kam es um Christi Geburt zu spürbaren Veränderungen. Die Dakerkriege, der Durchmarsch römischer Armeen und die Wanderbewegungen germanischer Stämme führten den Untergang der keltischen Zivilisationsstrukturen herbei.[3] Im Zuge dessen wurde die Festungslinie Carnuntum - Ad Flexum ausgebaut. Die frühesten Militäranlagen an der oberpannonischen Grenze wurden bereits unter Claudius (41 bis 54 n. Chr.) errichtet, mit dem Aufbau der festen Limeslager begann man aber erst unter Domitian (81 bis 96 n. Chr.). Damals gründeten die Römer südöstlich von Carnuntum, nach den Funden zu schließen, wohl auch das Lager von Gerulata. Dieses erste Holz-Erde-Lager wurde wahrscheinlich im Zuge von notwendig gewordenen Umbauarbeiten nach Ankunft der ala I Cannanefatium planmäßig niedergebrannt und – zunächst wiederum in Holz-Erde-Technik – neu errichtet, archäologisch jedoch noch nicht eindeutig nachgewiesen. In antoninischer Zeit (138 bis 161 n. Chr.) wurde das Lager in Stein umgebaut. Nach den Keramikfunden zu urteilen (sekundär gebrannte Terra-Sigillatascherben), dürfte Gerulata auch nicht von den Wirren der Markomannenkriege verschont und dabei zerstört worden sein. Andere ähnliche Anlagen in Stupava, Bratislava- Dúbravka, Cífer-Pác, Veľký Kýr (früher Milanovce) und ebenfalls in Bratislava-Devín stammen aus dem 2., 3. bis zum späten 4. Jahrhundert n. Chr. Ab der Regierungszeit des Aurelian (270 bis 275 n. Chr.) oder – noch wahrscheinlicher – den diokletianisch/konstantinischen Militärreformen erfolgte auch der Umbau in eine typische spätantike Befestigungsanlage (Anbau von Hufeisen- und Fächertürmen?), die Kastellfläche wurde dabei verkleinert. Vermutlich anlässlich der letzten großangelegten Grenzsicherungsmaßnahmen durch Valentinian I. (364 bis 375 n. Chr.) zog sich die offensichtlich schon stark reduzierte Besatzung in ein sogenanntes „Restkastell“ (burgus) zurück und überließ - wie auch bei einigen anderen Kastellen am norisch-pannonischen Limes beobachtet werden konnte (z. B. Cannabiaca) - wohl der Zivilbevölkerung das übrige ummauerte Areal, das damit seine militärische Funktion verlor und sich in ein ziviles oppidum verwandelte. Mit der Abtretung von Pannonien an die Hunnen um 433 n. Chr. wurde vermutlich auch Gerulata von seinen romanischen Bewohnern aufgegeben und verlassen.

Forschungsgeschichte

Frühe Beobachtungen

Im Jahre 1737 erwähnten die beiden donauabwärts reisenden Engländer Richard Pococke (1704–1765) und Jeremiah Milles in ihren Aufzeichnungen alte Mauerreste in Rusovce:

„Signs of an old enclosure, part of which has been washed away by the Danube.“[4]

Die ersten archäologischen Ausgrabungen wurden von 1889 bis 1891 durch den Geschäftsführer der historisch-archäologischen Gesellschaft des Mosongaues und Kustos des Museums in Mosonmagyaróvár, Ágoston Sőtér (1837-1905), durchgeführt. Hierbei wurden auch die Reste des Burgus entdeckt. Im Hof von Haus Nr.196 konnte eine römerzeitliche Gruft untersucht werden, die aus Ziegeln erbaut war, von denen einige auch Stempelungen aufwiesen. Bei Suchschnitten stieß Sotér auf weitere Gräber, weiters konnten im selben Jahr noch Skelettgräber und ein Steingrab aufgedeckt werden.

20. Jahrhundert

Im Jahre 1930 soll im Garten des Schulgebäudes ein Sarkophag ausgegraben worden sein, näheres ist darüber aber nicht bekannt. Die archäologischen Grabungen von 1932 bis 1933 leitete András Graf. Anfang der 1940er Jahre unternahm Aladár Radnóti (1913–1972) vom Nationalmuseum in Budapest auch erstmals den Versuch, die Lagerfläche genau zu bestimmen. Er konnte sich hierbei jedoch nur auf Lesefunde, die Topographie des Geländes und auf eine – in einem Keller entdeckte – römerzeitliche Mauer stützen.

