- Internationales AVUS-Rennen 1933
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Internationales AVUS-Rennen 1933 Renndaten 7. von 21 Rennen der Grand-Prix-Saison 1933 Name: III Internationales ADAC AVUS-Rennen Datum: 21. Mai 1933 Ort: Berlin Kurs: AVUS Länge: 294,430 km in 15 Runden à 19,573 km + 831 m Startgerade Wetter: Sonnig Pole-Position Fahrer: Charly Jellen Alfa Romeo Zeit: n/a Schnellste Runde Fahrer: Stanisław Czaykowski Bugatti Zeit: 5:17,8 min Podium Erster: Achille Varzi Bugatti Zweiter: Stanisław Czaykowski Bugatti Dritter: Mario Borzacchini Alfa Romeo Am 21. Mai 1933 fand auf der Berliner AVUS das dritte Internationale ADAC AVUS-Rennen statt. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 221,7 km/h der schnellsten Rennrunde von Stanisław Czaykowski war dieser Grand Prix der schnellste der Saison.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Lange Zeit war ungewiss, ob das Rennen durchgeführt werden könnte, da die Sicherheitsvorkehrungen, die die Organisatoren für die Zuschauer forderten, zu teuer waren. Erst die Verhandlungen zwischen dem ADAC und der Berliner Regierung ermöglichten den Start zu einem akzeptablen Preis. Für die Veranstaltung mussten jedoch die Tribünen erneuert und neue Stehplätze entlang der Strecke angelegt werden. Auch der Straßenbelag war an einigen Streckenabschnitten zu erneuern. Die Organisatoren beschlossen, nur international bekannte Fahrer einzuladen, um die Exklusivität des Rennens zu verdeutlichen. Französische Fahrer waren nicht am Start, da am selben Tag auch der Große Preis der Picardie in Péronne ausgetragen wurde. Das Preisgeld für den Sieg betrug 10.000 RM, für den zweiten Platz 6.000 RM, den dritten Platz 4.000 RM sowie 2.000 RM für den vierten und 1.000 RM für den fünften Platz.
Um auch Deutschland zu vertreten, brachte die Daimler-Benz AG zwei Mercedes-Benz-SSKL-Silberpfeile mit den Fahrern Manfred von Brauchitsch und Otto Merz an den Start. Letzterer sprang für den in Monaco verunglückten Rudolf Caracciola ein. Auch Hans Stuck sollte auf Wunsch der Organisatoren am Rennen teilnehmen, mangels eines einsatzbereiten Fahrzeugs berichtete er als Radiokommentator vom Rennen. Enzo Ferrari brachte mit seiner Scuderia drei Alfa Romeo Monza nach Berlin. Pilotiert wurden diese von Tazio Nuvolari, Mario Borzacchini und Eugenio Siena. Die Startaufstellung wurde, wie zu dieser Zeit üblich, durch Auslosung festgelegt.
Am Donnerstag, dem ersten offiziellen Trainingstag, waren ausschließlich die Mercedes-Benz- und Bugatti-Piloten auf der Strecke. Die Fahrer italienischer Modelle trafen erst später ein. Die Strecke war von dem nächtlichen Regen noch nass und nahezu unbefahrbar. Mercedes-Benz-Rennleiter Alfred Neubauer erhielt extra für dieses Training spezielle Reifen vom naheliegenden Continental-Reifendepot. Otto Merz war der Erste, der auf diesen Reifen vorsichtig auf die AVUS hinausfuhr. Wenig später fuhr auch Manfred von Brauchitsch in seine erste Testrunde. Die Wagen rutschten zunächst nur auf der nassen Strecke, wurden dann aber immer schneller. Kurz darauf kam es zur Katastrophe, als Otto Merz auf der Geraden, etwa zwei Kilometer vor der Ziellinie verunglückte. Sein Wagen hob bei wechselndem Straßenbelag von der Fahrbahn ab und schlug nach etwa 36 Metern auf der Straße auf, rutschte weiter und prallte gegen einen Kilometerstein. Das Auto zerbarst, überschlug sich und blieb kopfüber liegen. Merz, der aus dem Auto geschleudert wurde, wurde sofort ins Hildegard Krankenhaus, Charlottenburg verbracht, jedoch kam zu diesem Zeitpunkt bereits jede Hilfe zu spät. Der genaue Unfallhergang konnte nur auf Grundlage einer einzigen Zeugenaussage rekonstruiert werden.
