- Hans Oppermann
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Hans Oppermann (* 13. Oktober 1895 in Braunschweig; † 28. August 1982 in Tübingen) war ein deutscher Klassischer Philologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Oppermann studierte Klassische Philologie in Bonn und wurde dort 1920 bei August Brinkmann mit einer Arbeit zur griechischen Religionsgeschichte promoviert. Danach war er als Lektor an der Universität Greifswald tätig, wo er auch 1926 mit Studien zur Biographie des Plotin habilitiert wurde. 1928 habilitierte sich Oppermann an die Universität Heidelberg um, wo er eine Assistentenstelle erhielt, im September 1932 erhielt er den Titel eines a.o. Professors. Bis 1930 war er eher auf dem Gebiet der Gräzistik tätitg, erst seit etwa 1930 wandte er sich mehr der Latinistik zu. 1934 wurde er zunächst als außerordentlicher Professor in Nachfolge des wegen seines jüdischen Glaubens entlassenen Eduard Fraenkel nach Freiburg berufen, 1935 zum ordentlichen Professor ernannt. Oppermann war überzeugter Nationalsozialist und ab 1937 Mitglied der NSDAP. Zusammen mit den beiden anderen Vertretern des Klassischen Philologie in Freiburg, Hans Bogner und Wolfgang Aly, beide ebenfalls Nationalsozialisten, versuchte er eine systemkonforme Ausrichtung des Faches durchzusetzen.[1] 1936 bis 1937 war er Dekan der Philosophischen Fakultät. Ende Januar 1941 wurde er ebenso wie Bogner an die Reichsuniversität Straßburg berufen, wo er bis zu deren Ende 1944 lehrte.
Nach dem Krieg konnte er wegen seiner nationalsozialistischen Vergangenheit nicht mehr als Universitätslehrer tätig werden und wurde 1949 Gymnasiallehrer am Christianeum in Hamburg-Altona. Von 1954 bis zur Pensionierung 1961 war er Oberstudiendirektor am Johanneum in Hamburg. 1959 wurde er in Hamburg in die Rechte eines emeritierten o. Professors wiedereingesetzt.
In der Sowjetischen Besatzungszone wurde Oppermanns Schrift Vergil (= Auf dem Wege zum nationalpolitischen Gymnasium, Heft 7. Diesterweg, Frankfurt a.M. 1938) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[2]
Editionen (Auswahl)
- Cornelius Nepos. Westermann, Braunschweig 1951
- Bellum Gallicum, C. Julius Caesar. Westermann, Braunschweig 1953
- Wilhelm Raabe. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1970, ISBN 3-499-50165-1 (rowohlts monographien)
- Julius Caesar. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1992, ISBN 3-499-50135-X (rowohlts monographien)
Literatur
- Jürgen Malitz: Römertum im ›Dritten Reich‹. Hans Oppermann. In: Peter Kneißl, Volker Losemann (Hrsg.): Imperium Romanum. Studien zu Geschichte und Rezeption. Festschrift für Karl Christ zum 75. Geburtstag. Steiner, Stuttgart 1998, S. 519–543 (online als PDF, HTML).
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0.
- Jürgen Malitz: Klassische Philologie. In: Eckhard Wirbelauer (Hrsg.): Die Freiburger Philosophische Fakultät 1920–1960. Mitglieder – Strukturen – Vernetzungen, Freiburg/München 2006, S. 303–364 (online, PDF).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Malitz S.308.
- ↑ http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-o.html
Erstes Ordinariat: Karl Zell (1821–1836) | Joseph Anselm Feuerbach (1836–1851) | Theodor Bergk (1852–1857) | Johannes Vahlen (1858) | Franz Bücheler (1858–1866) | Wilhelm Brambach (1866–1872) | Otto Keller (1872–1875) | Otto Hense (1876–1909) | Eduard Schwartz (1909–1913) | Otto Immisch (1914–1930) | Eduard Fraenkel (1931–1933) | Hans Oppermann (1935–1941) | Karl Büchner (1943–1976) | Eckard Lefèvre (1977–2003) | Therese Fuhrer (2004–2008) | Wolfgang Kofler (seit 2009)
Zweites Ordinariat: Anton Baumstark (1836–1872) | Bernhard Schmidt (1872–1911) | Richard Reitzenstein (1911–1914) | Alfred Körte (1914–1917) | Ludwig Deubner (1917–1927) | Rudolf Pfeiffer (1927–1929) | Wolfgang Schadewaldt (1929–1934) | Hans Bogner (1936–1941) | Hermann Gundert (1944–1974) | Wolfgang Kullmann (1975–1996) | Bernhard Zimmermann (seit 1997)
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