1947 arbeitete der Numismatiker und Historiker Vojtěch Ondrouch (1891–1963) den ersten komplexen Plan zur römerzeitlichen Besiedlung von Rusovce anhand von Funden aus, die bei landwirtschaftlichen Arbeiten und bei Bauarbeiten gemacht wurden. 1949 entdeckten Ausgräber des Slowakischen Museums beim örtlichen Friedhof das Grab eines Kindes, das auch Beigaben enthielt.

In den 1960er Jahren wurden bei Erdarbeiten in der Flur Bergl die Pfeiler eines spätrömischen Bauwerkes aufgedeckt. Daraufhin begann die Archäologin Ľudmila Kraskovská (1904–1999) wieder mit größeren archäologischen Untersuchungen. Im Jahre 1965 wurden diese vom archäologischen Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften unter Ján Dekan weitergeführt und dauerten bis 1972 an.

Zeitgleich hatten Ľudmila Kraskovská und Magda Pichlerová auch das römische Gräberfeld untersucht. 1976 wurden die Grabungen unter der Leitung von Ladislav Snopko, Viktor Ferus und Jana Geržová vom Städtischen Denkmalamt fortgeführt. In Verbindung mit archäologischen Ausgrabungen in der St. Veit-Kirche erforschte der Mittelalterexperte Michal Slivka (*1948) auch eine römische Begräbnisstätte.

Ab dem Jahre 1990 begann in Rusovce, nach Aufhebung der Bausperre einer Denkmalzone auf der Hauptstraße, ein verstärkter Bau von Einfamilienhäusern und die Modernisierung der Infrastruktur. An den dadurch erforderlichen Rettungsgrabungen beteiligten sich mehrere Institutionen (Archäologisches Museum des Slowakischen Nationalmuseums, Juraj Halagan, das Stadtmuseum in Bratislava, Jaroslava Schmidtová, das Archäologische Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaft in Nitra, Vladimir Varsik und die Universität Bratislava, Eduard Krekovič). Die systematische Überwachung und Dokumentation dieser Bauarbeiten erbrachte eine Fülle von neuen Funden und Informationen, die eine Neubewertung der bisherigen Ansichten zur Besiedlungsgeschichte des Kastells und des Vicus von Gerulata erforderlich machten.

Bei den Konservierungsmaßnahmen der Burgusmauern wurden im Mauerwerk einige Spolien von Grabsteinen und Altären entdeckt. Darunter befand sich ein Relief mit der Darstellung von Dädalus und Ikaros, deren mehrfarbige Bemalung noch gut erhalten war. Die Inschriften berichten auch von der Existenz eines Jupiter Dolichenus Tempels in der Nähe des Kastells.

21. Jahrhundert

In den Jahren 2006 bis 2007 fanden im Rahmen der Erneuerung des Denkmales, direkt im Areal des Museums, Bodensondierungen statt. Derzeit werden die neuesten archäologischen Ausgrabungen in Rusovce vom Stadtmuseum Bratislava (Jaroslava Schmidtová) und vom Slowakischen Nationalmuseum (Igor Bazovský) durchgeführt.

Kastell

Oberirdisch sind vom Kastell, mit Ausnahme des spätantiken Burgus, keine sichtbaren Reste mehr erhalten, da es größtenteils neuzeitlich überbaut ist.

Holz-Erde-Periode

Das Lager I (ältere Holz-Erde-Phase) befand sich auf dem Westufer des Rusovcer Kanals, im Nordosten der Gemeinde Rusovce, in der Nähe eines alten Flussbettes der Donau. Die Fläche des frühen Holz-Erde-Kastells wurde hauptsächlich anhand der Gräberfelder und des Verlaufes seiner doppelten Spitzgrabenanlage bestimmt (Abstand: 5 Meter, Tiefe: 1,3 und 1,8 Meter). Der nordwestliche Grabenverlauf konnte am Bergl untersucht werden. Sein südwestlicher Abschnitt war 27 Meter lang, die Südecke konnte in der Madarska Straße lokalisiert werden. Die Ostecke wurde von der Donau abgetragen. Ansonsten waren nur einzelne, in ihrer Fläche sehr beschränkte Sondierungen möglich. Aus der in den Gräben vorgefundenen Keramikscherben (z. B. norditalische und südgallische Sigillaten sowie eine Typ Loeschke IXc Lampe) schließt man, dass das Lager zur Zeit Domitians errichtet wurde. Diese Gräben wurden unter der Herrschaft des Antoninus Pius aber wieder zugeschüttet (K. Kuzmova). Vom tatsächlichen Ausmaß des ersten Holz-Erde-Lagers hat man bis dato noch keine Kenntnis. Man schätzt die maximale Breite des Lagers auf etwa 113 Meter.

