Jürgen Eggebrecht

Jürgen Eggebrecht

Jürgen Eggebrecht (* 17. November 1898 in Baben; † 19. April 1982 in München) war ein deutscher Schriftsteller und Lektor.

Geburtshaus von Jürgen Eggebrecht

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jürgen Eggebrecht wurde als Sohn des Pfarrers Gottfried Eggebrecht und seiner Frau Alwine, geb. Rademacher, im altmärkischen Baben geboren. Er studierte in Halle/ Saale, Berlin und Würzburg Rechts-, Staats- und Literaturwissenschaften. Die Promotion erfolgte 1925.[1] Er war befreundet u.a. mit Ilse Aichinger, Wolf Dieter Bach, Ingeborg Bachmann,Joseph Breitbach, Günter Eich, Hermann Heimpel, Peter Huchel, Hermann Kesten, Horst Lange, Peter de Mendelssohn, Ernst Penzoldt, Hans Werner Richter, Oskar Sahlberg, Oda Schaefer, Herbert Schlüter, Peter Suhrkamp, Georg von der Vring, Michael Winter.

Eggebrecht arbeitete vor dem Zweiten Weltkrieg als Lektor im Piper-Verlag München und bei der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart (1928-1933)[1] und debütierte mit Gedichten in der von Willi Fehse und Klaus Mann herausgegebenen Anthologie jüngster Lyrik (1927). Er verfasste Erzählungen, Essays, Hörspiele und Gedichtbände (Vogelkoje, Hamburg 1949; Schwalbensturz, Frankfurt am Main 1956; Splitterlicht, Frankfurt am Main 1975; postum Weltensaum, München 2010). In der Zensurabteilung des Oberkommandos der Wehrmacht baute er als Kriegsverwaltungsrat im Zweiten Weltkrieg die Frontbücherei auf. Sein Wehrdienst umfasste den gesamten Zweiten Weltkrieg.

Nach dem Krieg leitete Eggebrecht die Abteilung „Kulturelles Wort“ beim Nordwestdeutschen Rundfunk NWDR, später Norddeutscher Rundfunk NDR von 1949 bis 1959. Zudem war er Mitglied des Tukan-Kreises und seit 1958 auch des Deutschen P.E.N.-Zentrums der Bundesrepublik.[1] In seinen Kindheitserinnerungen Vaters Haus. Huldigung der nördlichen Stämme (München 1971; Neuauflage unter dem Originaltitel Huldigung der nördlichen Stämme (mit einer Einführung von Sten Nadolny) Berlin 1998) schilderte er poetisch-lyrisch seine Kindheit in Baben, Eichstedt, Salzwedel, Osterburg und Stendal.

Sein literarischer Nachlass befindet sich in der Monacensia in München.

Zu seinen Vorlieben gehörten die Malerei und die Musik, überdies sprach er Französisch.[1] Jürgen Eggebrecht war verheiratet mit der Pianistin Elfi Eggebrecht, geb. Stiehr. Gemeinsame Kinder sind der Ägyptologe Arne Eggebrecht (1935–2004), der Cellist und Barytonspieler Jörg Eggebrecht (1939–2009), der Schriftsteller und Journalist Harald Eggebrecht (geb. 1946).

Literatur

  • Florian Welle: In der Zukunft war ich schon. Leben für die Literatur – Jürgen Eggebrecht 1898–1982. Mit einem Geleitwort von Harald Eggebrecht. München 2010, ISBN 978-3-86906-096-5.
  • Martin Wiehle: Altmark-Persönlichkeiten. Biographisches Lexikon der Altmark, des Elbe-Havel-Landes und des Jerichower Landes. Oschersleben 1999, ISBN 3-932090-61-6 (Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer. Randgebiete 5), (Mittelland-Bücherei 17).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche who's who. XV. Ausgabe von Degeners wer ist's?, Berlin 1967, S. 369.

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