Job Odebrecht

Job Odebrecht
Job Odebrecht 1945

Job Wilhelm Odebrecht (* 25. Februar 1892 in Koblenz-Ehrenbreitstein; † 20. November 1982 in Bad Homburg), war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Flakartillerie im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Odebrecht wurde ab 1902 in der Kadettenanstalt Köslin in Pommern ausgebildet und trat am 1. April 1909 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Zunächst erhielt er seine Grundausbildung auf dem Großen Kreuzer SMS Hertha und kam dann an die Marineschule Mürwik, wo er am 12. April 1910 zum Fähnrich zur See ernannt wurde. Nach dem erfolgreichen Besuch durchlief Odebrecht eine einmonatige Infanterieausbildung bei I. See-Bataillon. Im Anschluss daran absolvierte er einen Torpedo-Kursus auf SMS Württemberg sowie einen Artillerielehrgang an der Artillerie-Schule, versah kurzzeitig Dienst an Bord des Linienschiffes SMS Elsass und wurde dann als Zug- und Divisionsoffizier auf das Linienschiff SMS Schlesien versetzt. Als Leutnant zur See (seit 19. September 1912) fungierte Odebrecht als Kompanieoffizier bei I. See-Artillerie-Bataillon, war dann einen knappen Monat bei der I. See-Division und trat am 29. April 1913 die Ausreise nach Deutsch-Ostafrika an. Dort angekommen, verwendete man Odebracht als Adjutant und Wachoffizier auf dem Vermessungsschiff SMS Möve.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs ging Odebrecht am 4. August 1914 von Bord und wurde als Kompanieoffizier in die Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika übernommen. Am 1. November 1915 ernannte man ihn zum Kommandeur des zum Kanonenboot umgerüsteten Postschiff Hedwig von Wissmann, mit dem er in der Folgezeit auf dem Tanganyikasee patrouillierte. Hier geriet er am 8. Februar 1916 in belgische Kriegsgefangenschaft, nachdem sein Schiff von den britischen Schiffen HMS Mimi, HMS Toutou und HMS Fifi in Brand geschossen worden war.

Man überführte ihn am 4. Juli 1919 in die Schweiz, wo er dann bis 22. September 1919 interniert war. Zwischenzeitlich hatte man ihn am 30. Juli 1919 zum Oberleutnant zur See befördert. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde Odebrecht zur Verfügung der Marinestation der Ostsee gestellt und beurlaubt. Am 29. Januar 1920 wurde Odebrecht mit dem Charakter als Kapitänleutnant aus dem aktiven Dienst entlassen.

Er schloss sich bereits nach seiner Internierungszeit einem Freikorps an und war dort bis zum 19. August 1920 tätig. Anschließend trat er am 23. August 1920 als Oberleutnant zur Schutzpolizei über und wurde zunächst in Marienwerder eingesetzt. Im selben Jahr noch wurde er Hauptmann und heiratete Gerda von Alt-Stutterheim. Ab 1921 war er Führer der Schutzpolizei von Marienburg und ab 1925 war er bei der Schutzpolizei in Berlin tätig. Ab 1. Juni 1929 fungierte er als Ausbilder an der Polizeischule Sensburg, wo er am 11. August 1929 zum Major befördert wurde. Im Frühjahr 1933 wurde er Adjutant der Landespolizeiinspektion Ost in Königsberg.

Am 4. Juli 1935 wechselte er als Major zur Luftwaffe. Hier kommandierte er verschiedene Abteilungen von Flak-Regimentern und wurde weiter befördert, bis er am 1. Juni 1939 den Rang eines Generalmajors erreichte. Er befehligte ab Oktober 1939 das Luftverteidigungskommando 5 und ab Oktober 1940 das Luftverteidigungskommando 6. 1941 wurde er Generalleutnant und ab September 1942 führte er die Luftwaffen-Division Meindl. Im Oktober desselben Jahres erhielt er das Deutsche Kreuz in Gold. Wenig später wurde er Kommandierender General des III. Luftwaffen-Feldkorps, dann General der Flak-Artillerie und später, weil sein Stab umbenannt wurde, Kommandierender General des II. Flak-Korps. Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht geriet Odebrecht am 8. Mai 1945 in alliierte Kriegsgefangenschaft, aus der er am 1. April 1946 entlassen wurde.

Auszeichnungen

Literatur

  • Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935-1945 Band 3: O-Z (Odebrecht bis Zoch). Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-2208-2.

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