Kaserne

Von der Innenbebauung konnte nur ein Teil eines Kasernengebäudes aus domitianischer oder trajanischer Zeit in der Gerulatska Straße Nr. 65 beobachtet werden. Seine Wände bestanden aus einer hölzernen Fachwerkonstruktion mit Lehmbewurf, die mit Mörtel verputzt und mit Kalk gestrichen worden war. Es konnten insgesamt vier Räume in zwei parallelen Reihen und zwei kleinere Ofenanlagen nachgewiesen werden. Sie waren in der Vertikale am Lauf des Rusovcer Kanal orientiert. Ob es östlich oder westlich noch weitere Räume gab konnte nicht festgestellt werden. Die Kasernenbaracke fiel, wie anhand einer eingeebneten Brandschicht beobachtet werden konnte, einem Feuer zum Opfer.

Raum 1 maß 310–312 Zentimeter in der Breite und 220–270 Zentimeter in der Länge. Der Verputz war noch bis in eine Höhe von zehn Zentimeter erhalten, in der Nordostecke sogar bis zu 40 cm. Der hellgraue Kalkverputz (Mischungsverhältnis 5:1, Kalk und Sand) war stellenweise in drei übereinanderliegenden Schichten aufgetragen worden. Dieser Verputz konnte aber seltsamerweise nur an der Innenseite der Wand festgestellt werden. Sein Fußboden bestand nur aus festgestampfter Erde. Zwischen den Räumen 1 und 2 befand sich auch ein ca. 60–80 Zentimeter breiter Gang in dem Bruchsteine als Türschwellen verlegt worden waren. Die Wand zwischen den Räumen 1 und 4 war 25 cm breit.

Raum 2 maß 302–310 × 360 Zentimeter. Der Verputz war noch bis zu 15 Zentimeter hoch erhalten. Die Wand zu Raum 3 war 14 cm breit. Neben diversen Pfostenlöchern für nachträgliche Abstützungsmaßnahmen fielen an der Südwand von Raum 2 vor allem die Abdrücke der hölzernen Fachwerkkonstruktion auf. Als tragende Elemente wurden vierkantige Balken zwischen denen eineinhalb bis zwei Zentimeter dicke Ruten (wahrscheinlich Tannenholz) eingeflochten waren. In diesem Raum war auch der Fußboden sorgfältiger ausgeführt worden. Er bestand aus einer Kieslage, auf der eine Kalkmörtelschicht mit zugemischten Ziegelstaub aufgegossen worden war (Opus signinum).

Eine hervorragend erhaltene Ofenanlage (ovaler Grundriss, 20 Zentimeter tief, Öffnung: Durchmesser 40 cm, Fläche: 62 × 52 Zentimeter) fand sich an der Westwand von Raum 2. Er war mindestens einmal umgebaut worden.[A 3] Die Reste von Ofen I wurden teilweise für die Sohlenpflasterung von Ofen. II wiederverwendet. Die vier bis fünf Zentimeter dicken Wände bestanden aus Lehm (Beimischung Kalkstein, Quarz, Harz und Glimmer) und wiesen eine ziegelähnliche Färbung auf. Sein Corpus war noch bis in eine Höhe von 30 Zentimeter erhalten. Vor seiner Feuerungsöffnung war der Boden mit Ziegelplatten und Bruchstücken von Ofen I gepflastert (Feld 52 × 3 Zentimeter). Wahrscheinlich war er (bis auf den Kamin) mit denen von Kastell Heidenheim vergleichbar.[5]

Von Raum 3 konnte bei den Grabungen nur ein kleiner Abschnitt erfasst werden. Auch dort fand sich eine fast baugleiche Ofenanlage, die analog an der Scheidewand zu Raum 2 situiert war. Sie war allerdings nicht mehr so gut erhalten, Abmessungen: 52 × 35 Zentimeter. Von seiner Pflasterung konnte nur mehr eine Ziegelplatte geborgen werden. Vom Innenverputz von Raum 3 fanden sich keine Spuren mehr. Der Fußboden bestand wie in Raum 1 aus gestampfter Erde.

Raum 4 konnte aus Zeitmangel nur an seiner Nordwestecke erfasst werden. Ähnliche Räume fanden sich auch im Gebäude 3 von Kastell Oberstimm, sie wurden als Unterkünfte von Handwerkern und Sanitätssoldaten (capsuari) angesprochen.[6]

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass für den Befund dieses Gebäudes zwei Möglichkeiten in Betracht kommen: Es handelt sich entweder um

  • zwei separate Gebäude mit zueinander stehenden Rückwänden, oder
  • ein Gebäude, dessen Räume durch einen Mittelkorridor getrennt sind.

