- Geyr von Schweppenburg
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Geyr von Schweppenburg, auch Geyer von Schweppenburg, ist der Name eines alten westfälischen Adelsgeschlechts. Die Familie, deren Zweige bis heute bestehen, gehört zum Uradel im Fürstbistum Paderborn.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Herkunft
Das ursprünglich aus dem Paderborner Patriziat stammende Geschlecht erscheint erstmals mit Andreas Gyr als Bürgermeister zu Paderborn. Er wird zwischen 1239 und 1270 urkundlich erwähnt [1]. Nach Kneschke gehört auch der 1288 in einem Lehnbrief über das Gut Leuchte des Klosters Hardenhausen genannte Johann Gyr zur Familie [2]. Er war Gograf zu Warburg und der Stammvater aller weiteren Nachkommen.
Ausbreitung und Besitzungen
Bereits 1370 ist das Geschlecht sicher in Warburg nachweisbar. Johann Geyr von Warburg zu Leuchte († 1510), Sohn von Dettmar Geyr, wurde 1490 mit Rhoden in Waldeck belehnt. Sein Urenkel Conrad Geyr zu Roden († 1598), Sohn von Peter Geyr und Gertrud, geborene Drost von Vüchte, verkaufte das alte Stammgut Leuchte an die Adelsfamilie von Spiegel. Herbold von Geyr zu Roden († 1643) wurde Gograf zu Warburg, sein Sohn Peter von Geyr zu Roden († 1683) wurde General-Einnehmer im Erzstift Köln. Er siedelte die Familie um 1670 dauerhaft im Rheinland an.
Ferdinand Joseph Balthasar Freiherr von Geyr (* 1709; † 1784) zu Schweppenburg und Müddersheim, zu Andrimont, Winterburg, Ursfeld und Schallmauer, Sohn von Rudolf Adolf von Geyr (* 1672; † 1752) und seiner Frau Maria von Groote († 1754), war kurkölnischer Geheimrat und Amtmann zu Erp. Nach seinem Tod teilte sich die Familie in die Müddersheimer und Schweppenburger Linie.
Die ältere Linie zu Schweppenburg begründete Freiherr Rudolf Adolf († 1795), Herr zu Schweppenburg, Andrimont, Ursfeld, kurpfälzischer Geheimrat und Voigt-Major (oberster Richter) zu Aachen. Aus seiner Ehe mit Isabella von Backum zu Lathum entstammte Joseph Emanuel († 1814), designierter Voigt-Major zu Aachen und beigeordneter Bürgermeister zu Köln. Die jüngere Linie zu Müddersheim wurde von Freiherr Cornel Joseph († 1832), Herr auf Müddersheim, zum Busch und Niederaußem, kurkölnischer Geheimrat und General-Einnehmer, begründet.
Mitte des 19. Jahrhunderts waren auch Haus Rath in Köln-Merheim, Graueburg bei Sechtem und Schloss Arff bei Köln im Besitz bzw. Teilbesitz der Familie.
Standeserhebungen
Rudolph Adolph von Geyer, kurkölnischer Hofrat, General-Einnehmer und Oberamtmann zu Erb- und Brauweiler, erhielt am 9. Juni 1717 zu Laxenburg den Reichsritterstand als von Geyer Edler von Schweppenburg mit einer Wappenbesserung. Am 3. Oktober 1726 zu Koblenz wurde er in die Niederrheinische Reichsritterschaft aufgenommen und am 21. Februar 1743 zu Frankfurt am Main als Geyr Edler Freiherr zu Schweppenburg mit der Anrede Wohlgeboren und einer Wappenbesserung in den Reichsfreiherrenstand erhoben.
Eine preußische Anerkennung des Freiherrenstandes für die Linie Müddersheim als Freiherr Geyr von Schweppenburg erfolgte durch Reskript vom 15. Dezember 1826 und für die Linie Schweppenburg am 2. Mai 1827.
Wappen
Das redende Wappen zeigt in Gold den abgerissenen Kopf mit Hals eines natürlichen Geiers. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Helmdecken die Schildfigur.
Das Wappen aus dem Jahr 1743 zeigt zusätzlich als Schildhalter zwei natürliche Geier.
1760 wurde in der Marienkapelle des Kölner Doms ein Epitaph errichtet, der mit Inschriften an verschiedene Mitglieder der Familien von Geyr, von Bequerer, von Plettenberg, von Kurtzrock und von Buschmann erinnert. Bekrönt wird das Epitaph von einer Konsole mit den Wappen von Geyr und von Bequerer.
Namensträger
- Leo Geyr von Schweppenburg (* 1886; † 1974), deutscher General der Panzertruppe
- Max Heinrich von Geyr (* 1712; † 1789), Priester und Domherr zu Köln
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Westfälisches Urkundenbuch, Band 4
- ↑ Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon Band 3, Seite 507.
Literatur
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 3, Friedrich Voigt's Buchhandlung, Leipzig 1861, Seite 507-508. (Digitalisat)
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1978, ISSN 0435-2408
Weblinks
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