Hans-Georg von der Marwitz

Hans-Georg von der Marwitz
Von der Marwitz auf einer Demonstration gegen CO2-Speicherung

Hans-Georg von der Marwitz (* 8. April 1961 in Heidelberg) ist ein deutscher Landwirt, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Märkisch-Oderland und seit Herbst 2009 Abgeordneter im Deutschen Bundestag.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn des Pfarrers Friedrich von der Marwitz in Heidelberg geboren, verbrachte er seine Kindheit und Jugend in Aha bei Gunzenhausen (Mittelfranken), in Lauben im Unterallgäu und in Missen-Wilhams, dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb im Oberallgäu. 1985 schloss er die Ausbildung zum staatlich geprüften Landwirt ab. Es folgten verschiedene Praktika auf Landwirtschaftsbetrieben mit unterschiedlichen Produktionsschwerpunkten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Schottland und England. Im November 1986 übernahm Hans-Georg von der Marwitz den bis dahin stillgelegten Landwirtschaftsbetrieb seiner Eltern im Allgäu und etablierte dort den Schwerpunkt Gatterwild- und Geflügelhaltung für die Direktvermarktung. 1990 ergab sich die Möglichkeit in Friedersdorf (Brandenburg), einem der Stammsitze der Familie Marwitz, größere Ackerflächen zu pachten und zu kaufen. Seit 1991 ist er in Friedersdorf ansässig. Der Landwirtschaftsbetrieb in Friedersdorf umfasst 900 ha mit den Anbauschwerpunkten Raps, Zuckerrüben, Gemüse und Getreide, wobei 60 % der Flächen nach ökologischen Richtlinien bewirtschaftet werden. Hans-Georg von der Marwitz ist alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer der Friedersdorfer Landwirtschaft GmbH, die unter anderem eine Biogasanlage betreibt und landwirtschaftliche Dienstleistungen erbringt, sowie Geschäftsführer der Dorfgut Friedersdorf GmbH & Co KG, die mit einem Regionalladen und einem Restaurant wirtschaftlich aktiv ist. Er nimmt verschiedene Ämter in unterschiedlichen gesellschaftlichen Organisationen wahr. Seit 1988 ist er Mitglied des Johanniterordens und arbeitet im Vorstand der Sektion Berlin/Brandenburg. Dort ist er zuständig für die Jugendarbeit. Daneben ist Hans-Georg von der Marwitz Mitglied des Gemeindekirchenrates der Kirchengemeinde Friedersdorf und Vorstandsmitglied sowie Schatzmeister im Christlichen Verein Junger Menschen im Kirchenkreis Oderbruch e. V.. Er ist Domherr im Domkapitel Brandenburg/Havel.

Von Januar 2006 bis Oktober 2011 war Hans-Georg von der Marwitz Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).[1]

Hans-Georg von der Marwitz ist verheiratet und hat vier Kinder.

Politik

Hans-Georg von der Marwitz war von 1993 bis 2003 Mitglied des Gemeinderates Friedersdorf. Seit der Gemeindegebietsreform 2003 ist er Gemeindevertreter in der Gemeindevertretung Vierlinden. Bereits seit 1998 ist er Abgeordneter im Kreistag Märkisch-Oderland und war von September 2008 bis März 2010 Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion. Seit 2008 ist er Mitglied des CDU-Kreisvorstandes Märkisch-Oderland. Hans-Georg von der Marwitz war für die Bundestagswahl 2009 Direktkandidat der CDU im Bundestagswahlkreis Märkisch-Oderland – Barnim II. Damit trat er gegen Dagmar Enkelmann von den Linken und Ravindra Gujjula von der SPD an.[2] Er unterlag der Kandidatin der Linken, zog aber über die Landesliste Brandenburg in den Deutschen Bundestag ein.[3] Hans-Georg von der Marwitz ist Ordentliches Mitglied im Bundestagsausschuss für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz, Ordentliches Mitglied des Petitionsausschusses und Stellvertretendes Mitglied im Tourismusausschuss. Ferner befasst er sich mit Energiepolitik und ist Gegner der CO2-Abscheidung und -Speicherung, in der er einen umwelt- und wirtschaftspolitischen Irrweg sieht.[4] Sein Eintreten für eine nachhaltige Energiewende untermauerte er, als er in der namentlichen Abstimmung am 28. Oktober 2010 als einer von fünf Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken stimmte.[5]

Hans-Georg von der Marwitz ist seit März 2010 Vorsitzender der CDU Märkisch-Oderland. Dafür gab er den Fraktionsvorsitz im Kreistag Märkisch-Oderland an Kay Juschka ab.[6] Er ist seit September 2010 Ländervorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) Berlin-Brandenburg.[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Märkische Oderzeitung vom 1. Oktober 2011, Seite 10: "Von der Marwitz legt Kirchenamt nieder".
  2. Märkische Oderzeitung: Ich muss mich nicht verbiegen vom 25. April 2009.
  3. Vorläufiges amtliches Endergebnis für Brandenburg
  4. Positionspapier von Hans-Georg von der Marwitz zu CCS
  5. Übersicht des Abstimmungsverhaltens aller Bundestagsabgeordneten zur Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken
  6. Märkische Oderzeitung vom 15. März 2010
  7. Pressemitteilung des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) Berlin-Brandenburg vom 28. September 2010

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