Laut Vladimir Varsik spricht die Tatsache, dass die Wände offensichtlich nur innen verputzt waren, für die letztere Variante.[7]

Steinperiode I

Aufgrund der Verschüttung der Holz-Erde-Gräben wird die Entstehungszeit des ersten Steinlagers in die Zeit des Antoninus Pius taxiert. Wahrscheinlich wurde das Steinlager I auch einmal umgebaut. 1991 wurde ein Teil seiner südlichen – etwa ein Meter breiten – Wehrmauer am Ufer des Rusovce Kanals freigelegt. An ihrer Innenseite konnte auch ein Erdwall festgestellt werden. Nach den Keramikfunden (Terra Sigillata aus Rheinzabern) zu urteilen, wurde sie ebenfalls in antoninischer Zeit errichtet. In Richtung Rusovcer Kanal waren jedoch keine weiteren Fundamentspuren mehr festzustellen. Die südöstliche Lagerfläche scheint also tatsächlich von der Donau abgeschwemmt worden zu sein (siehe auch weiter oben). Die Nordecke konnte erst in jüngster Zeit auf dem Bergl nachgewiesen werden. Bei der St. Magdalena-Kirche wurde ein Abschnitt seines nordwestlichen Doppelgrabens aufgedeckt. Zur Innenbebauung des Steinlager I gehörte vermutlich auch eine 40 bis 60 Zentimeter breite Mauer, die im Bereich des spätantiken Restkastells beobachtet werden konnte. Die Breite dieses vom 2. bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. existierenden Lagers konnte nur grob geschätzt werden (133 bis 166 Meter).

Zwischen 1982 und 1984 wurden in der Gasse Ulica Pohranicnikov bei Baggerarbeiten zwei nach Nordost-Südwest orientierte Gräben (Breite: 6–7 Meter, Tiefe: 2,5 Meter, Abstand: 4,5–5 Meter) angeschnitten. Vom Holz-Erde-Lager am Kanalufer waren sie ca. 300 Meter entfernt. Eine Münze des Mark Aurel lässt ihre Planierung für die Zeit nach dem Ende der Markomannenkriege vermuten. Magda Pichlerova zählt sie zu einem Verteidigungswall des westlichen Vicus, Vladimir Vasik sieht sie jedoch als Teil einer militärischen Anlage an.

Steinperiode II

Im Unterschied zur früh- und mittelkaiserzeitlichen Anlage, die stark neuzeitlich überbaut ist, konnte die Innenbebauung des spätantiken Kastells relativ gut untersucht werden. Wie aus den Untersuchungen der Wehrmauer hervorgeht, wurde es zu dieser Zeit flächenmäßig deutlich reduziert und dabei wahrscheinlich auch komplett umgestaltet. Überreste der Umwehrung entdeckte man unter dem Pfarrspeicher südlich des Museumsareals. Da die spätantiken Schichten durch mittelalterliche und neuzeitliche Eingriffe fast vollkommen zerstört wurden, kann nur eine in einem Mauerversturz entdeckte Münze des Aurelian (270–275) für eine vage Datierung des möglichen Beginns des Umbaus zum Steinlager II herangezogen werden. Es wird vermutet, dass sich beim Lager eine Furt und vermutlich auch ein Schiffsanlegeplatz befand, beide konnten aber bisher nicht lokalisiert worden.

Burgus

Das am besten erhalten gebliebene Bauwerk des Steinlagers II ist der massive, quadratische Burgus. Dieses turmartige Restkastell wurde, wie oft am Donaulimes zu beobachten, wohl im Zuge der großangelegten Truppenabzüge im 4. Jahrhundert in eine Ecke des Kastells eingebaut.

Es hatte abgerundete Ecken und ein Ausmaß von 30 × 29 m; zwölf um einen Lichthof (12 × 12,4 Meter) gruppierte Pfeiler trugen die Dachkonstruktion. Ihre Grundfesten reichten bis in eine Tiefe von drei bis vier Metern, bis zu 2,4 Meter dicke Mauern aus Gussmauerwerk umschlossen die Anlage. Man nimmt deshalb an, dass dieser Burgus bis zu drei Stockwerke hoch war. Das Erdgeschoss war nach innen hin offen gehalten worden, man bewohnte vermutlich nur die oberen Etagen. In der Mitte des Innenhofes befand sich zusätzlich auch noch ein in Stein gefasster etwa acht Meter tiefer Brunnen. In den Pfeilern und Umfassungsmauern des Restkastells waren auch zweitverwendete Spolien aus früheren Zeitperioden eingebaut, die im Lapidarium des Museums zu besichtigen sind. Im Burgus konnte auch die letzte Baumaßnahme der Römer in Rusovce nachgewiesen werden, im Südwestflügel wurden zuletzt die Öffnungen zwischen den Pfeilern zugemauert.