Das Rennen am Sonntag war ausverkauft. Auf den Tribünen und Stehplätzen drängten sich 120.000 Zuschauer und etwa 50.000 nicht zahlende standen hinter den Zäunen und versuchten das Rennen zu verfolgen. Viele Führungspersönlichkeiten der NS-Regierung waren ebenfalls anwesend. Das Wetter war mittlerweile klar und sonnig und die Zuschauer erlebten, wie im Rahmenprogramm des Rennens Ernst Jakob Henne auf einer BMW einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Motorräder aufstellte.
Am späten Nachmittag startete Rennleiter Adolf Hühnlein das Rennen über 15 Runden. Stanisław Czaykowski übernahm die Führung. Ihm folgten Achille Varzi, Tazio Nuvolari und auf Platz vier der von ganz hinten gestartete Manfred von Brauchitsch. Louis Chiron schied bereits in der ersten Runde mit einem defekten Ventil aus und Rudolf Steinweg musste mit einer gebrochenen Ölleitung in Runde eins aufgeben. Nach fünf Runden führte Czaykowski mit fünf Sekunden vor Varzi. Von Brauchitsch konnte dem Feld kaum noch folgen und war mit seinem schweren SSKL schon auf Platz sechs zurückgefallen, nicht zuletzt wegen vieler Boxenstopps infolge abgenutzter Reifen, da Mercedes die falsche Reifenwahl getroffen hatte. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag zu diesem Zeitpunkte bei knapp 210 km/h. In der letzten Runde führte Czaykowski nach wie vor das Rennen an und wurde erst auf den letzten Metern von Achille Varzi überholt. Der Italiener gewann mit 0,2 Sekunden Vorsprung vor Czaykowski und Mario Borzacchini und Tazio Nuvolari, die sich einen Wagen teilten. Lokalmatador von Brauchitsch wurde Fünfter und somit Vorletzter.
Meldeliste
Nr. Fahrer Hersteller Team Chassis Motor 21 Manfred von Brauchitsch Mercedes-Benz Daimler-Benz AG SSKL 7.1 S-6 22 Otto Merz Mercedes-Benz Daimler-Benz AG SSKL 7.1 S-6 23 Luigi Fagioli Maserati Officine A. Maserati V5 5.0 V-16 24 Charly Jellen Alfa Romeo privat Monza 2.3 S-8 25 Rudolf Steinweg Bugatti privat T35C 2.0 S-8 26 Tazio Nuvolari Alfa Romeo Scuderia Ferrari Monza 2.6 S-8 27 Mario Borzacchini Alfa Romeo Scuderia Ferrari Monza 2.6 S-8 28 Louis Chiron Alfa Romeo privat Monza 2.3 S-8 29 László Hartmann Bugatti privat T51 2.3 S-8 30 Hans Stuber Bugatti privat T51 2.3 S-8 31 William Grover-Williams Bugatti Automobiles E. Bugatti T54 5.0 S-8 32 Achille Varzi Bugatti Automobiles E. Bugatti T54 5.0 S-8 33 Stanisław Czaykowski Bugatti privat T54 5.0 S-8 34 Eugenio Siena Alfa Romeo Scuderia Ferrari Monza 2.6 S-8 35 Kaye Don Bugatti privat T54 5.0 S-8 Startaufstellung
1
Charly Jellen
Alfa Romeo2
Rudolf Steinweg
Bugatti4
László Hartmann
Bugatti5
Mario Borzacchini
Alfa Romeo6
William Grover-Williams
Bugatti10
Eugenio Siena
Alfa RomeoResultat
Platz Fahrer Hersteller Zeit / Ausfallgrund 1 Achille Varzi Bugatti 1:25:24,4 2 Stanisław Czaykowski Bugatti + 0:00,2 3 Mario Borzacchini Alfa Romeo + 5:31,4 Tazio Nuvolari 4 Charly Jellen Alfa Romeo + 10:09,0 5 Manfred von Brauchitsch Mercedes-Benz + 13:50,2 6 László Hartmann Bugatti + 19:10,4 DNF Eugenio Siena Alfa Romeo gebrochene Ölleitung DNF William Grover-Williams Bugatti defekte Benzinleitung DNF Louis Chiron Alfa Romeo defektes Ventil DNF Rudolf Steinweg Bugatti gebrochene Ölleitung DNS Otto Merz Mercedes-Benz tödlicher Unfall DNA Luigi Fagioli Maserati DNA Hans Stuber Bugatti Unfall in anderem Rennen DNA Kaye Don Bugatti Quelle und Weblink
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