Hans Günther von Dincklage

Hans Günther von Dincklage

Hans Günther von Dincklage (* 15. Dezember 1896 in Hannover; † 1974 auf Mallorca) war ein deutscher Diplomat.

Leben

1918 wurde Hans Günther von Dincklage Mitglied der Garde-Kavallerie-Schützen-Division.

Hans Günther von Dincklage war als "Staatsanwalt Spatz" mit der Untersuchung des Entweichens des Rosa-Luxemburg-Mörders Kurt Vogel betraut worden. Ihm wurde mitgeteilt, dass sich Wilhelm Canaris am 17. November 1919 in Pforzheim mit Erika Waag verlobt habe, was er als Alibi anerkannte. [1] Von 1922 bis 1923 war von Dincklage Generalstaatsanwalt am Landgericht Gotha.[2]

Am 12. Mai 1927 heiratete von Dincklage in Berlin Maximiliane Henriette Ida von Schoenebeck (* 19. Juli 1899 in Düsseldorf; † 12. September 1978 in Nizza), 1926 von Hanns Erich Borgmann geschieden.

Frau von Schoenebeck war die älteste Tochter von Elisabeth Henriette (Lisa) Marchesani, geschiedene von Schoenebeck, geborene Bernhardt, Frau von Schoenebeck war die Halbschwester von Sybille Bedford. 1935 ließ sich von Dincklage von Frau von Schoenebeck wegen der Nürnberger Gesetze scheiden. [3]

Von Dincklage hielt sich von 1928 bis 1934 häufig in Sanary-sur-Mer auf und war in der dortigen deutschen Migrantengemeinde ein Mitarbeiter der Abwehr. [4] Im Reichssicherheitshauptamt waren Vorgesetzten von Dincklage: Walter Schellenberg und Alexander Waag. [5]

1933 leitete von Dincklage die Presse- und Propagandaabteilung der Deutschen Botschaft in Paris. Von Dincklage förderte, wie auch sein Nachfolger in dieser Funktion, Arthur Schmolz (1904; †1939) von April 1934 bis 1936 den nationalsozialistischen Journalismus durch finanzielle Zuwendungen.[6]

Von 1940 bis 1950 war von Dincklage mit Coco Chanel liiert. Bis 1945 wohnte Frau Chanel im Hôtel Ritz, Paris.[7]

Coco Chanel erklärte das Eigentum von Pierre Wertheimer 1943 für herrenlos und versuchte es zu arisieren, aber Wertheimer hatte seine Anteile am gemeinsamen Unternehmen an den Kollaborateur Félix Amiot verkauft.[8] Von Dincklage stellte Chanell Theodor Momm, vor, der die französische Textilproduktion für das Deutsche Reich überwachte. Theodor Momm stellte Chanell die Operation Modellhut vor. [9]

Nach 1945 ging Dincklage mit Coco Chanel nach Lausanne, von wo über ein Konto von Coco Chanel die Bestattung von Schellenberg in Turin beglichen wurde. [10]

Einzelnachweise

  1. Michael Mueller, Geoffrey Brooks, Canaris: the life and death of Hitler's spymaster
  2. Günter Watermeier, Politischer Mord und Kriegskultur an der Wiege der Weimarer Republik S. 24
  3. C.A. Starke, Genealogisches Handbuch des Adels, Band 89, Hans Friedrich von Ehrenkrook, 1986
  4. Magali Laure Nieradka, Die Hauptstadt der deutschen Literatur: Sanary-sur-mer als Ort des Exils
  5. "Auf eine nette Weise grausam": Der Historiker Manfred Flügge im Interview
  6. Roland Ray Annäherung an Frankreich im Dienste Hitlers?
  7. Time, Jun. 08, 1998, The Designer COCO CHANEL
  8. The New York Times, 2002/02/24, [1]
  9. La Nación (Chile), 26 de Agosto del año 2008, La historia escondida de Coco Chanel; The Times, April 4, 2009, Chanel and the Nazis: what Coco Avant Chanel and other films don't tell you
  10. Der Spiegel, 2. November 1992, Mode, Frau ohne Gnade pdf http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/2650/wie_coco_fast_den_krieg_beendet_haette.html

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hans Gunther von Dincklage — Hans Gunther von Dinklage est un attaché d ambassade allemand, né le 15 décembre 1896 à Hanovre. Mort en 1974 à Majorque. Parallèlement à ses fonctions d attaché d ambassade, il aurait été un espion au service des renseignements militaires… …   Wikipédia en Français

  • Dincklage — Den Nachnamen Dincklage tragen folgende Personen: Amalie (Emmy) von Dincklage Campe (1825–1891), deutsche Romanschriftstellerin Franz Wilhelm Freiherr von Galen zu Assen und Dincklage, Erbkämmerer (erwähnt hier) Friedrich von Dincklage Campe,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Begräbnisstätten bekannter Persönlichkeiten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien …   Deutsch Wikipedia

  • Chanel — For other uses, see Chanel (disambiguation). Chanel Type Privately held Industry Fashion Founded …   Wikipedia

  • Chanel — La boutique de Chanel en París Fundada en 1910 Sede París …   Wikipedia Español

  • Coco Chanel — Existen desacuerdos sobre la neutralidad en el punto de vista de la versión actual de este artículo o sección. En la página de discusión puedes consultar el debate al respecto. Coco Chanel …   Wikipedia Español

  • Garde-Kavallerie-Schützen-Division — Die Garde Kavallerie (Schützen )Division war eine im Frühjahr 1918 gebildete Einheit des preußisch deutschen Heeres, aus der nach der Novemberrevolution eine Vielzahl von Freikorps hervor ging. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gliederung 3… …   Deutsch Wikipedia

  • Coco Chanel — und Hugh Grosvenor, 2. Duke of Westminster, Fotografie um 1924–1930 Coco Chanel, eigentlich Gabrielle Bonheur Chasnel, (* 19. August 1883 in Saumur, Pays de la Loire; † 10. Januar 1971 in Pari …   Deutsch Wikipedia

  • Chanel: Am Anfang war der Hut —   Kindheit und Jugend   Gabrielle Bonheur Chanel wurde am 19. August 1883 in Saumur (Maine et Loire) als zweites Kind des ledigen Markthändlerpaares Albert Chanel und Eugenie Jeanne Devolle geboren. Die Eltern heirateten zwar am 17. November 1884 …   Universal-Lexikon

  • Kurt Vogel (Freikorps) — Kurt Vogel (* 11. Oktober 1889; † 1967) war deutscher Offizier im Ersten Weltkrieg, Angehöriger der Garde Kavallerie Schützen Division und war am Mord von Rosa Luxemburg beteiligt, war aber nach heutiger Erkenntnis nicht der Mörder.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”