Frankfurt-Niederursel

Frankfurt-Niederursel
Wappen von Niederursel
Wappen von Frankfurt am Main

Niederursel
Stadtteil von Frankfurt am Main

Karte
Koordinaten 50° 10′ 4″ N, 8° 37′ 9″ O50.1678825785648.6191284656525Koordinaten: 50° 10′ 4″ N, 8° 37′ 9″ O
Fläche 7,22 km²
Einwohner 16.394 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte 2272 Einwohner/km²
Postleitzahl 60439
Vorwahl 069
Website www.frankfurt.de
Gliederung
Ortsbezirk 8 – Nord-West
Stadtbezirke
  • 481 – Niederursel-Ost
  • 482 – Niederursel-West
  • 483 – Riedwiese-Mertonviertel
  • 484 – Campus Niederursel
Verkehrsanbindung
U-Bahn U3 U8 U9
Bus 71 72 73 n2
Quelle: Stadt Frankfurt am Main: Einwohnerzahlen. Abgerufen am 6. August 2011.

Frankfurt-Niederursel ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main. Niederursel hatte Ende 2008 16.229 Einwohner auf einer Fläche von 721,7 ha. Der Stadtteil wurde am 1. April 1910 nach Frankfurt eingemeindet.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Niederursel

Niederursel liegt am Unterlauf des Urselbachs im Nordwesten Frankfurts. Es grenzt im Norden und Westen an die Gemarkungen von Steinbach (Taunus) und Oberursel, im Nordosten an Kalbach-Riedberg, im Osten an Eschersheim und Heddernheim und im Süden an Praunheim. Der Stadtteil wird in der noch immer genutzten Ackerbaufläche im Norden von der Autobahn Frankfurt-Kassel (A 5) durchquert. Die Umgehungsstraße von der Nordweststadt nach Oberursel brachte eine enorme Verkehrsberuhigung.

Geschichte

Alt-Niederursel

Eine erste urkundliche Erwähnung Niederursels als Mühle und Hofgut erfolgte im Jahre 1132. 300 Jahre später (1437) wird Niederursel durch den königlichen Vogt Henne von Niederursel geteilt und an die Stadt Frankfurt und die Ritter von Kronberg verkauft. Zu dieser Zeit hat das Dorf 21 Einwohner, wobei oftmals nur die freien Bürger gezählt wurden.

1712 ist Niederursel noch immer geteiltes Dorf und die damaligen Herren des Ortes, Frankfurt und Solms, einigen sich auf die Hauptstraße (jetzt in Alt-Niederursel) als Trennlinie ihres Herrschaftsbereiches. Im Süden ist für Gesetz und Ordnung Solms zuständig, im Norden die freie Reichsstadt Frankfurt. 1806 kommt Niederursel zum Großherzogtum Hessen. Im Friedensvertrag vom 3. September 1866 wird Niederursel an Preußen abgetreten. Erst im Jahre 1898 wird Niederursel zu einem wiedervereinigten Ort. 1910 wird Niederursel endgültig nach Frankfurt eingemeindet.

Die rasante Bevölkerungsentwicklung von im Jahre 1960 noch 2.200 Einwohnern bis im Jahre 1975 über 16.000 Einwohnern ist vor allem mit der zum Großteil zu Niederursel gehörenden neu errichteten Nordweststadt zu erklären.

Verkehr

Niederursel liegt an der Rosa-Luxemburg-Straße (L3004), die vom Knoten Miquelallee nach Oberursel führt. Weitere Hauptstraßen des Stadtteils sind die Niederurseler Landstraße, der Praunheimer Weg, der Hammarskjöldring sowie der Gerhart-Hauptmann-Ring. Am westlichen Rand Niederursels verläuft die Autobahn A5, die jedoch in diesem Bereich keine Abfahrt hat.

An den Öffentlichen Nahverkehr ist Niederursel durch die Linien U3, U8 und U9 der Frankfurter U-Bahn angeschlossen. Die Station Niederursel liegt im alten Ortskern des Stadtteils.

Schulen

Eingang zur Europäischen Schule

Im September 2002 begann die Europäische Schule in Frankfurt, die durch die Ansiedlung der Europäischen Zentralbank für die Kinder der Mitarbeiter notwendig geworden war, mit dem Unterricht. Er erfolgt in vier Sprachabteilungen: Der französischen, deutschen, englischen und italienischen.

Weitere Schulen im Stadtteil:

Wirtschaft

Durch die Lage am Urselbach war Niederursel in der vorindustriellen Zeit hauptsächlich ein Standort für Mühlenbetriebe. Getreide-, Papier-, Tabakmühlen und andere auf Wasserkraft basierende Betriebe hatten sich hier entwickelt. In den 1970er-Jahren war am Niederurseler Hang eine Zweigstelle des Frankfurter Zoos geplant, doch wirtschaftliche Interessen bevorzugten eine Bebauung des Standortes durch die Goethe-Universität, die hier heute zahlreiche Betriebe ausgelagert hat (unter anderem auch das Institut für Biochemie) und einer modernen Wohnbebauung.

Sehenswürdigkeiten

Die Prangerkette am Niederurseler Gehorsam.

Zu den Niederurseler Sehenswürdigkeiten zählen

  • das ehemalige „Frankfurter Rathaus“ aus dem Jahr 1716, ein barockes Gebäude mit Zierfachwerk und Sturzbalken, sowie einer Inschrift und
  • das ehemalige „Solms-Rödelheimsche Rathaus“ in unmittelbarer Nähe (Niederursel war über 600 Jahre zweigeteilt) aus dem Jahre 1718, das ebenfalls im barocker Stil mit reichhaltigem Zierfachwerk errichtet wurde.
  • Außerdem ist der sogenannte „Gehorsam“ mit der noch immer vorhandenen Prangerkette am Fuße der ehemaligen Sankt Georgskapelle (auf deren Grundmauern die heutige Gustav-Adolf-Kirche steht) zu erwähnen. Hier wurden die Verbrecher tagsüber zum Gespött der Bewohner angekettet und des nachts wieder in das hinter der Türe befindliche „dunkle Loch“ verbracht.
  • Die bereits erwähnte Gustav-Adolf-Kirche wurde 1927 vom Architekten Martin Elsaesser (ein Mitarbeiter von Ernst May) errichtet, besitzt einen oktagonalen Grundriss und war damit in der Bautechnik und in der Planung zu ihrer Bauzeit geradezu revolutionär. Die Kirche wurde seinerzeit einschließlich des Daches aus Beton gegossen. Die wichtigsten Teile der alten Georgskapelle (Kruzifix und in Holz geschnitzte Schriftbänder von 1613) wurden ebenso wie ein romanischer Türsturz und ein Dreipassfenster in den Bau integriert. Auch die Grabsteine in der Außenmauer (von 1669) sind erhalten worden und noch zu sehen.

Weblinks

 Commons: Frankfurt-Niederursel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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