Grenadierregiment 37

Grenadierregiment 37
Grenadierregiment 37
Aktiv 1. Oktober 1934–März 1945
Land Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie

Die Grenadierregiment 37 war ein militärischer Verband der Wehrmacht.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Gliederung

Das Regiment entstand nominell bereits zu einer Zeit, in der das deutsche Heer noch nicht existent war. Es wurde am 1. Oktober 1934 als Infanterieregiment Osnabrück gebildet und erhielt nach der Einführung der Wehrhoheit am 15. Oktober 1936 die offizielle Bezeichnung IR 37. Das Regiment unter Oberst von Hartmann (der im Januar 1943 in Stalingrad fiel) bestand im Jahre seiner Gründung aus drei Bataillonen, von denen das I. in Lingen/Ems mit dem Ersatzbataillon I stationiert war. Regimentsstab und die beiden anderen Bataillone lagen mit dem II. Ersatzbataillon in Osnabrück.

Einsätze im Westen

Nach entsprechender Truppenausbildung der aktiven Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften rückte das Regiment im Rahmen der 6. Infanteriedivision kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges zur Sicherung der deutschen Westgrenze in die Saarpfalz. Nach einiger Zeit der „aktiven Ruhe“ in den Anlagen des dortigen Westwalls musste das Regiment im Rahmen der Division in den Großraum Wesel an den Niederrhein verlegen. Mit Beginn des Westfeldzuges am 10. Mai 1940 gehörte das Regiment zum zweiten Treffen, das der Fronttruppe nachmarschierte. Im Rahmen der Division stand es dann in der zweiten Phase des Feldzuges in vorderster Front. Es kämpfte sich unter Führung des XXXVIII. Armeekorps der Heeresgruppe B zur Seine nordwestlich von Paris vor, marschierte kämpfend durch das Département Mayenne und erreichte am Tag des Waffenstillstands die Loire. Nach kurzer Zeit als Besatzungstruppe wurde es dann nach Nordpolen verlegt, um am Angriff auf die Sowjetunion teilzunehmen. Das Regiment begann den Vormarsch am 22. Juni 1941 im Rahmen der Panzergruppe 3.

Einsätze im Osten und erste Vernichtung

Die 6. Infanteriedivision folgte in den ersten Vormarschtagen die Panzergruppe durch das Baltikum über Lida und Wilna, drehte dann nordwestlich auf Wizebsk ein und stellte sich hier zum Winter-Großangriff auf Moskau bereit. Im November erreichte das Regiment Kalinin. Hier konnte die Rote Armee das bereits stark geschwächte Regiment in einem überraschenden Angriff bis Rschew zurückgedrängt werden. Im Winter verteidigte das Regiment im Rahmen des VI. und XXVII. Armeekorps einen kleinen Frontabschnitt westlich von Rschew. Nach dem Scheitern der Offensive von Kursk verlegte die 6. Infanteriedivision an den Dnepr, wo die Division und somit auch das Infanterieregiment 37 im September 1943 fast vollständig vernichtet wurde.

Neuaufstellung und Ende des Regiments

Das Oberkommando des Heeres befahl im Dezember 1943 die neuerliche Aufstellung des Infanterieregiments (jetzt Grenadierregiment) 37 auf dem Truppenübungsplatz Sennelager durch Teile des Grenadierregiments 1117. Nach der Grundausbildung verlegte das Regiment im Rahmen der 6. Grenadierdivision in den Raum von Warschau und unterstand dort dem VIII. AK, das in der Schlacht im Weichselbogen im Januar 1945 zerschlagen wurde. Die letzte Wiederaufstellung des Regiments erfolge im Januar 1945 aus Resten der 291. Infanteriedivision im schlesischen Raum. Hier vollzog sich im März 1945 das Ende des Grenadierregiments 37 zwischen Görlitz und der Lausitzer Neisse.

Literatur


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