Jörg Schmiedmayer

Jörg Schmiedmayer

Hannes-Jörg Schmiedmayer (* 13. August 1960 in Wien) ist ein österreichischer Physiker und Professor für Quantenphysik an der Technische Universität Wien. Im Jahr 2006 erhielt er den Wittgenstein-Preis. Seit September 2009 führt er als Institutsvorstand das Atominstitut der TU Wien.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jörg Schmiedmayer studierte von 1978 bis 1983 Physik an der Technische Universität Wien und Astronomie an der Universität Wien. Seine Doktorstudien in Experimental Physik unter Helmut Rauch schloss er, wie sein Studium, mit Auszeichnung ab. Danach führten ihn seine Studien für mehrere Jahre ans CERN, an die Harvard University und an das MIT. 1997 habilitierte er sich für Experimentalphysik bei Anton Zeilinger an der Universität Innsbruck und nahm 2000 einen Ruf als Professor für Experimental Physik an die Universität Heidelberg an. Mit seiner Arbeitsgruppe entwickelte er dort eine Methode zur Kontrolle und Manipulation kalter Atome unter Zuhilfenahme von strukturierter Oberflächen, sogenannten Atom-Chips. Damit gelang erstmals 2003 die Herstellung eines Bose-Einstein-Kondensats auf einem Atom-Chip. Außerdem wirkte er von 2003 bis 2006 als Gastprofessor an der Peking University in China. Er erhielt 2006 den Wittgenstein-Preis und folgte einem Ruf als Professor an die TU Wien. In Anlehnung an "Mr. Beam - Anton Zeilinger" wird er von österreichischen Medien oftmals als "Mr. AtomChip" tituliert.

Werk

Schmiedmayer arbeitete bereits seit 1992 an der Entwicklung des Atom-Chips zur kontrollierten Manipulation kalter Atome. 2003 gelang erstmals die Herstellung eines Bose-Einstein-Kondensats auf einem Atom-Chip. Er demonstrierte die Anwendung solcher Chips für ultra-präzise Magnetfeldsensoren und eines Materiewellen-Interferometers (analog zum Doppelspaltexperiment). Er beschäftigt sich vor allem mit der Manipulation ultrakalter Atome und BECs durch Atom-Chips, sowie mit ultrakalten Atomen als qubits und Quanten-Speicher, um diese für Quanteninformationstechnologien wie Quantencomputer und Quantenkryptographie zugänglich zu machen. Zu seinem wissenschaftlichen Werk zählen mehr als 150 Publikationen in internationalen, referierten Fachzeitschriften[1]

Auszeichnungen

Sonstiges

Er ist seit 2010 korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.researcherid.com/rid/B-4717-2008

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