Johann Friedrich Hodann

Johann Friedrich Hodann

Johann Friedrich Hodann (auch Johannes Friedrich oder latinisiert Johannes Fridericus Hodannus; * 1. März 1674 in Wedtlenstedt; † nach 1734) war ein deutscher Theologe und Pädagoge.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johann Friedrich Hodann wurde in Wedtlenstedt bei Braunschweig geboren, als Sohn des gleichnamigen Vaters Johann Hodann, Pfarrer zu Wedtlenstedt und Vechelde. J.F. Hodann studierte Theologie an der Universität Helmstedt[1]. Nach dem Studium ließ sich der Wunsch, ein Lehramt in Festanstellung zu erhalten, zunächst nicht verwirklichen. Da sein Vater bereits im Jahr 1679 verstorben war, fehlte ihm dessen Protektion und finanzielle Unterstützung. So bestritt er seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer[1][2], im 18. Jahrhundert ein üblicher Berufsstart für junge Theologen. Zunächst unterrichtete er die Kinder eines Braunschweiger Kaufmanns, später die des Pfarrers in Woltorf bei Peine.

Tätigkeit für Gottfried Wilhelm Leibniz

Am 10. Juli 1702[2] richtete Hodann, aus seiner Woltorfer Stellung, einen Brief an den Geheimrat Gottfried Wilhelm Leibniz zu Hannover, um sich bei ihm um eine vakante Position als Sekretär zu bewerben. In dem Bewerbungsschreiben empfiehlt sich Hodann unter der ausführlichen Angabe seiner Studien zu Themen der Geschichte, Sprachwissenschaft und des Naturrechts[2]. Leibniz nahm ihn als Amanuensis (Sekretär eines Gelehrten) an und beauftragte ihn mit der Mitarbeit an historischen und sprachwissenschaftlichen Themen[2][3].

Leibniz übertrug, für die Zeiten seiner oft jahrelangen Abwesenheit von Hannover, an Hodann die Aufsicht und Verwaltung seines Hauses in der Schmiedestraße und seiner Gärten[1][2][3]. Der intensive Briefwechsel zwischen Hodann und Leibniz ist daher eine der aufschlussreichsten Quellen zur Arbeit, den persönlichen und finanziellen Verhältnissen Leibniz' sowie der Situation am kurfürstlichen Hof von Hannover[1].

Die letzten Lebensjahrzehnte

Johann Friedrich Hodann wurde am Ende des Jahres 1714 Rektor in Winsen an der Luhe[1][2]. Hodann und Leibniz blieben aber weiter in brieflichem Kontakt.

Nach dem Tode Leibniz', am 14. November 1716, finden sich nur noch spärliche Spuren Hodanns. In Winsen setzte er offenbar wesentliche Akzente für die Schaffung eines öffentlichen Schulwesens[4]. In seinem letzten Lebenszeugnis, einem der Dänischen Königlichen Bibliothek in Kopenhagen vorliegenden Brief, datiert am 18. Dezember 1734 in Winsen, schildert er einem nicht genannten Adressaten, seine Mitarbeit an Leibniz' sprachwissenschaftlichen Studien[5].

Nach 1734 verliert sich seine Spur. Der Ort und das Datum seines Todes sind nicht bekannt. Es ist möglich, dass Hodann seine letzten Jahre als Prediger in Landershausen verbrachte, wo er vermutlich starb[6].

Schriften

  • Johannes Fridericus Hodannus: Ars Excerpendi nova prorsus ratione exculta, Braunschweig 1702
  • Johannes Fridericus Hodannus: Dissertio de libris legendis, Hannover 1705
  • Johannes Fridericus Hodannus: Adminicula Sapientiae Atque Eloquentiae, Hannover 1713

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e Horst Eckert: G. W. Leibniz - Scriptores rerum Brunsvicensium, Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt a.M. 1971
  2. a b c d e f Friedrich Adolf Trendelenburg: Historische Beiträge zur Philosophie, Verlag Bethge, Berlin 1867
  3. a b Kurt Müller, Gisela Krönert: Leben und Werk von Gottfried Wilhelm Leibniz, Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt a.M. 1969
  4. Verein für Hamburgische Geschichte (Hrsg.): Zeitschrift des Vereins für hamburgische Geschichte, Band 91, Hamburg 2005, S. 367
  5. Heinrich Schneider in Isis 44, Teil 3, Nr. 137, 1953, S. 266-272
  6. Johann Samuel Ersch: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, Band 49, Teil 9−10, Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig 1832

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