- Jacobo Árbenz Guzmán
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Jacobo Árbenz Guzmán (* 14. September 1913 in Quetzaltenango, Guatemala; † 27. Januar 1971 in Mexiko-Stadt) war von 1951 bis 1954 Präsident Guatemalas. Am 27. Juni 1954 wurde er durch einen von den Vereinigten Staaten unterstützten Putsch gestürzt und der Diktator Carlos Castillo Armas eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Árbenz wurde 1913 als Sohn des Schweizer Immigranten Jacobo (Jakob) Arbenz und Octavia Guzmán de Arbenz, einer Mestizin, geboren. Sein Vater gehörte der winzigen Mittelschicht Guatemalas an und tötete sich, als Jacobo noch sehr jung war.
Ihm bot sich als einzige Möglichkeit zum sozialen Aufstieg die Armee. Er trat am 27. Juli 1932 in die Escuela Politécnica als cadete (Kadett) ein. Er war ein ausgezeichneter Student und erhielt während seiner Ausbildung vier Mal die placa de alumno distinguido. Er wurde am 22. Dezember 1935 zum subteniente (Wörtlich: Unterleutnant, eigentlich Leutnant) befördert; gleichzeitig erhielt er das diploma de maestro de caminos. An der Militärschule unterrichtete er zeitweise zentralamerikanische Militärgeschichte, Weltgeschichte unter militärischen Aspekten, Nachrichtenwesen, Festungsbau, Physik, Mechanik, Kriegskunst, Geometrie und Taktik. Seine Beförderung zum Oberst des Heeres (coronel del ejército) erfolgte am 15. September 1952.
Er nutzte die Gelegenheit, stieg im Militär rasch auf und unterrichtete nebenbei als Geschichtsprofessor an der Universität. Er heiratete María Cristina Vilanova, Tochter einer reichen, weißen Familie aus El Salvador. Sie rebellierte gegen die konservativen Einstellungen ihrer Verwandten, entwickelte eine Affinität für den Sozialismus und verachtete die Militärdiktatur von Jorge Ubico. Durch sie begann sich Árbenz für die Politik zu interessieren.
Jorge Ubico trat 1944 nach massiven Protesten zurück und bestimmte General Federico Ponce zu seinem Nachfolger. Ponce versuchte seiner Regierung den Anschein einer demokratischen Legitimation zu geben und veranstaltete Wahlen. Juan José Arévalo wurde von der Opposition als Gegenkandidat bestimmt. Ponce fühlte sich von der Popularität seines Gegenkandidaten bedroht und ließ Arévalo wenige Tage nach seiner Ankunft aus dem Exil in Argentinien festnehmen.
Hauptmann Jacobo Árbenz und Major Francisco Arana[1] entschlossen sich zu einer Revolte gegen Ponce, töteten ihre Vorgesetzten und verteilten Waffen an Gegner Ponces. Nach der Flucht von Ponce und Ubico gründeten Árbenz und Arana gemeinsam mit dem Geschäftsmann Jorge Toriello[2] eine Junta. Sie beschlossen eine neue liberale Verfassung und veranstalteten Wahlen, die Juan José Arévalo gewann. Jacobo Árbenz wurde 1945 Verteidigungsminister.
Bei den zweiten Wahlen nach der Amtszeit Arévalos 1951 trat Árbenz gegen José Miguel Ramón Idígoras Fuentes, einen Freund Ubicos, an und gewann mit 65 % der Stimmen. Nachdem er am 15. März 1951 zum Präsidenten ernannt wurde, versuchte er im Zuge einer Agrarreform, einen Teil des Besitzes der United Fruit Company (UFC) zu enteignen. Die der UFC nach dem Völkerrecht zustehende Entschädigung in Höhe von circa 600.000 US-Dollar war auf Basis eines viel zu geringen Landwertes berechnet, den das US-Unternehmen selbst angegeben hatte, um Steuern zu sparen.
1952 wurde die kommunistische Guatemaltekische Arbeiterpartei (PGT) legalisiert, als Folge gewannen die Kommunisten einigen Einfluss auf Bauernverbände, Gewerkschaften und die regierende Partei. Um ihre Interessen im Land zu wahren, überzeugten die United Fruit Company und die sie unterstützenden Banken die CIA, dass Árbenz ein Kommunist oder zumindest ein Sozialist sei, der einen kommunistischen Umsturz vorbereite. Die US-Regierung unter Eisenhower befahl der CIA, einen Putsch zu organisieren, genannt Operation PBSUCCESS. Am 27. Juni 1954 musste Árbenz fliehen und Carlos Enrique Díaz de León wurde kurzzeitig sein Nachfolger.
Árbenz suchte Exil für sich und seine Familie in vielen Ländern, unter anderem in der Schweiz, in Frankreich, in der Tschechoslowakei, in der Sowjetunion, Uruguay und Kuba, konnte aber in keinem Land dauerhaft bleiben. 1970 gewährte ihm Mexiko dauerhaft Asyl. 1971 kam er unter ungeklärten Umständen in seiner Badewanne in Mexiko-Stadt ums Leben. Die unmittelbare Todesursache war entweder Ertrinken oder Verbrühungen von heißem Wasser.
Am 20. Oktober 1995 wurden seine sterblichen Überreste von El Salvador, wo ihn seine Frau hatte begraben lassen, nach Guatemala-Stadt überführt.
Literatur
- Eintrag Jacobo Arbenz Guzman (1913-1971), in: José Antonio Mobil: 100 personajes historicos de Guatemala, 2. Aufl. Cidudad Guatemala 1991 (Erstausgabe 1979, Serviprensa Centroamericana), S. 358-360. ISBN 978-99922-917-7-1
- Carlos Alfonso González Orellana: Coronel Jacobo Arbenz Guzmán. El soldado del pueblo, Universidad de San Carlos de Guatemala, Centro de Estudios Urbanos y Regionales 2008.
- Roberto García Ferreira: La CIA y los medios en Uruguay. El caso Arbenz, Montevideo (Amuleto, Colección Ensayos Orientales) 2007, ISBN 978-9974-80793-8.
- Manuel Galich: Por qué lucha Guatemala. Arévalo y Arbenz, dos hombres contra un imperio, Buenos Aires (Elmer) 1956.
- Carlos Manuel Pellecer Durán: Arbenz y yo, 3. Aufl. Ciudada Guatemala (Ed. Artemis & Edinter) 1997, ISBN 84-89766-17-7.
Film
- Devils Don't Dream - Nachforschungen über Jacobo Arbenz Guzmán, CH 1994, Regie: Andreas Hoessli, Ausstrahlung auf ARTE am 17. Juli 1998.
Einzelnachweise
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