Hessischer Landrücken

Hessischer Landrücken

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Hessischer Landrücken
Höchster Gipfel Fuldaer Wäldchen (529,2 m ü. NN)
Lage Osthessen, Deutschland
Teil der Vorder- und Kuppenrhön (mit Landrücken)
Einteilung nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands
Hessischer Landrücken (Hessen)
Hessischer Landrücken
Koordinaten 50° 23′ N, 9° 35′ O50.3777777777789.5766666666667529.2Koordinaten: 50° 23′ N, 9° 35′ O
Gestein Basalt

Der Hessische Landrücken (meist nur Landrücken genannt) ist ein in etwa Ost-West-Richtung verlaufender, etwa 13 km langer und bis 529,2 m ü. NN hoher Basaltrücken im deutschen Bundesland Hessen. Der in Osthessen gelegene Höhenzug ist als Teil der Rhein-Weser-Wasserscheide Bindeglied zwischen der westlichen Rhön und dem östlichen Vogelsberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Der Landrücken befindet sich an der Nahtstelle des Main-Kinzig-Kreises im Süden zum Landkreis Fulda im Norden, in unmittelbarer Nähe zum sich östlich anschließenden Landkreis Bad Kissingen, der bereits zu Bayern gehört. Nördlich bis nordöstlich von Schlüchtern und südlich von Flieden liegt er, im Uhrzeigersinn geordnet, zwischen dem Unteren Vogelsberg im Westen und Nordwesten, dem Fliedener Becken im Norden, dem Westlichen Rhönvorland im Nordosten, der Brückenauer Kuppenrhön im Osten und dem Schlüchterner Becken als Teil des Spessarts im Süden.

Naturräumliche Gliederung

Der von Norden sanft ansteigende und im Süden eher schroff abfallende, flachwellige Naturraum Landrücken zählt zur Haupteinheit 353, Vorder- und Kuppenrhön (mit Landrücken), und trägt die Kennziffer 353.0. Seine Fläche wird mit 57,3 km²[1] angegeben.

Der Landrücken im engeren Sinne erreicht nur an wenigen Stellen über 500 m Höhe und ist damit deutlich niedriger als die Teile von Rhön und Vogelsberg, die er verbindet.

Berge und Quellen

An der Nordflanke des Landrückens entspringen diverse Quell- und Nebenflüsse der Fliede, eines Nebenflusses der Fulda, während die Südflanke den Main-Nebenfluss Kinzig speist.

Von Ost nach West gesehen reihen sich aufeinander folgende Gipfel und Flussquellen an:
Flussnamen kursiv, Flüsse und Berge südlich („S“) und nördlich („N“) der Wasserscheide sind eingerückt; Höhen in Meter (m) üner Normalnull (NN)

  • Frauenstein* (596 m, gehört noch zur Brückenauer Kuppenrhön)
    • (N) Kalbach (zur Fliede, Quelle in der Brückenauer Kuppenrhön)
    • (S) Schwarzbach (zum Elmbach, s. u., Quelle in der Brückenauer Kuppenrhön)
  • Sparhöfer Küppel* (578,5 m, Westen der Brückenauer Kuppenrhön)
    • (N) Gemeineberg (gut 520 m)
    • (N) Steinbach bzw. Kressenwasser (zur Fliede, Quelle noch knapp in der Brückenauer Kuppenrhön)
  • Fuldaer Wäldchen (529,2 m, äußerster Osten des Landrückens)
  • Kirschberg (507,1 m)
  • Huttener Berg (507,3 m)
    • (N) Herrmannswasser (rechter Quellfluss der Fliede)
    • (N) Kautzer Wasser (zum Herrmannswasser)
    • (S) Elmbach (zur Kinzig)
  • Escheberg (452 m)
    • (S) Mordgraben (zum Riedbach, s. u.)
  • Knöschen (465 m, nicht zu verwechseln mit dem 7 km nördlich gelegenen, 509 m hohen Berg gleichen Namens im Gieseler Forst)
    • (S) Riedbach (zur Kinzig)
    • (N) Eselswasser (zum Herrmannswasser)

* Die östlichsten der aufgeführten Berge (Frauenstein und Sparhöfer Küppel), gehören zwar laut dem Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands nicht mehr zum Landrücken im engeren Sinne[2], werden aber landläufig oft als Teile des Landrückens angesehen.

Naturpark

Der Landrücken liegt zum größten Teil im Bereich zweier Naturparks. Im Norden liegt der Landrücken im Naturpark „Hessische Rhön“ und im Süden im Naturpark „Hessischer Spessart“.

Eisenbahn

Landrückentunnel

Unter dem Landrücken verläuft zwischen Kalbach im Norden und Sinntal im Süden der mit 10.779 m längste Tunnel Deutschlands, der Landrückentunnel, der zur Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg gehört.

Schlüchterner Tunnel (Distelrasen-Tunnel)

Außerdem verläuft unter dem Landrücken bei Schlüchtern der 3.575 m lange Schlüchterner Tunnel (auch Distelrasen-Tunnel genannt), ein Eisenbahntunnel der Kinzigtalbahn von Frankfurt am Main nach Fulda.

Bis zu dessen Fertigstellung 1914 querte die Kinzigtalbahn den Landrücken oberirdisch mit einer Spitzkehre bei Schlüchtern-Elm. Dort schließt die Strecke nach Gemünden an, die den Landrücken mit mehreren kurzen Tunneln quert.

Einzelnachweise

  1. Stammdatenblatt des Landrückens im Umweltatlas Hessen
  2. Brigitte Schwenzer: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 140 Schweinfurt - Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1968 → Online-Karte

Weblinks


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