Nach Ansicht der Ausgräber ist das Gebäude von seiner Konstruktion her nicht einheitlich, da die südliche und westliche Umfassungsmauer bei den Ecken nicht mit dem übrigen Bau verbunden sind. Der Burgus ist im übrigen den nachvaletinianischen Festungstypen in Noricum und Pannonien jedoch sehr ähnlich.[8] Charakteristisch für solche Anlagen war ihr Einbau in die linke Ecke des vorderen Lagerbereiches (Praetentura), was auch für Gerulata zuzutreffen scheint.

Garnison

Folgende Besatzungseinheiten sind für Gerulata bekannt:

Zeitstellung Truppenname Bemerkung
1. Jahrhundert n. Chr. legio XIIII Gemina (die vierzehnte (Zwillings)Legion) Aufgrund dort gefundener Ziegelstempel könnte in der Frühphase des Kastells eine Vexillation der legio XIIII Gemina aus Carnuntum kurzfristig die Kastellbesatzung gestellt haben.
Ziegelstempel der XIIII Legion (Museum Bratislava)
1. bis 2. Jahrhundert n. Chr. cohors quinta Callaecorum Lucensium (die fünfte Kohorte der Callaecer) Im Jahre 1965 las ein Hobbyforscher im Bereich des Lagerareals ein Ziegelbruchstück mit dem Aufdruck „OHVLVC“ auf. Dieser Fund wurde aber erst 1989 publiziert.[9] Auf Militärdiplomen ist die Kohorte seit der Regierungszeit Neros in Pannonien belegt.[10] Ende des 2., Anfang des 3. Jahrhunderts n. Chr. war die Truppe im Lager von Nyergesujfalu-Cumerum, etwas weiter östlich des Legionslagers Brigetio, stationiert. Barnabás Lőrincz und Zsolt Visy glauben, dass die Einheit sogar schon seit 110 n. Chr. dort anwesend war. Wo sie sich vor diesem Zeitpunkt in Pannonien aufhielt, ist unbekannt. Laut Vladimir Varsik könnte ihr Standort Gerulata gewesen sein, obwohl der Ehrentitel civium Romanorum („Römische Bürger“) erst ab 113 n. Chr. auf den diesbezüglichen Diplomen angeführt wurde.[11] Karl Strobel ist der Ansicht, dass die Einheit sich ihr Bürgerrecht erst in den Dakerkriegen verdient hat, obwohl über einen Einsatz dieser Truppe bei diesen Feldzügen nichts bekannt ist.[12][13] Nach Ansicht V. Varsiks ist der 1965 in Rusovce aufgefundene Ziegelstempel der Kohorte ein stichhaltiger Beweis für die Anwesenheit der Truppe in Gerulata, da bisher an keinem anderen Standort Ziegel dieser Kohorte entdeckt werden konnten. Man nimmt weiters an, dass die Truppe das frühe Holz-Erde Kastell erbaut hat.[14] Varsiks Ansicht nach ist es wenig wahrscheinlich, dass die Einheit ihre Ziegel von einem anderen Lager aus geliefert hätte, da auch Barnabas Lörincz der Meinung ist, dass die Hilfstruppen in Pannonien nur für ihre unmittelbare Umgebung geziegelt hätten.[15]
Ziegelstempel der cohors V Callaecorum Lucensium aus Rusovce, rechts das Symbol eines Efeublattes (hedera)
1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. ala prima Cannanefatium (das erste Reiterschwadron der Cannanefaten) Ein in der Mauer des Burgus entdeckter Inschriftenstein lässt vermuten, dass zumindest seit trajanischer Zeit diese Reiter die Besatzung des Kastells bildeten. Diese wurde (nach deren Unterwerfung durch Tiberius) aus dem niedergermanischen Stamm der Cananefates rekrutiert. 28 n. Chr. nahm sie an einem Feldzug gegen die Friesen teil.[16] Nach ihrem Einsatz im niedergermanischen Heer wurde die Einheit nach Ladenburg, in die Germania superior, abkommandiert. Dies ist durch Militärdiplome aus den Jahren 82 und 90 n. Chr. belegt.[17] Die Anwesenheit der Einheit im pannonischen Exercitus ist erstmals durch ein Diplom aus dem Jahre 116 bekannt.[18] In Rusovce ist die Reitertruppe (mit einer eventuellen Unterbrechung aufgrund eines Feldzuges in der afrikanischen Mauretania Caeseriensis Mitte des 2. Jahrhunderts) seit 90 n. Chr. durch Diplome und Inschriften bis in die 40er Jahre des 3. Jahrhunderts nachgewiesen. Laut einer Theorie von E. Stein könnte die Ala auch nach dem Ende der Dakerkriege Trajans um 106 n. Chr. nach Gerulata versetzt worden sein.[19]
ab 4. Jahrhundert n. Chr. equites Sagittarii (berittene Bogenschützen) Diese Einheit ist in der Truppenliste des norischen und pannonischen Dux in der ND für „Gerolate“ als Besatzungstruppe angegeben.[20]

