- Herren von Oberg
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Die Herren von Oberg waren ein Geschlecht des niederen Adels.
Bischof Adelog von Hildesheim verlieh 1189 der Kapelle in Oberg Pfarrrechte, wozu er die Kapelle, die sich auf dem Grundbesitz von Heinrich der Löwe befand, aus der Parochie mit ihrer Mutterkirche Münstedt mit Zustimmung des Archidiakons von Schmedenstedt löste. Bei diesem Vorgang waren Johann I. von Oberg mit Söhnen und Bernhard von Oberg mit Söhnen Zeugen und das Geschlecht trat dadurch erstmals urkundlich in Erscheinung. Die Herren von Oberg erhielten das Patronat über die Kapelle als Lehen der Welfen. Später erhielten sie Lehen auch vom Bistum Hildesheim und vom Stift Gandersheim, im Wesentlichen in dem Raum Hochstift Hildesheim.
Im 13. Jahrhundert wurden sie vorübergehend Vögte auf den Burgen Schaumburg, Lauenrode und Lüneburg. Dem Bischof Otto I. verkauften sie 1278 ihre Burg Hude, die die Geschichtsforschung nicht lokalisieren konnte, sodass man einen Vorgängerbau der Burg Ruthe annimmt. 1306 wurde ihre Burg Oberg in einer Fehde zerstört. Daher wichen die Herren auf Pfandburgen aus. 1311 erwarben sie die Burg Lutter als Pfand, anschließend die Burg Neuwallmoden. Im 14. Jahrhundert übernahmen sie auch Dienste für das Bistum Halberstadt.
Die Herren von Oberg waren Parteigänger Ottos des Quaden, als es 1367 zur Schlacht von Dinklar kam. Bereits im Folgejahr schlossen der Schlachtgewinner Bischof Gerhard und dem Sohn des Hauptschlachtgegners, Magnus II. sowie Wilhelm II. ein Bündnis. Das Bündnis der Territorialfürsten richtete sich zum einen gegen den aufstrebenden niederen Adel. Zum anderen zielte Bischof Gerhard auf Otto den Quaden ab, denn das Fürstentum Göttingen grenzte an die 1310 zum Bischofsgebiet gewordene Grafschaft Dassel. In dieser Hinsicht wurde das Bündnis durch den sich abzeichnenden Lüneburger Erbfolgekrieg begünstigt. Bald griffen die Bündnispartner mit Unterstützung regionaler Bürger die Burg Neuwallmoden an, die aber der Belagerung rund vier Wochen standhielt. Als Bischof Gerhard daraufhin die Neile aufstauen ließ, geriet ihre Befestigung unter Wasser, und sie war für die Herren von Oberg verloren. Als Folge verloren sie ihre Besitzungen im nördlichen Vorland des Harzes, obwohl sie sich noch um die Burgen Dahlum und Brunstein bemühten, und mussten sich auf das Gebiet um Oberg zurückziehen. Die dortige Linie starb 1861 aus.
Zu der Zeit, als das Hochstift Hildesheim seine Herrschaft in Peine festigen konnte, hatte sich eine zweite Linie Oberg abgespalten. Diese kam in den Besitz von Burg und Stadt Oebisfelde als Lehen des Erzstiftes Magdeburg. Sie starb 1448 aus. Oebisfelde kam daraufhin zunächst an eine Linie von Steinberg, später an andere Herren wie von Bülow.
Ihr Wappen zeigte 2 schwarze Wecken.
Literatur
- Detlev Hellfaier: Studien zur Geschichte der Herren von Oberg bis zum Jahre 1400. Hildesheim 1979, ISBN 3784836437
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 6. 1865, S. 551f
Kategorie:- Niedersächsisches Adelsgeschlecht
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