- Julius Menzer
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Julius Karl Wilhelm Philipp Menzer (* 31. August 1845 in Neckargemünd; † 28. Januar 1917 ebenda) war ein badischer Weingroßhändler, griechischer Konsul in Mannheim und Reichstagsabgeordneter für die Deutschkonservative Partei.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er besuchte das Knabeninstitut zu Kornthal. Seit dem 1. Februar 1867 war er Chef der Firma J.F. Menzer mit Sitz in Neckarsmünd und Filialen in Frankfurt am Main, Berlin und Patras. Menzer soll als erster griechischen Wein nach Deutschland importiert haben[1] und besaß auch einen Zigarrenversand.[2]
1882 eröffnete Menzer seine erste griechische Weinstube „Zur Stadt Athen“ in Neckargemünd, es folgten weitere Stuben in Mannheim, Hannover, Gießen, Frankfurt (Leipziger Straße 31/32 in Bockenheim und Opernplatz). Eine Stube in Frankfurt war von Karl Julius Grätz und Max Thiele mit griechischen Landschaften ausgemalt[3], die andere von Georg Widmann.[4] Die Weine in den Stuben waren nach griechischen Helden wie „Achilles“ und „Odysseus“ benannt, bis heute ausgeschänkt wird in der Stube in Neckargemünd die „Kutscherschorle“, eine Mischung aus trockenem Pfälzer Wein und goldgelbem griechischen Samos.[5]
Im August 1888 gab Menzer ein großes Fest zu Ehren des damals 20-jährigen griechischen Kronprinzen und späteren Königs Konstantin, der damals in Heidelberg studierte.[6]
1892 ließ er sich von dem Architekten Leonard Schäfer eine Villa im Neorenaissance-Stil bauen.
Er war königlich griechischer Konsul für Mannheim. Außerdem war er Mitglied der Handelskammer Heidelberg und des evangelischen Kirchengemeinderats in Neckargemünd. Im Jahr 1886 veröffentlichte er die kleine Schrift „Die Entlastung des kleinen und mittleren Grundbesitzes“. Menzer gründete 1893 in Heidelberg die Badische Sektion des Bundes der Landwirte. Von 1884 bis 1894 gehörte als Mitglied der deutschkonservativen Partei dem Reichstag an. Er vertrat dabei den Wahlkreis Neckargemünd.
Nach ihm benannt ist der Menzer-Park und die Julius-Menzer-Straße in Neckargemünd.
Literatur
- J. F. Menzer: Eine Weinfahrt durch Hellas. Verlag M. Hahn, 1878
Weblinks
- Julius Menzer in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Julius Menzer. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich) (der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.wein-edition.com/neckarge.html
- ↑ Maximilian Harden (Hrsg.): Die Zukunft. Band 3, G. Stilke, 1893, S. 187–191 (Digitalisat)
- ↑ Frankfurt a M. und seine Bauten. Selbstverlag des Architekten- und Ingenieur-Vereins, Frankfurt am Main 1886, S. 388–392 (Digitalisat)
- ↑ Architektenverein zu Berlin: Deutsche Bauzeitung. Band 26, Carl Beelitz, 1892, S. 290–294 (Digitalisat)
- ↑ http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/schlemmerreise/schlemmerreise-deutschland-heidelberg-neckartal-ID1215154016702.xml
- ↑ Leander Petzoldt: Feste und Feiern in Baden-Württemberg. G. Braun, 1990, ISBN 3765080713, S. 144 (Teildigitalisat)
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