Vicus

Römische Gewandfibeln aus dem Gräberfeld von Rusovce
Antikes Ziegelplattengrab im Museum Rusovce

Über genaue Lage und Ausmaße der Zivilsiedlung von Gerulata ist nur wenig bekannt. Er wird nordwestlich und südwestlich des Lagers vermutet. Die nur kleinflächigen Rettungsgrabungen erlaubten keine Bestimmungen geschlossenener Grundrisse.

Der westliche Teil des Vicus erstreckte sich auf einer kleinen Anhöhe, der östliche Teil geht in eine seichte Mulde über. Hier konnte, unweit des Gräberfeldes II, konnten auch Kalk- und Ziegelbrennöfen freigelegt werden. Die Nord- und Westseite der Siedlung waren von einem Seitenarm der Donau umschlossen. Der älteste Teil der Siedlung bestand ursprünglich aus simplen Grubenhütten oder Gebäuden mit Wänden aus Lehmziegeln die in der Madarska-Straße festgestellt werden konnten. In der Pohranicnikov-Straße wurden Siedlungsreste aus flavischer Zeit beobachtet. 1998 durchgeführte Notgrabungen bestätigten, dass der Vicus bis zur Balkanska-Straße reichte. Die größte Fläche nahm wohl der Vicus vor dem westlichen Tor des Kastells ein, wo auch die Werkstätten und mehrere Kulturschichten ergraben und untersucht werden konnten. Das Zentrum mit den repräsentativsten Gebäuden erstreckte sich nördlich des Lagers. Der Vicus breitete sich dort entlang der Ausfallstraße aus und war anhand von zahlreichen Steinfundamenten gut zu dokumentieren. Unter diesen ragt besonders ein sorgfältig ausgeführtes Gebäude mit Bodenheizung (Hypokaustum) hervor. Der Steinbau weist auch zumindest eine Umbauphase auf. Nach ihrer Zerstörung entstanden hier im späten 4. Jahrhundert einfache Holzhütten.

Eine weitere römerzeitliche Siedlung konnte ca. 2,5 Kilometer südwestlich vom Lager nachgewiesen werden, eine Villa rustica lag ca. drei Kilometer südlich vom Lager. Sie setzt sich aus bis zu sechs Gebäuden zusammen und stammt aus der Zeit der Severer. Aufgrund der dort freigelegten Gebäudereste, in die Erde eingetiefte Wohnhütten mit Pfahlkonstruktion und Satteldach, nimmt man an, dass dort im 2. Jahrhundert noch größtenteils eine indigene, weitgehend keltisch geprägte Bevölkerung gelebt hat. Im 3. Jahrhundert wurde das Siedlungsareal durch Anlage von rechteckigen Rinnen in Parzellen abgeteilt. Zusätzlich wurden auch zwei Gebäude mit Steinfundamenten errichtet.

Gräberfelder

Die antiken Friedhöfe Gerulatas wurden sowohl vom Militär als auch von der Zivilbevölkerung benutzt. Sie umgaben die besiedelte Fläche in einem Bogen von Nordwesten nach Westen. Die Funde ließen einige Rückschlüsse auf die materielle Kultur, Bestattungsweisen und religiöse Vorstellungen der hier ansässigen Bevölkerung zu. Nach den bisherigen Forschungen nach zu urteilen handelt es sich um insgesamt fünf größere Gräberfelder, die im Bereich um das Lager lokalisiert werden konnten:

  • Feld Ia/Ib,(auf dem Schulgelände), 2. bis 4. Jahrhundert, birituelle Bestattungen,
  • Feld II (Ortsfriedhof), birituelle Nekropole, 1. bis 2. Jahrhundert,
  • Feld III, (Umgebung St.Veit-Kirche), 4. Jahrhundert, vielleicht auch ein Bestandteil von II und möglicherweise entlang des Hauptstranges der Limesstraße angelegt,
  • Feld IV (Umgebung St.Veit Kirche) und
  • Feld V (beim Bahnhof).

