- Hans Hahne (Prähistoriker)
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Hans Hahne (* 18. März 1875 in Piesdorf; † 2. Februar 1935 in Halle (Saale)) war ein deutscher Mediziner und Prähistoriker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hans Hahne wurde als Sohn eines Zuckerfabrikanten geboren. Er besuchte Schulen in Artern, Berlin und Magdeburg, wo er 1894 am Domgymnasium mit dem Abitur abschloss. An den Universitäten Jena, München und Leipzig studierte er Naturwissenschaften und Medizin und promovierte 1899 zum Dr. med. Anschließend folgten Fachausbildungen in Bern, Berlin und Leipzig. 1902 ließ sich Hahne in Magdeburg als praktischer Arzt für innere und Nervenkrankheiten nieder, schloss allerdings bereits 1905 seine Praxis wieder, um sich der Ur- und Frühgeschichte widmen zu können.
In den Jahren 1905 bis 1907 studierte Hahne an der Berliner Universität bei Gustaf Kossinna Vorgeschichte. Ab 1907 folgte eine Assistenz am Provinzialmuseum zu Hannover, wo er 1908 zum Direktorialassistent berufen wurde. Parallel war er Privatdozent an der TH Hannover. 1912 wurde Hahne zum Direktor des Provinzialmuseums in Halle berufen. An der Universität Halle promovierte er im Februar 1918 mit seiner Arbeit Die geologische Lagerung der Moorleichen und Moorbrücken als Beitrag zur Forschung der erdgeschichtlichen Vorgänge der Nacheiszeit zum Dr. phil.; er erhielt bereits im Mai den Professorentitel und habilitierte sich im November 1918 für das Fach Vorgeschichte. 1921 wurde Hahne zum außerordentlichen Professor ernannt, im November 1933 zum ordentlichen Professor; kurz darauf wurde er zum Rektor der Universität Halle berufen. Vor 1933 trat Hahne der NSDAP bei und wurde stellvertretender Gaukulturwart, Schulungsleiter für Rassenkunde im Gau Mitteldeutschland des Rasse- und Siedlungshauptamtes der SS. Im Februar 1934 erlitt Hahne einen schweren Schlaganfall mit einer linksseitigen Lähmung, die ihn so stark behinderte, dass er die meisten Aufgaben an Kollegen abgeben musste.
Am 2. Februar 1935 verstarb Hans Hahne in Halle.
Hahnes Forschungsschwerpunkte waren Moorarchäologie und Moorleichen.
Schriften
(Auswahl)
- Die geologische Lagerung der Moorleichen und Moorbrücken als Beitrag zur Forschung der erdgeschichtlichen Vorgänge der Nacheiszeit. Halle (Saale) 1918 (Dissertation, Volltext, abgerufen am 20. Mai 2010).
Literatur
- Irene Ziehe: Hans Hahne (1875–1935), sein Leben und Wirken. Biographie eines völkischen Wissenschaftlers. Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 1996, ISBN 3-910010-21-0 (Dissertation).
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
- Hans Hahne zum Gedächtnis. In: Veröffentlichungen Landesanstalt für Volkheitskunde. Nr. 8, Halle (Saale) 1937.
Weblinks
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