Aus der Frühzeit liegen vor allem birituale Bestattungen vor, in der Spätantike überwiegten die Körperbestattungen. Weiters konnten Brandgräber (ustrinum und bustum-Bestattungen) nachgewiesen werden. An Grabanlagen fand man einfache Gruben und mit Ziegel eingefasste Gräber vor. Funde von Stelen und Fragmente von Grabsteinen lassen aber auch noch aufwendigere Bestattungen annehmen. Die ältesten Gräber in Gerulata konnten im Feld II am Friedhof nachgewiesen werden (Münzfunde: Galba, Vespasian, Titus und Domitian). Die Belegung der Felder I und V fällt in trajanische Zeit.

Die Grabstätten beim heutigen Friedhof, westlich des Lagers (II), und die Gräber südlich des Lagers (V) stammen aus der Holz-Erde-Periode und der Steinperiode I des Kastells. Im spätantiken Gerulata wurden die Gräberfelder bei der Schule (Ib), südwestlich vom Kastell (III) und in der Umgebung der St. Veit-Kirche (IV) angelegt. Zu den neuesten Erkenntnissen gehört dort der Fund eines Skelettgrabes nordwestlich des Kastells. Diese Grabstätte liegt wahrscheinlich auch an der Grenze zum ältesten Siedlungsteil des Vicus.

Wachturm und germanischer Fürstensitz von Devín

Blick auf den Devíner Felsen am Zusammenfluss von Donau und March

Auf dem Gebiet der Südwestslowakei begegnet man auch nach römischen Vorbildern angelegten Herrscherresidenzen im Barbaricum (Sammelbegriff für freie Stammesterritorien am nördlichen Donauufer). Die ältesten römischen Bauspuren aus augusteischer Zeit wurden in Bratislava-Devín freigelegt. Der Burgfelsen von Devín liegt direkt am Durchbruch der Donau durch den Karpatenbogen und der Mündung der March in die Donau und gehört zur Katastralgemeinde Bratislava-Devín. An seiner nördlichen Seite wird der Felsen von Devín weiters durch das Hügelmassiv Devínska Kobyla (Thebener Kogel) flankiert. Schon seit den ersten Jahrhunderten nach Christus befand sich hier vermutlich ein römischer Wachturm und Beobachtungsposten sowie ein germanischer Fürstensitz.

Die ersten archäologischen Ausgrabungen in der mittelalterlichen Burganlage fanden um 1913 statt. In der Zwischenkriegszeit wurden sie in den Jahren 1921 bis 1922 und 1933 bis 1938 weitergeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden wiederum in den Jahren 1950 bis 1956 kurze Ausgrabungen statt. Die systematische Forschung begann ab 1965 und dauert bis heute an. Die Funde belegen die Besiedlung des Burgfelsens ab der Steinzeit. Die ältesten Funde aus der Römerzeit sind Sigillatascherben der augusteischen und tiberischen Zeit, sogenannte arretinische Sigillata (30 v. Chr. bis 20 n. Chr.). Daneben fanden sich auch Münzen, Fibeln und Keramik. Spuren von Steinfundamenten eines Holzturmes lassen sich in das letzte Dezennium vor Christus und die ersten zwei Jahrzehnte nach Christus datieren.

Auf Devín wurden bis dato insgesamt zwölf Siedlungsobjekte entdeckt, davon vier Steinbauten. Im Innenhof der mittelalterlichen Burg befand sich ein vierräumiges Gebäude mit Apsis, das vermutlich für einen lokalen germanischen Magnaten erbaut worden war. Der Bau wird ins 3. Jahrhundert (severische Dynastie) mit letzten Umbau zur Regierungszeit des Kaisers Valentinian I. (364–375) datiert. Ein Gebäude, als christliche Kirche interpretiert, sowie Erdbefestigungen stammen wohl ebenfalls aus dem 4. Jahrhundert n. Chr.

Denkmalschutz

Das Kastell- und Vicusareal sowie die Gräberfelder sind geschützte Objekte im Sinne des Denkmalschutzgesetzes der Slowakischen Republik, unautorisierte Grabungen sind verboten, Bodenfunde zu melden.[21]

Siehe auch

Literatur

  • Herwig Friesinger, Fritz Krinzinger: Der römische Limes in Österreich. 2., korrigierte Auflage. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-2618-2, S. 278-280.
  • Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz. Band 43, Bonn 1998, darin: Vladimir Vlasak mit Beiträgen von Eva Kolnikova & Klara Kuzmova: Das Römische Lager von Rusovce-Gerulata. Ein Beitrag zu Lokalisierung und Anfängen, S. 531-589.
  • Titus Kolník: Römische Stationen im slowakischen Abschnitt des nordpannonischen Limesvorlandes. In: Archeologické Rozhledy, 38, 1986, S. 411–434 und 467–472.
  • K. Pieta, V. Plachá: Die ersten Römer im nördlichen Mitteldonauraum im Lichte neuer Grabungen in Devín. In: Germanen beiderseits des spätantiken Limes. Köln 1999, S. 179–205.
  • V. Plachá, K. Pieta: Die Römerzeitliche Besiedlung von Bratislava – Devín. In: Archeologické Rozhledy 38, 1986, S. 339–357.
  • Slovenske Narodne Muzeum/Museum Nationale Slovacum, Institutum Archeologicum, Gerulata-Rusovce, Rimske Pohrebisko I, Fontes, Tomus II, , Osveta;Martin 1974, darin: Deutsche Zusammenfassung, Ludmilla Kraskovska: Gerulata-Rusovce, das römische Gräberfeld I, Abb. S.117 und Text S.165-166.
  • Zsolt Visy: Der pannonische Limes in Ungarn. K.Theiss 1988, ISBN 963-13-2431-1, S.41–40.
  • Jaroslava Schmidtova: Die vorrömische und frührömische Besiedlung von Gerulata, S. 133 - 137, Franz Humer (Hrsg.): Legionsadler und Druidenstab. Vom Legionslager zur Donaumetropole. 2 Bände. Amt der NÖ Landesregierung – Abteilung Kultur und Wissenschaft, St. Pölten 2006, ISBN 3-85460-229-4 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums NF 462), (Ausstellungskatalog, Archäologisches Museum Carnuntinum, Bad Deutsch-Altenburg, 21. März 2006 bis 11. November 2007).
  • Werner Jobst: Provinzhauptstadt Carnuntum. Österreichs größte archäologische Landschaft. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1983, ISBN 3-215-04441-2.

Weblinks

 Commons: Gerulata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Segmentum VI.
  2. Notitia Dignitatum, Occ. XXXIV.
  3. Jaroslava Schmidtova: 2007, S. 134
  4. Wilhelm Kubitschek: Ältere Berichte über den römischen Limes in Pannonien, Sitzber. Akad. Wiss. Phil.-hist. Kl. 209, 1 (1929) 39.
  5. B. Cichy: Das römische Heidenheim, 1971, Abb. auf S. 28
  6. H. Schönberger: Kastell Oberstimm. Die Grabungen von 1968 bis 1971. Limesforschungen 18 (1978), S. 70, Abb. 32 Mitte.
  7. Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, 1998, 43, Teil 2, S. 550.
  8. Sándor Soproni: Nachvalentinianische Festungen am Donaulimes. In: Studien zu den Militärgrenzen Roms III, Forsch. u. Ber. Vor- und Frühgeschichte Baden-Württemberg, 20 (1986), S. 409 ff.
  9. Ludmilla Kraskovska: Ein Ziegelstempel der „Coh.V Lucensium“ aus Bratislava-Rusovce. In: Arch.Rozhledy, 41, 1989, S. 576 ff.
  10. CIL 16, 4 und CIL 16, 31
  11. V. Varsik, 1998, S. 584
  12. Strobel (Anm. 354) S. 126.
  13. J. Benes, Auxilia Romana in Moesia atque in Dacia (Studien Arch. ustavu CSAV 4/2, 1978, S. 43 f.) kennt nur die Coh. II Luc. equ. Nicht nachweisbar ist die coh. V Luc. auch für I. I.Russu, Auxilia prov.Dacia, Stud. Cerc. Ist. Veche 23, 1972, S. 63 ff.
  14. Jaroslava Schmidtova: 2007, S. 134
  15. Lörincz, in: Gabler, Acs-Vaspuszta, S. 422
  16. R. Hosek: Ala I Cannanefatium in Hosek, Tituli, S. 116 ff.
  17. CIL 16, 20, CIL 16, 28 und CIL 16, 36.
  18. CIL 16, 64.
  19. Stein (Anm. 345) S. 125 f.
  20. Occ. XXXIV
  21. Engl. Fassung des slowakischen Denkmalschutzgesetzes

Anmerkungen

  1. Groller vermutete Gerulata im übrigen noch in Jarovce, D. Röm. Limes in Österr., 1, 1900, S. 55 f.
  2. Vermutlich existierte auch im Bereich der heutigen Altstadt ein römischer Militärposten, dieser konnte jedoch noch nicht eindeutig nachgewiesen werden, V. Vlasik, 1998
  3. Für das Kleinkastell Degernfeld ist eine siebenmalige Erneuerung der Feuerstelle belegt. W. Jorns und W. Meier-Arendt: Das KK Degernfeld in Butzbach, Kr. Friedberg (Hessen). In: Saalburg-Jahrb. 24, 1967, S. 23.

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